Fussball (MAD)
Bayernliga Sonntag, 15 Uhr TSV Aindling – TSV Großbardorf
Erstmals in seiner Bayernliga-Geschichte steht der TSV Großbardorf nach 13 Partien der Saison 2010/11 in der Tabelle ganz oben. Welch eine Entwicklung für die Mannschaft, die in der Vorsaison bis zuletzt um den Klassenerhalt zittern musste.
„Das Gefühl, Tabellenführer zu sein, ist bei mir nicht anders als in den vergangenen Wochen. Natürlich ist die Tabellenführung etwas anderes, das wir bisher nicht gewohnt waren. Es ist nun umso schöner, dass wir das geschafft haben und ich freue mich natürlich sehr. Ich wurde darauf schon oft angesprochen und viele haben mich zu diesem Erfolg beglückwünscht. Aber ich betone, dass es eine Momentaufnahme ist“, beschreibt Wolfgang Schmitt, Trainer des TSV, seinen Gemütszustand.
„Die Elf kann stolz auf das bisher Erreichte sein, denn die Erfolge haben nicht nur mit Glück zu tun.“
Wolfgang Schmitt Trainer TSV Großbardorf
„Die Elf kann stolz auf das bisher Erreichte sein, denn die Erfolge haben nicht nur mit Glück zu tun.“ Er warnt aber vor dem Beispiel Rosenheim, das als Tabellenführer ins Grabfeld kam, danach fünf Niederlagen einsteckte und in der Tabelle nun schon wieder nach unten aufpassen muss. Großbardorfs Manager Gerhard Schüler kommt die Erfolgsserie aus einem anderen Grund zupass: „Ich bin sportlich innerlich beruhigt. Wir sind auf dem besten Weg, das von mir erwünschte Ziel, keinen Stress nach unten zu haben, bald zu erreichen. Ich wünsche mir, dass wir rechtzeitig planen können und im April 2011 bereits für die Bayernligasaison Nummer acht. Der Blick auf die Tabelle tut unheimlich gut.“
Für Schüler sind drei Gründe maßgeblich für den derzeitigen Erfolg: Die Mannschaft samt Trainerstab ist in ihren Säulen zusammen geblieben, die jungen Spieler haben durch den Abstiegskampf in der vergangenen Saison an Erfahrung gewonnen und die Neuzugänge haben voll eingeschlagen. „Auch haben wir im Gegensatz zur vergangenen Saison nicht nur gute Spiele abgeliefert, sondern auch Punkte aus diesen eingefahren. Denn wenn die Blätter fallen und Verletzungen oder Formschwächen kommen, brauchst du ein Polster.“ Stolz macht ihn besonders, dass sein TSV saisonübergreifend im Jahr 2010 bereits 48 Punkte erspielt hat.
Auch Wolfgang Schmitt macht drei Gründe für das bisher famose Abschneiden aus: „Der Hauptgrund ist für mich, dass wir bisher von Verletzungen weitgehend verschont blieben. So musste ich höchstens ein oder maximal zwei Akteure ersetzen.“ Außerdem habe sich seine Defensivabteilung, vor allem die Innenverteidiger Johannes Volkmar und Markus Lurz, enorm gesteigert. „Sie haben die Fehlerquote runtergeschraubt und sind sattelfest geworden.“ Den dritten Grund sieht Schmitt im schnellen Spiel nach vorne. „Das hat den Gegnern Probleme bereitet und uns Treffer gebracht.“ Außerdem freut sich der TSV-Coach, dass gerade Leistungsträger wie Christian Laus und Waios Dinudis oft am oberen Level gespielt haben.
Für die Großbardorfer Verantwortlichen soll der Lauf des Teams natürlich so lange wie möglich weitergehen. „Wenn wir zur Winterpause 35 Punkte hätten, wäre das super. Je mehr, umso besser. Dann wäre die Bescherung perfekt“, sagt Schmitt. Schüler schließt sich ihm im Großen und Ganzen an: „Ich wünsche mir 30 Punkte plus x bis zur Winterpause. Dann wäre das Jahr perfekt gelaufen.“
Keinen Gedanken verschwendet Schüler an das Thema Regionalliga: „Die Erfahrung Regionalliga haben wir hinter uns. Das wird es in Großbardorf nicht mehr geben.“ Dass die Zuschauer nicht mehr wie in Vor-Regionalligazeiten an die Unterhofer Straße pilgern, bereitet ihm zwar keine Probleme, aber: „Wir wünschen uns natürlich, dass mehr kommen. Mit der Tribüne sind wir für jedes Wetter gewappnet und die Mannschaft spielt doch ansehnlichen, attraktiven Fußball.“
In Aindling wäre Schmitt mit einem Unentschieden zufrieden. „Auswärts ist für mich immer ein Punkt ausreichend. Dann wären wir wieder einen Zähler näher an unserem Ziel.“ Fehlen wird wohl lediglich Marcel Hirn (entzündete Sehne im Fußbereich). Für Schmitt sind die Platzherren eine „spielerisch und läuferisch gute Truppe. Ihr Pech ist nur, dass ihre Torabteilung derzeit nicht so gut drauf ist.“ Dabei denkt er vor allem an Christian Doll, in der letzten Runde Top-Torjäger der Schwaben, der in dieser Saison aber Ladehemmung hat. „Hoffentlich platzt bei ihm nicht gerade gegen uns der Knoten.“