Der Landesligist TSV Aubstadt und der Kreisklassist SV Eichenhausen/Saal waren die Endspielpartner beim Qualifikationsturnier in Bad Königshofen und damit Qualifikanten für die Hallenkreismeisterschaft um den Lotto-Bayern-Hallen-Cup. Für die Aubstädter war es nach dem 3:0 im Finale dann auch noch der zweite Turniersieg nach dem bei der Bad Neustädter Hallengala zwei Tage zuvor.
Es dauerte allerdings seine Zeit, bis die von Michael Gabold betreuten Aubstädter spielerisch so richtig auf Touren kamen. Es war schon ein arges Gewürge, wie sich die mit vier Landesligaspielern (Rützel, Hümmer, Bäcker, Kirsten in den Gruppenspielen, dann Werner in den Finalspielen und Christian Wachmer im Tor) angetretenen Favoriten ins Halbfinale wurschtelten. Zwei Siege gegen Herbstadt und Trappstadt und drei Unentschieden gegen Merkershausen, Sulzdorf/Bundorf und Eichenhausen/Saal reichten hinter dem Kreisklassisten SV Eichenhausen/Saal (11) mit acht Punkten gerade mal zu Platz 2 in der Gruppe, weil sich die anderen gegenseitig die Punkte abknöpften.
Gastgeber TSV Bad Königshofen hatte bei gleicher Punktzahl (11) nur die um einen Treffer bessere Tordifferenz (9:1) gegenüber der Überraschungsmannschaft TSV Rothhausen/Thundorf (13:6) aus der A-Klasse, die allerdings seit Jahren eine gute Figur in der Halle abgibt. Sieger der Herzen war in dieser Gruppe allerdings der TSV Oberlauringen – im Freien Prügelknabe in der B-Klasse – der zwei Siege gegen Herschfeld und Gabolshausen/Untereßfeld feiern konnte.
Hallensprecher Maxo Heusinger ergänzte das Unterhaltungsbedürfnis der prallvollen Tribüne neben dem sportlichen Teil. Für ein Hallenturnier kurz vor Mitternacht sollten sein Witz, seine Kommentare und seine skurrilen Einschätzungen manch heißer Situationen erlaubt gewesen sein. Und davon gab es besonders im ersten Halbfinalmatch eine Menge. Wenn es schon nicht zum Duell gegen Herbstadt kam, so musste es doch wenigstens beim Derby Bad Königshofen gegen Aubstadt etwas Zoff geben. Der Jugendliche Kilian Kuhn brachte die Aubstädter sehr rasch in Führung. Große Aufregung dann, als Schiri René van Eckert ein Tor von Manuel Hümmer eben nicht hinter der Bad Königshöfer Torlinie gesehen hatte. Den Schiri anbrüllen gilt nicht nur bei van Eckert nicht, also musste Christoph Rützel vom Feld und konnte Bad Königshofen durch Freddy Werner ausgleichen. Sehr gut überschaubar war alles, als auch noch Sascha Bäcker (zum zweiten Mal) und Christoph Wasser aneinander gerieten und gemeinsam runter mussten. Dann machte Rützel das 2:1 und als alle wieder drin waren, Bäcker mit seinem ersten Ballkontakt das 3:1. Im zweiten Halbfinale zeigte Eichenhausen/Saal dem TSV Rothhausen/Thundorf eindeutig die Grenzen auf und selber glänzenden Hallenfußball. Tore durch Dietmar Ullrich (1:0), ein Eigentor (2:0), Pascal Krieg (3:0), Benjamin Göbel (3:1), Markus Seifert (4:1) und Christoph Schnaus (5:1) brachten ein klares Ergebnis.
Im Finale erreichten die Aubstädter dann endlich das Niveau, dem sie sich sechs Spiele zuvor nur Stück für Stück genähert hatten, während Eichenhausen/Saal auch mit der Kraft am Ende schien. So geht Hallenfußball, wie der Turniersieger auf der eng begrenzten Fläche Räume fand. Daniel Werner, der Frischeste, weil erst in seinem zweiten Spiel, erzielte gar ein Traumtor nach doppeltem Doppelpass mit der Bande zum 2:0. Christoph Rützel besorgte die beiden anderen Treffer zum 3:0-Endstand. „Wir haben lange gebraucht, bis wir so gespielt haben, wie wir es wollten“, bekannte Betreuer Michael Gabold hinterher. Und Eichenhausen/Saals Coach Roland Beck sagte: „Hut ab vor der Truppe. Jetzt sind alle total platt. Wieder Zweiter wie letztes Jahr hinter Herbstadt, als ich auch schon unseren skiurlaubenden Cheftrainer Werner Feder vertreten habe.“
Das Turnier in Zahlen
Gruppe A
Bad Königshofen – Gabolshausen/Untereßfeld 1:0
Herschfeld – Rothhausen/Thundorf 1:3
Sulzfeld – Oberlauringen 2:0
Bad Königshofen – Herschfeld 3:0
Gabolshausen/Untereßfeld – Sulzfeld 1:0
Rothhausen/Thundorf – Oberlauringen 5:1
Bad Königshofen – Sulzfeld 0:0
Gabolshausen/Untereßfeld – Rothhausen/Th. 1:1
Oberlauringen – Herschfeld 1:0 Rothhausen/Thundorf – Bad Königshofen 1:1
Oberlauringen – Gabolshausen/Untereßfeld 1:0
Herschfeld – Sulzfeld 1:0
Oberlauringen – Bad Königshofen 0:4
Gabolshausen/Untereßfeld – Herschfeld 2:0
Sulzfeld – Rothhausen/Thundorf 2:3
1. TSV Bad Königshofen 9:1 Tore / 11 Punkte
2. TSV Rothhausen/Thundorf 13:6 / 11
3. SG Gabolshausen/Untereßfeld 4:3 / 7
4. TSV Oberlauringen 3:11 / 6
5. ASV Sulzfeld 4:5 / 4
6. SV Herschfeld 2:9 / 3
Gruppe B
Herbstadt – Eichenhausen/Saal 0:0
Aubstadt – Merkershausen 1:1
Sulzdorf/Bundorf – Trappstadt 1:4
Herbstadt – Aubstadt 1:3
Eichenhausen/Saal – Sulzdorf/Bundorf 3:1
Merkershausen – Trappstadt 0:0
Herbstadt – Sulzdorf/Bundorf 0:0
Eichehausen/Saal – Merkershausen 2:0
Trappstadt – Aubstadt 1:3
Merkershausen – Herbstadt 1:1
Trappstadt – Eichenhausen/Saal 0:4
Aubstadt – Sulzdorf/Bundorf 1:1
Trappstadt – Herbstadt 0:6
Eichenhausen/Saal – Aubstadt 0:0
Sulzdorf/Bundorf – Merkershausen 4:1
1. SV Eichenhausen/Saal 9:1 / 11
2. TSV Aubstadt 8:4 / 8
3. Spfr. Herbstadt 8:4 / 6
4. MSV Merkershausen 5:6 / 6
5. SpVgg Sulzdorf/Bundorf 7:12 / 5
6. TSV Trappstadt 5:14 / 4
Halbfinale
TSV Aubstadt – TSV Bad Königshofen 3:1
SV Eichenhausen/Saal – TSV Rothhausen/Thundorf 5:1
Sieben-Meter-Schießen um Platz 3
TSV Bad Königshofen – TSV Rothhausen/Thundorf 4:3
Endspiel
TSV Aubstadt – SV Eichenhausen/Saal 3:0