Fußball
Bayernliga Nord TSV Großbardorf – SpVgg Bayern Hof (Samstag, 16 Uhr, Bioenergie-Arena)
Einen Teilerfolg nennt man das, was der TSV Großbardorf in der vergangenen Woche bei der DJK Don Bosco Bamberg erreichte. Und zwar in doppelter Hinsicht. Ein Punkt sprang in Wildensorg heraus und zum ersten Mal in dieser Saison blieben die Grabfeld-Gallier ohne Gegentreffer. „Dass wir zu Null gespielt haben, war wichtig für uns“, sagt Trainer André Betz, „die Spieler haben gemerkt: Wir können es. Zuvor war das Problem mit den vielen Gegentoren ja augenscheinlich. Wir hätten halt noch vorne einen Tick effektiver sein müssen.“ Aber das 0:0 war eben nur ein Teilerfolg.
In den sechs Ligaspielen zuvor hatte Großbardorf immer mindestens zwei Gegentreffer kassiert. Was war in Bamberg anders? Lag es etwa an der Formation der Abwehrkette, die vergangenen Sonntag Müller, Hölderle, Reitstetter, Heusinger hieß? „Nein, dass hatte damit nichts zu tun. Auch nicht mit System oder Taktik“, findet Betz, „wir waren einfach individuell stärker und haben über die Flügel nur eine oder eineinhalb Chancen zugelassen.“ Davor wurden allzu viele Gegentreffer über die Seiten vorbereitet.
Kreuzbandriss bei Fleischer
Dennoch: Ums Personal drehten sich in den Tagen vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof viele Gespräche an der Unterhofer Straße. Marcel Hölderle und Markus Kirchner waren zu Beginn der Woche krank, Simon Snaschel meldete sich am Mittwoch ab. Bei allen drei ist fraglich, ob sie am Samstag mitwirken können. Die meisten Gespräche handelten von Tobias Fleischer. „Wir alle wünschen ihm gute Besserung“, kommentierte Betz die Nachricht, dass sich der Angreifer in Bamberg das Kreuzband gerissen hat und lange ausfallen wird.
Betz: „Bittere Geschichte“
„Tobias war überragend drauf und körperlich auf einem klasse Niveau“, sagt Betz. Fleischer, der in Bamberg kurz nach der Pause eingewechselt worden war, klärte kurz vor dem Spielende den Ball und bemerkte anschließend, dass das Knie, das zuvor schon geschmerzt hatte, instabil geworden war. „Gleich am Montag war er bei unserem Mannschaftsarzt Michael Klug, am Dienstag im MRT. Am Mittwoch kam dann die Bestätigung Kreuzbandriss“, schildert Betz, „das ist eine ganz, ganz bittere Geschichte für ihn.“
Waigands Debüt rückt näher
Die guten Nachrichten gerieten darob etwas in den Hintergrund. Vincent Waigand, der lange verletzte Neuzugang vom FC Schweinfurt 05 wartet noch auf sein Debüt im Dress der Grabfeld-Gallier, ist seit drei Wochen wieder voll im Training. „Er ist so weit“, deutet Betz an, dass der 23-Jährige zum Kader gehören könnte. Auch Florian Dietz übe wieder mit der Mannschaft. Und schließlich konnten die Großbardorfer in dieser Woche ihren letzten Neuzugang in ihren Reihen begrüßen.
Kaufmann ist zurück
Benjamin Kaufmann ist von seiner Weltreise zurück und hat das Training mit der Mannschaft aufgenommen. Und sogleich angedeutet, welche Rolle er spielen könnte. „Er hat in den Abschluss-Spielen viel geredet und organisiert. Wer ihn kennt, hatte es auch nicht anders erwartet“, sagt Betz über den 27-jährigen Mittelfeldspieler, der in der Jugend der SpVgg Greuther Fürth ausgebildet wurde und der vor seinem Wechsel zu seinem Heimatverein TSV Rannungen Stammspieler beim Nord-Bayernligisten SpVgg Jahn Forchheim war. Kaufmann war mit einem individuellen Laufplan ausgestattet um die Welt gereist und präsentierte sich dementsprechend „körperlich sehr fit“, sagt Betz. Nun müsse in den nächsten Wochen noch die Abstimmung mit den Nebenleuten verfeinert werden. Klar sei aber, sagt der Trainer: „Er bringt Qualität mit.“
Hof deutete sein Potenzial an
Gleiches sagt Betz auch über den Gegner am Samstag, die SpVgg Bayren Hof. Die deutete nach einem sehr holprigen Start ihr Potenzial zuletzt mit einem 0:0 gegen die DJK Vilzing an. Trainer Fulvio Bifano, er hatte den Posten Ende Juli vom zurückgetretenen Alexander Spindler übernommen, kann seit zwei Spielen wieder auf Martin Holek bauen. Der Tscheche ist nach den Stationen Wacker Burghausen und Türkgücü München zurück bei den Oberfranken, die er 2015/16 mit 28 Toren zum Aufstieg in die Regionalliga geschossen hatte. „Gegen Hof muss man robust spielen“, weiß André Betz und ruft die Marschroute aus: „Defensiv kompakt stehen und nach vorne zielstrebig agieren.“ (dr)