Jetzt ist es amtlich. Das Kreissportgericht Rhön hat die abgebrochene Kreisliga-Partie zwischen dem VfR Stadt Bischofsheim und dem TSV Reiterswiesen mit 2:0 für die Rhöner gewertet. Beim Stand von 2:0 für den VfR hatte sich der Bischofsheimer Kai Pfülb schwer an der Schulter verletzt und wurde auf dem Feld vom Notarzt behandelt, die Gäste sahen sich nach der längeren Behandlungspause nicht mehr in der Lage, das Spiel fortzuführen. Mit seinem Urteil hat das Sportgericht nun bestätigt, dass der TSV damit den Spielabbruch verschuldet hat. Nach § 29 der Spielordnung des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) sei die Partie damit für die Bischofsheimer zu werten. Darüber hinaus trägt der TSV Reiterswiesen die Verfahrenskosten in Höhe von 20,30 Euro und wird mit einer Geldstrafe (50 Euro) belegt.
Die härtere Konsequenz für den Verein ist allerdings die sportliche. Denn durch die Entscheidung des Sportgerichts ist der Aufsteiger definitiv in die Kreisklasse abgestiegen, ebenso wie der SV Eichenhausen/Saal. Der VfR Stadt Bischofsheim darf dagegen für die Relegation planen. „Wir sind mit dem Urteil natürlich zufrieden“, so der Bischofsheimer Sportleiter Helmar Scheuring erleichtert. „So eine Situation hatte ich vorher noch nie erlebt und hatte deshalb schon ein komisches Gefühl, aber jetzt gilt unsere volle Konzentration der Relegation.“ In der ersten Runde werden die Rhöner auf den Zweiten der Kreisklasse Rhön 1, die DJK Schondra, treffen.
Reiterswiesens Trainer Jochen Haberle, dem von Bischofsheimer Seite vorgeworfen worden war, den Spielabbruch provoziert zu haben, zeigte sich „sehr enttäuscht von der Beurteilung. Ich bleibe bei meiner Meinung, wir haben nichts falsch gemacht. Die Verantwortung für meine Spieler steht für mich über allem und es war nicht mehr zumutbar, sie weiterspielen zu lassen. Dennoch muss man das Urteil akzeptieren.“ Die Ursache für den Abstieg sieht Haberle derweil nicht in besagter Partie. „Wenn man am Ende der Saison unten steht und alles von einem Spiel abhängt, dann hat man vorher schon etwas falsch gemacht. Wir haben die Umstände analysiert und wollen in der nächsten Runde wieder angreifen. Natürlich tut das im ersten Moment sehr weh, keiner will absteigen. Aber jetzt starten wir den Neuanfang. Das Ziel ist der direkte Wiederaufstieg.“