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Fußball: Relegation: Niederlauer nach Elfmeter-Drama am Boden zerstört

Fußball: Relegation

Niederlauer nach Elfmeter-Drama am Boden zerstört

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    Am Boden zerstört: Spieler des SV Niederlauer nach der 7:8-Niederlage im Elfmeterkrimi gegen den FC Rottershausen, die den Abstieg in die A-Klasse besiegelte.
    Am Boden zerstört: Spieler des SV Niederlauer nach der 7:8-Niederlage im Elfmeterkrimi gegen den FC Rottershausen, die den Abstieg in die A-Klasse besiegelte. Foto: Foto: Anand anders

    Schluss, aus, vorbei. Der SV Niederlauer stürzt nach der 7:8 (1:1, 1:1, 1:1)-Niederlage nach Elfmeterschießen im Relegationsspiel in Reichenbach gegen den FC Rottershausen in die A-Klasse ab. Ein sportlicher Tiefpunkt, nachdem die Mannschaft in den letzten 30 Jahren so was von ein fester Bestandteil der Kreisklasse (damals B-Klasse Bad Neustadt) war und in ihren Glanzzeiten einige Jahre in der Kreisliga (damals A-Klasse) mitmischte. Grenzenloser Jubel dagegen bei den „Spirken“ aus Rottershausen über den Aufstieg in die Kreisklasse: Zwölf Monate, nachdem sie dieses Ziel im Relegationsspiel gegen Burghausen/Windheim verpasst hatten, gelang diesmal der große Wurf.

    „Das war ein Kraftakt, wir hatten diesmal das Glück, aber auch den Siegeswillen auf unserer Seite“, jubelte ein überglücklicher FC-Coach Matthias Gerhardt, bevor er in einem Spielerhaufen verschwand. Auf der Gegenseite war man geknickt. „Wir waren nicht nur optisch überlegen“, befand ein tieftrauriger SV-Trainer Thomas Volkmuth, der insbesondere darüber haderte, dass seine Schützlinge am langen Abend auf der Reichenbacher Sportanlage nicht mit Fortuna im Bunde waren.

    Dabei begann das Match vor großer Kulisse optimal für „Violetten“: Gleich der erste Angriff wurde erfolgreich, wenn auch über Umwege, abgeschlossen. Nach Steilpass von Lukas Knaier brachte FC-Keeper Christian Heydenbluth Maximilian Knaier zu Fall, Schiedsrichter Alexander Arnold deutete sofort und ohne Proteste der Gerhardt-Elf auf den Punkt. Manuel Knaier verwandelte sicher.

    Auch danach blieb der SV am Drücker. Und hatte zum ersten Mal Pech, als ein Schuss von Lukas Knaier, der von Marius Will noch abgefälscht wurde, knapp am Kasten vorbeistrich. Kurz darauf schickte Manuel Knaier Dominik Mauer auf die Reise, dessen Geschoss von der Latte ins Feld zurückprallte. Die Kugel schnappte sich Dominik Bühner, schlug den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne und fand in Thomas Werner einen Abnehmer. Dieser überlief seinen Gegenspieler, scheiterte mit seinem Schuss zunächst an Torhüter André Thain, der das Leder aber so aufs Knie von Werner knallte, dass es doch Richtung Tor flog. Der zurückeilende Christian Schwalb konnte den Ball nur noch hinter der Torlinie weggrätschen.

    Das Halbzeitzeitergebnis war aus Sicht des FC schmeichelhaft. Er geriet gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit in große Not. Nach Hereingabe von André Mauer scheiterte Dominik Mauer aus Nahdistanz am abblockenden Nico Wilm. Kurz darauf waren die SV'ler zu einer Umstellung gezwungen. Ihr Abwehrchef Christian Schwalb, der früher das Trikot der 06-er trug, humpelte mit einer Sprunggelenks-Verletzung vom Platz. Ab sofort übernahm die etatmäßige Offensivkraft André Mauer, dessen Einsatz doch noch möglich gemacht worden war, dessen Position. Bis zum Ende der regulären Spielzeit tat sich dann in beiden Strafräumen recht wenig. Es häuften sich Fehlpässe, so manchem Akteur schwanden die Kräfte.

    Wesentlich aufregender ging es zwischen der 91. und 100. Minute zu. Zunächst verzog Thomas Werner aus günstiger Position, auf der Gegenseite stand dem FC-Goalie zweimal das Alu hilfreich zur Seite. Zunächst klatschte ein Schuss von Jonas Volkmuth aus gut und gerne 35 Metern an die Latte, zwei Minuten später traf Dominik Mauer aus der Drehung nur den Pfosten. „Das wird jetzt eine reine Konditionsfrage“, ordnete Reichenbachs Vorstand Klaus Katzenberger das folgende Geschehen richtig ein. Die Zahl der Wadenkrämpfe nahm zu, die der Ein- und Auswechslungen auch. Bedingt durch den Substanzverlust der Akteure verflachte die Begegnung zusehends, großartige Tormöglichkeiten ergaben sich für keine Seiten nicht mehr. „Das Elfmeterschießen ist reine Glücks-, vor allem Nervensache“, erklärte der in solchen Situationen routinierte Waldberger Spielführer Philipp Hillenbrand.

    Dabei sah es zunächst gut für die Schützlinge von Matthias Gerhardt aus. Der erste Fehlschuss unterlief dem eingewechselteñ SV'ler Lars Gommermann, der aufatmete, als „Spirke“ Christian Stefan das Spielgerät am Tor vorbeischob. Die nächsten Schützen jagten den Ball jeweils unhaltbar und vorbildlich ins Toreck, ehe Stefan Katzenberger mit seinem halbhoch angesetzten Schuss scheiterte. Die große Verantwortung für Rottershausen lastete nun auf den Schultern von Fabian Schmitt, der überlegt und platziert einschob.

    „Wir haben eine starke Saison mit dem Aufstieg gekrönt. Gefreut hat mich besonders, dass die Spieler die am letzten Wochenende verpasste Meisterschaft problemlos weggesteckt haben“, so Gerhardt. Auf der Gegenseite war man kaum eines Kommentares fähig. „Wir sind im Prinzip nicht heute abgestiegen, sondern haben uns durch zu viele schwache Auftritte während der Saison in dieser Lage gebracht“, erklärte Oldie Peter Müller.

    Statistik zum Spiel

    Um den Platz in der Kreisklasse

    FC Rottershausen – SV Niederlauer 8:7 (1:1, 1:1, 1:1) nach Elfmeterschießen

    FC Rottershausen: Heydenbluth – Stefan, A. Seufert, Schmitt, Wilm – T. Werner, M. Will, Neeb, Bühner – F. Seufert, Hofmann. Rückwechselspieler: P. Werner, Sauter, Hein.

    SV Niederlauer: Thain – Müller, M. Katzenberger, Schwalb, S. Katzenberger – L. Knaier, D. Mauer, Man. Knaier, A. Mauer – Volkmuth, Max. Knaier. Rückwechselspieler: Braun, Gommermann.

    Tore: 0:1 Manuel Knaier (5., Foulelfmeter), 1:1 Thomas Werner (33.). Elfmeterschießen: 0:1 Manuel Knaier, 1:1 André Seufert, Lars Gommermann scheitert an Christian Heydenbluth, 2:1 Michael Neeb, 2:2 André Mauer, Christian Stefan verschießt, 2:3 Dominik Mauer, 3:3 Sven Hofmann, 3:4 Lukas Knaier, 4:4 Daniel Sauter, 4:5 Jonas Volkmuth, 5:5 Nico Wilm, 5:6 Sebastian Braun, 6:6 Peter Werner, Stefan Katzenberger scheitert an Christian Heydenbluth, 7:6 Fabian Schmitt.

    Schiedsrichter: Alexander Arnold (Waldberg).

    Zuschauer: 1150 (in Reichenbach).

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