Handball (staubi)
Regionalliga Süd Männer TV Hemsbach – HSC Bad Neustadt 24:27 (12:14)
„Einstellung und Kampfgeist haben gestimmt. Das war kein Vergleich zu letzter Woche“, jubelte ein geschaffter Croy. Vor Wochenfrist, bei seinem Debüt als Mijacinovic-Nachfolger im Pokalspiel gegen Erlangen, war der HSC in eigener Halle noch mit 25:33 untergegangen.
Der Spielertrainer selbst war in Hemsbach nun doppelt unpässlich. Nicht nur ein dickes Knie verhinderte sein Mitwirken auf dem Feld. Auch eine Grippe-Infektion zwang den 39-Jährigen in die Zuschauerrolle. Um das Risiko der Ansteckung weiterer HSC-Spieler zu reduzieren, reiste Croy deshalb nicht im Mannschaftsbus ins Nordbadische. Neben Croy konnten auch Kreisläufer Sebastian Kneuer (Bänderdehnung) sowie Philipp Wiehl und Sebastian Albus nicht mitwirken.
Doch B-Lizenz-Inhaber Croy hatte seinen Mannen im Training ein speziell auf die Hemsbacher Stärken abgestimmtes Abwehrsystem eingeimpft. Marco Kemmerzell sollte als vorgezogener Verteidiger die Kreise des gefährlichsten Hemsbacher Rückraumschützen, Philipp Schulz, einengen. „Er hat ihn abgemeldet“, ordnete der Bad Neustädter Mannschaftsverantwortliche Florian Demling den Schachzug als äußerst erfolgreich ein. Schulz blieb mit nur vier Treffern unter seinem Schnitt.
Kemmerzell absolvierte sein bislang bestes Spiel im HSC-Dress. Machte der Neuzugang, der am heutigen Montag 26 Jahre alt wird, im ersten Durchgang im Angriff noch für Mile Mijacinovic Platz, so beorderte ihn Croy nach dem Wechsel auf die Königsposition im linken Rückraum. Kaltschnäuzig verwandelte Konter sowie Durchsetzungskraft und Präzision aus dem Rückraum akkumulierten sich zu acht Treffern. „Es lief ganz gut“, betrieb Kemmerzell Understatement. Sicher sei er froh, dass er als Rechtshänder auch einmal seine Stärke aus dem linken statt wie zuvor dem rechten Hinterfeld beweisen durfte, aber: „Im Endeffekt stand auch unsere Abwehr gut.“
Dort, so war man sich im HSC-Lager einig, hatte man den Grundstein zum Erfolg gelegt. Lediglich 24 Gegentore musste Bad Neustadt einstecken, nur im Hinspiel waren es in dieser Saison einmal weniger gewesen. Dank der starken Defensive gelang es den Gästen, Mitte des ersten Durchgangs die Kontrolle über das Geschehen zu übernehmen. In der zweiten Hälfte bauten die Bad Neustädter ihren Vorsprung kontinuierlich aus, führten eine Viertelstunde vor Ultimo 22:17.
Zur Entscheidung taugte der Vorsprung allerdings nicht. 80 Sekunden vor dem Ende verkürzte Hemsbach auf 24:25 und HSC-Linksaußen Holger Lührs hatte ob einer Zeitstrafe vorzeitig Feierabend. Elmar Romanesen übernahm im Gegenzug Verantwortung. Der Linkshänder konnte von Hemsbachs Gantner nur auf Kosten einer Zeitstrafe und eines Siebenmeters gestoppt werden. Den verwandelte Martin Setlik, Stig Skilbred setzte mit einem Kontertor den Schlusspunkt.
Auch wenn ein Spiel noch keinen Trend beschreiben kann: Der Erfolg in Hemsbach scheint geeignet, die zuletzt vorherrschende Blockade in den Köpfen der HSC-Spieler lösen zu können.