Doch trotz aller Repräsentativität: Die Schwierigkeiten bei der Finanzierung größerer Sport-Projekte haben auch die Macher der Mainfranken-Tour eingeholt. Mit Müh und Not kann Ausrichter-Verein "Internationale Mainfranken-Tour" (IMFT) den diesjährigen Etat von 50 000 Euro stemmen. Aber schon die deutschen Meisterschaften im Einzelzeitfahren am 24. Juni auf der A 71 im Oberen Werntal "werden ein Draufzahl-Geschäft", sagt IMFT-Vorsitzender Professor Friedrich von Loeffelholz.
Der auch den Grund kennt: "In der Radsport-Szene hat sich einiges verschoben. Die Sponsoren konzentrieren sich auf die großen Events wie Tour de France, Tour de Suisse und Giro d'Italia." Und die Basis darbt. Die Mainfranken-Tour, für die Nachwuchsfahrer seit jeher Sprungbrett zu einer Profi-Karriere, muss mittlerweile sogar völlig auf Mittel von ZF-Sachs verzichten, das dem Rennen 37 Jahre lang seinen Namen verliehen hatte.
Da selbst Kleinsponsoren weggebrochen sind, wird es für von Loeffelholz und dessen Mitstreiter immer schwieriger, die Tour am Leben zu erhalten. Besonders bitter, weil der ehemalige deutsche Amateur-Straßenmeister der Tour binnen weniger Monate einen professionellen Anstrich verlieh.
Wegen der fehlenden Gelder bleiben zahlreiche ausländische Mannschaften der 54. Auflage der Mainfranken-Tour fern. Aufgefüllt wird das 20er-Feld mit Teams aus dem Chiemgau oder der Bundeswehr. Das internationale Flair halten nur noch die Nationalmannschaften aus Österreich, Frankreich und der Schweiz sowie das eidgenössische "Bürgis-Cycling-Team" aufrecht.
Andererseits wird die Tour wegen diverser Umstrukturierungs-Maßnahmen des Weltverbandes UCI nunmehr in der Kategorie 2.2 geführt, steigt also quasi ohne eigenes Zutun eine Liga auf. Was zur Folge hat, dass jetzt auch bekannte Sportgruppen wie das Team Wiesenhof ihre Nachwuchs-Radler nach Ostunterfranken entsenden. Die gestiegene Attraktivität hat aber ihren Preis, genauer gesagt: ihre Preisgelder, die ebenfalls in die Höhe gingen und mittlerweile 30 Prozent des Budgets ausmachen.
Die erste Etappe am Freitag von Haßfurt nach Bad Brückenau führt hauptsächlich durch den Landkreis Rhön-Grabfeld. Über Bad Königshofen, Ostheim, Hausen, die Hohe Rhön und Bischofsheim erklimmen die Profis gegen 14 Uhr den Kreuzberg. Die zweite Etappe startet schließlich am Samstag um 11 Uhr am Bad Neustädter Marktplatz mit Zielrichtung Volkach.
Teams der 54. Mainfranken-Tour:
Espoirs Robert Lange (Leiter: Mario
Bolz, Hans Kexel). Rennteam Chiemgau
(Robert Lechner, Andreas Brandl). Rad-
team DSC Sparkasse (Stefan Hieckmann,
Manfred Deckert, Thomas Rieger). Bürgis
Cycling Team (Kurt Bürgi). Team Berg-
straße U 23 (Danilo Carocci, Hans Peter
Rehberger). Akud Arnolds Sicherheit
(Jochen Hahn, Ronny Jahn). TEAM Wur-
zener Sachen (Wolfgang Schoppe, Maic
Malchow). KED-Bianchi Radteam Berlin
(Dieter Stein, Peter Eichstädt, Manfred
Ehm). VC Frankfurt (Günter Schabel,
Richard Motzek). Nationalteam
Deutschland-Bahn (Bernd Dittert).
Nationalteam Deutschland-Straße
(Peter Weibel). Team Bundeswehr (Peter
Weibel). Hofbräu-Radler Stuttgart (Hart-
mut Taeumler, Benjamin Heine, Bernd
Meschenmoser). Team Rothaus (Holger
Petermann, Dirk Baldinger, Mark Schnei-
der, Siegmund Gut). Nationalteam
Schweiz (Marcello Albasini). National-
team Frankreich (Bernard Bourreau).
Team Wiesenhof (Karl-Heinz Friedrich).
Nationalteam Österreich (Franz Hartl).
Team POT Cottbus (Michael Max). Team
Mapei Horizont Bayern (Markus Schlei-
cher).