Fußball
Testspiel TSV Aubstadt – SC Sylvia Ebersdorf 4:3 (1:3)
Die meisten der über 200 Zuschauer am Trappstädter Sportplatz am späten Sonntagnachmittag waren einigermaßen verwundert über die Vorstellung des TSV Aubstadt in der ersten Halbzeit gegen den SC Sylvia Ebersdorf. Nur wenige werden dabei berücksichtigt haben, dass der Regionalligist nur zwölf Spieler dabei hatte, dass die Startelf in dieser Zusammenstellung noch nie und wahrscheinlich nie wieder so antreten wird und dass wahrscheinlich nicht mehr als drei davon kommenden Montag zur Saisoneröffnung beim Anstoß im Willy-Sachs-Stadion gegen den FC 05 dabei sein werden.
Zudem war dies der dritte Auftritt der Aubstädter in zwei Tagen. Am Samstag ging es für den einen Teil des Kaders gegen Abstwind (0:0) in Hirschfeld und für den anderen um den Erdinger Cup (Achtelfinale) in Neuburg a. d. Donau. Verwundert waren die Zuschauer jedenfalls darüber, wie der von Dieter Kurth (ehemals TSV Bad Königshofen und TSV Großbardorf) gecoachte Bezirksligist aus Oberfranken dagegen hielt und sogar bis zur Halbzeit mit 3:1 in Führung lag.
Das frühe 0:1 (6.) durch den direkt verwandelten 25-m-Freistoß von Tobias Dalke wurde zunächst noch unter der Rubrik „unkonzentriert und vermeidbar, aber nicht beunruhigend“ verbucht. Das 0:2 (36.) schon eher unter „Abstimmungsprobleme“ zwischen zwei Abwehrspielern und dem Torwart, von denen sich einer auf den anderen verließ und Tom Thiel mit dem Kopf dazwischen ging. Mike Dellingers schneller Anschlusstreffer per Foulelfmeter zum 1:2 schien die Relationen wieder zurecht gerückt zu haben. Doch im Gegenzug fiel das 1:3 nach einem Standard. Trotz fünf Gegenspieler um sich herum kam Thiel völlig unbehelligt zum Kopfball. Undankbare Aufgabe für Keeper Johannes Sturm: Er hatte bis dahin den Ball nur in der Hand, wenn er ihn aus dem Netz holte.
Ein Spielerwechsel, eine angemessene Pausen-Ansprache und schon war ein anderer TSV Aubstadt zu sehen. Der aus Rödelmaier gekommene Marcel Volkmuth, der am beeindruckendsten auf sich aufmerksam machte, besonders durch sein Zweikampfverhalten und seine Laufwege, zeigte, dass er auch einen Mords-Schuss hat und erzielte das 2:3 aus 25 Metern. Zuvor war bereits ein Ball des emsigen und sehr beweglichen Christoph Schmidt von der Torlinie gekratzt worden und danach scheiterte Alban Peci mit einer Riesenchance am SC-Keeper Knauer.
Das schönste Tor des Tages war das 3:3 (65.) durch Christoph Schmidt nach toller Vorarbeit von David Bauer, der seinerseits im zweiten Abschnitt viel Betrieb auf der rechten Bahn machte. Schmidt erledigte auch das 4:3 (83.), weil er sich im entscheidenden Augenblick frei geschlichen hatte. Alban Peci traf noch einmal den Pfosten, aber die letzten Minuten gehörten noch einmal den Oberfranken, die durch Böhnlein, Engelmann und Dalke den nicht unverdienten Ausgleich hätten erzielen können, daneben schossen bzw. zwei Mal an Johannes Sturm scheiterten.
„Wir haben alle Jungen mit drei, vier Erfahrenen spielen lassen“, verriet Josef Francic hinterher. „In der ersten Halbzeit war ich natürlich nicht zufrieden, da wurden zu viele jugendliche Fehler und unnötige Fouls begangen. Im zweiten Abschnitt haben sie es besser gemacht. Ihr Engagement über 90 Minuten war richtig, sie haben alles gegeben. Und für mich hat es einen Überblick gegeben, was der eine oder andere von der Leistung her, taktisch, was wir verlangen, sofort geben kann. Sie haben sich aus einem schwierigen Rückstand heraus gekämpft. Ich will aber das Negative wie das Positive nicht überbewerten.“ An diesem Dienstag um 18 Uhr in Randersacker findet noch ein zusätzlicher Test gegen den Drittligisten Kickers Würzburg statt.
Tore: 0:1 Tobias Dalke (6.), 0:2 Tom Thiel (36.), 1:2 Mike Dellinger (38.), 1:3 Tom Thiel (39.), 2:3 Marcel Volkmuth (55.), 3:3, 4:3 Christoph Schmidt (65., 83.).