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TRAP: Europameisterschaft: Der Vater freut sich am meisten

TRAP: Europameisterschaft

Der Vater freut sich am meisten

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    Stolz präsentieren Sarah und ihr Vater Karsten Bindrich (links) aus Eußenhausen ihre bei den Europameisterschaft im italienischen Lonato errungenen Medaillen. Die 19-Jährige gewann Silber im Einzel und Bronze mit der Mannschaft, für Karsten Bindrich gab es Bronze im Mixed.
    Stolz präsentieren Sarah und ihr Vater Karsten Bindrich (links) aus Eußenhausen ihre bei den Europameisterschaft im italienischen Lonato errungenen Medaillen. Die 19-Jährige gewann Silber im Einzel und Bronze mit der Mannschaft, für Karsten Bindrich gab es Bronze im Mixed. Foto: Foto: Fred Rautenberg

    Haarscharf ging sie an der Goldmedaille vorbei, die blonde junge Frau aus Eußenhausen mit dem sanften Gesicht. Die aber schießen kann wie der Teufel: Sarah Bindrich, 19 Jahre, hat ihre junge Kariere als Trap-Schützin bei den Europameisterschaften in Lonato am Gardasee mit ihrem vorläufig schönsten Erfolg gekrönt: einer Silber- und einer Bronzemedaille. Beim Finale in der Juniorinnenklasse hatte sie nur noch eine Gegnerin, die Russin Julia Tugolukowa. Obwohl sie sich der Russin um einen Treffer geschlagen geben musste, beweist ihr zweiter Platz, welch tolle Schützin Sarah Bindrich ist. Umso mehr, als sie mit der deutschen Mannschaft zusätzlich die Bronze-Medaille errang.

    Gegen 23 Konkurrentinnen war Sarah Bindrich in ihrer Klasse der Juniorinnen angetreten, allesamt die besten Flinten-Schützinnen aus Europa. Erste Runde: Bindrich trifft 24 von 25 Scheiben. Zweite Runde: 20 von 25. Dritte Runde: 21 von 25. Mit 65 Treffern landet die 19-Jährige auf Platz fünf, knapp qualifiziert für das Halbfinale. Jetzt hatte jede der sechs verbliebenen Schützinnen nur noch 15 Scheiben und nur einen Schuss jeweils. „Das ging an die Nerven“, bekannte Sarah Bindrich. Doch sie bewies Nervenstärke.

    Zwölfmal hintereinander traf sie, Schuss 13 ging daneben, Schuss 14 traf, Schuss 15 wieder daneben. Würde die Trefferanzahl reichen? Und ob. Denn jetzt war sie für das Finale qualifiziert und hatte nur noch die Russin als Gegnerin. Es blieb ob einem 11:12 im Finale bei Silbermedaille, aber die hatte eine Gold-Silber-Legierung.

    „Wir waren ein Superteam“, erzählt Sarah Bindrich, „toller Zusammenhalt, überhaupt kein Konkurrenzneid. Sie kamen alle zu mir und gratulierten. Am meisten allerdings mein Vater. Dem durfte ich selber gratulieren, er hatte ja selber eine Bronzemedaille errungen, zusammen mit seiner Partnerin Katrin Quooß.“ Neben der Medaille im Mixed belegte Karsten Bindrich (43) einen starken achten Platz in der Einzelwertung. Damit hatten die beiden Bindrichs dazu beigetragen, dass die Trap-Europameisterschaften für das deutsche Team so erfolgreich ausgingen wie noch nie.

    „Weitermachen und so erfolgreich werden wie Papa.“

    Sarah Bindrich benennt ihre sportlichen Ziele

    Karsten Bindrich allerdings war kein Neuling. Er hatte sich schon 1986, damals noch in der DDR, dem Trap-Sport verschrieben und hatte enorme Erfolge in den Jahren danach erzielt. Die größten: Weltmeister 2003, WM-Dritter, Europameister 2008 mit einem Weltrekord. Viermal war er auch bei den Olympischen Spielen dabei, mit guten Platzierungen: 1996 in Atlanta wurde er Achter im Trap und 15. im Doppeltrap, in Athen 2004 wurde er 14, vier Jahre später in Peking Siebter und zuletzt 2012 in London Elfter, jeweils im Trap. Für die Wettbewerbe dieses Jahr in Rio de Janeiro hat er sich nicht qualifiziert. Mit diesem Vater haben Sarah und ihr jüngerer Bruder Jonas, der auch ein hoffnungsvoller Trapschütze ist und zum C-Kader des Deutschen Schützenbunds gehört, den besten Trainer, den sie sich wünschen können. Und ihre Mutter Diana Bindrich bringt viel Verständnis auf für die drei. „Ich bin stolz und froh, eine solche Familie hinter mir zu haben“, sagt Sarah Bindrich.

    Sie ist ehrgeizig. Sie weiß, dass sie etwas kann, und ihr Vater, Stabsfeldwebel und Berufssoldat bei der Sportfördergruppe der Bundeswehr, weiß als studierter Diplom-Trainer, welches Potenzial in seinen beiden Kindern steckt. Wie lautet Sarah Bindrichs Ziel? „Weitermachen und so erfolgreich werden wie Papa.“ Da strahlt der Vater über das ganze Gesicht.

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