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Motocross:: Henning Küchler gibt Gas

Motocross:

Henning Küchler gibt Gas

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    Abgehoben: Zuhause hängt er oft – sprichwörtlich – „in den Seilen“ oder auch über seiner Maschine.
    Abgehoben: Zuhause hängt er oft – sprichwörtlich – „in den Seilen“ oder auch über seiner Maschine. Foto: Foto: Klaus-Dieter Hahn

    Die wenigsten Dorfbewohner wissen, dass in dem beschaulichen Braidbach im Besengau ein bayerischer Meister wohnt. Henning Küchler ist erst elf Jahre alt – und zählt doch schon zu den großen Talenten und Nachwuchshoffnungen im Motocross-Fahren.

    In der Klasse 2 (bis 65 ccm) hat er im vergangenen Jahr fast alles geholt, was an Titeltrophäen abzuräumen war: Erste Plätze bei bayerischen Meisterschaften, in der Nordbayern-Serie, beim „German Cross Country“ in Walldorf und bei der „ADAC Junior-MX-Challenge“. Außerdem durfte er auch am ADAC MX-Jugend-Bundesendlauf teilnehmen. Bei der deutschen Meisterschaft landete er zudem auf dem 9. Platz. Die Erfolge sind dem Jungen jedoch nicht zu Kopf gestiegen. Die Schule steht nach wie vor an erster Stelle. Konsequent trainiert er seit Jahren für seinen Sport, wobei ihn seine Eltern Bernd und Melanie nach Kräften unterstützen und fördern.

    Henning hat in seinen jungen Jahren schon mehr Trophäen im Schrank stehen als manch anderer sein ganzes Sportlerleben über sammelt. Im Alter von fünf Jahren setzte er sich bereits zum ersten Mal auf eine Geländemaschine und landete auf Anhieb unter wesentlich älteren Mitfahrern 2008 auf Rang zehn in der Nordbayernserie (Klasse 1 bis 50 ccm). Nach zwei 4. Plätzen ein Jahr später, gelang 2010 der große Wurf: deutsche Vizemeister in der Einzel- und Mannschaftswertung.

    Auch nach dem Wechsel in die höhere Klasse (bis 65 ccm) war kein Einbruch zu verzeichnen. Bei großer Konkurrenz schlug er sich schon im ersten Jahr wacker und fuhr 2011 u. a. zwei 3. Plätze (unterfränkische bzw. oberfränkische Meisterschaft) und einen 7. Platz (Nordbayernserie) sowie einen 8. Rang beim ADAC-Junior-MX-Challenge nach Hause. Pech hatte Henning 2012, als er verletzungsbedingt ein Vierteljahr lang nicht an Rennen teilnehmen durfte. Dennoch holte er sich auch da noch den 2. Platz bei der oberfränkischen Meisterschaft sowie Rang sieben bei der Nordbayernserie.

    Doch auch dem jungen Burschen fallen die Erfolge nicht in den Schoß, sondern sind das Ergebnis harter und intensiver Trainingsarbeit, gepaart mit seinem Talent. So hält er in den Wintermonaten einen konsequenten Trainingsplan ein. Nach dem Nachmittagsunterricht in der Mellrichstädter Mittelschule startet das Krafttraining beim SC Ostheim, das häufig auch von Vater Bernd, einem früheren Leistungssportler, geleitet wird. Anschließend steht Ausdauertraining auf dem Programm. Dienstags hängt er 30 bis 40 Minuten zuhause buchstäblich „in den Seilen“. Das „TRX–Transatlantic-Trainingssystem“ stammt aus den Vereinigten Staaten. Dabei handelt es sich um ein Kraft-Koordinations-Training, das Mutter Melanie auch bei ihrer täglichen Arbeit als Physiotherapeutin einsetzt und sehr zu schätzen weiß. „Damit kann Henning sich zuhause spielerisch Kraft aufbauen“, zeigen sich Bernd und Melanie Küchler begeistert von dem Gerät, das im Wohnraum von der Decke baumelt. Das wöchentliche Programm beinhaltet zudem Hallen- und Tempotraining. Nur der Donnerstag ist komplett trainingsfrei.

    Henning macht es gar nichts aus, dass seine Woche so ziemlich verplant ist. Der aufgeweckte Junge bewegt sich gerne und liebt es, sich sportlich zu betätigen. Neben dem Motocross stehen Downhill, Schwimmen, Laufen, Snowboard fahren und Skiskating ganz oben auf seiner Favoritenliste. Gerade in den Wintermonaten geht er gerne nochmals am Abend mit Vater Bernd auf die Piste, wo dann mit der Stirnlampe auf der Hochrhön geskatet wird. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Mauritz hat er auch schon erste Erfolge im Laufen vorzuweisen. Zwei 1. Plätze beim letztjährigen Silvesterlauf in Meiningen sprechen Bände.

    In diesem Jahr steht für Henning der Wechsel in die nächsthöhere Klasse an, obwohl er altersmäßig noch ein Jahr lang 65er fahren könnte. In der Klasse 3 (bis 85 ccm) hat er Konkurrenten, die wesentlich älter sind als er. „Doch ich hab' keine Angst, da kämpf' ich mich schon durch“, ist Henning überzeugt. Er strebt die Teilnahme an der deutschen Jugend-Motocross-Meisterschaft an. Ein großes Ziel ist die Qualifikation bei einem der sechs „ADAC Masters Junior Cup“-Läufe, einer der höchst angesehensten Rennserie in Europa, bei der sich Henning mit internationalen Konkurrenten messen könnte.

    Bernd und Melanie sind stolz auf ihren Sohn, dem ältesten ihrer Kinder – neben Henning und Mauritz gibt's da ja auch noch „Nesthäkchen“ Lilli –, dessen Karriere sie begleiten und fördern. Die Fahrten zu den zumeist weit entfernten Austragungsorten sind strapaziös und erfordern das entsprechend teure Equipment. Daher würden sich die Küchlers auch über Sponsoren freuen.

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