Handball
3. Liga Männer Mitte TV Kirchzell – HSC Bad Neustadt (Samstag, 19.30 Uhr, Parzival-Halle Amorbach)
Sechs Spieltage vor Saisonende sind sich TV-Kirchzell-Coach Andreas Kunz und sein HSC-Bad-Neustadt-Kollege Frank Ihl in einem Punkt einig. „Die Partie ist von richtungsweisender Bedeutung für den Abstiegskampf“, sagen sie. Tatsächlich könnten die Kirchzeller (14./12:30) mit einem Heimsieg gegen die Rotmilane (15./9:35) nicht nur den Abstand auf den HSC auf auf fünf Punkte vergrößern, sondern im besten Fall auch vorbei am Northeimer HC auf einen Nichtabstiegsplatz ziehen.
Beide gewannen letzte Woche
„Eine Niederlage können wir uns aber nicht leisten“, hält Ihl dagegen, „würden wir gewinnen, hätten wir nicht nur die Kirchzeller wieder in Reichweite, sondern auch die Northeimer.“ Das Unterfrankenderby in der Amorbacher Parzival-Halle ist so als Schlüsselspiel für beide Teams zu bezeichnen. Beide tankten am letzten Spieltag noch einmal so richtig Selbstvertrauen. Den Gastgebern gelang der erste Heimsieg der Saison, den ihr Rückraumakteur Max Gläser in letzter Minute beim 28:27 gegen den HC Elbflorenz II sicherstellte. Die Rhön-Grabfelder punkteten aber auch doppelt, nach einer starken Vorstellung wurde der TV Gelnhausen mit 33:30 niedergerungen.
HSC: Auswärts erst ein Punkt
„Die Ergebnisse fördern natürlich den Respekt bei beiden Mannschaften“, glaubt Frank Ihl, wobei das immer noch heimschwächste Team der Liga das auswärtsschwächste, der HSC brachte bislang nur einen kümmerlichen Punkt (29:29 in Gelnhausen) aus der Fremde mit, empfängt. Trotzdem reisen die Saalestädter mit Revanchegelüsten in den Landkreis Miltenberg, gilt es doch auch die bittere 20:23-Heimniederlage im Hinspiel wettzumachen. Bitter war die vor allem, weil Bad Neustadt die Partie bis zur 47. Minute absolut im Griff hatte, nach der 12:8-Halbzeitführung da immer noch mit 16:12 in Front lagen, um dann in der Schlussphase kollektiv einzubrechen.
Vertretung zwischen den Pfosten
„Was wir uns da in allen Mannschaftsteilen an Fehlern geleistet haben, hat uns alle bei der nochmaligen Videoanalyse sprachlos gemacht“, erklärte der HSC-Coach, „da haben wir durch Eigenverschulden zwei wichtige Punkte verschenkt, die uns jetzt natürlich fehlen.“ In personeller Hinsicht fehlen wird ihm am Samstagabend nicht nur der langzeitverletzte Max Bauer, auch Keeper Nick Weber (krank) wird zuhause bleiben. Vertreten wird er vermutlich von Sebastian Kirschke.
Wird Leskovec rechtzeitig gesund?
Optimistisch ist der Trainer dagegen hinsichtlich eines Einsatzes von Vilim Leskovec, der zwar anfangs der Woche wegen Grippe nicht trainieren konnte, er sollte aber rechtzeitig zu Spielbeginn wieder fit sein. Der Einsatz von Leskovec, der als erster Rotmilan die 100-Tore Marke am letzten Spieltag knackte und aktuell mit 103 Treffern gelistet ist, wäre also absolut wichtig, auch die Treffsicherheit von Gary Hines (98 Treffer) dürfte gegen die Kunz-Schützlinge gefragt sein.
Kirchzell hat sich jüngst verstärkt
Der TV-Coach, der zur kommenden Saison von Heiko Karrer beerbt wird, kennt die beiden HSC-Haupt-Torschützen noch aus früheren Duellen bestens. Er selbst baut insbesondere auf die Fangkünste von Keeper Tobias Jörg sowie auf die Durchschlagskraft von Tim Häufglöckner (92 Tore). Die sportlich Verantwortlichen haben den Kader zuletzt noch einmal verstärkt, gegen Elbflorenz gab Kreisläufer Jan Blank (zuvor TV Großwallstadt) sein Debüt. „Über Kampf wollen wir ins Spiel kommen“, hofft und fordert Frank Ihl, „die Spieler wissen, was die Stunde geschlagen hat, ich gehe im Vorfeld schon davon aus, dass die Einstellung stimmen wird und wir Gas geben.“ (ba)