Fußball
Bayernliga Nord ATSV Erlangen – TSV Großbardorf (Mittwoch, 18.30 Uhr, Sportanlage Paul-Gossen-Straße)
Vier Spiele, vier Siege. Besser hätte der TSV Großbardorf nicht in die Saison können. „So etwas kann man nicht erwarten, sondern nur erhoffen. Ich will immer jedes Spiel gewinnen. Dafür schindet man sich im Training“, sagt Julian Schneider, die unbestrittene Nummer 1 im Gehäuse der Grabfeld-Gallier über diesen Traumstart.
Der 25-Jährige, der im Oktober ein Jurastudium beginnt, verursachte zuletzt nach drei Minuten gegen Cham den Foulelfmeter, der zum frühen Rückstand führte, den die Grabfelder aber im Verlauf der 90 Minuten in einen 4:1-Erfolg umwandelten. „Ich bin herausgelaufen und wollte den Winkel verkürzen. Da bin ich plötzlich weggerutscht und habe die Balance verloren. Dadurch war ich nicht am Ball, sondern nur am Bein des Chamers. Es war keine Absicht, ihn zu Fall zu bringen“, so Schneider über die Entstehung des Elfmeters. Er selbst ist mit seinen bisherigen Leistungen zufrieden. „Bisher ist es gut gelaufen. Ich fühle mich gut und fit.“ Einen großen Anteil spricht er seinem Torwarttrainer Otto Dietz zu. „Otto weiß, wie er mit mir arbeiten muss, sowohl körperlich als auch mental. Das zahlt sich jetzt aus.“
André Betz, Cheftrainer beim TSV, hat eine hohe Meinung von seinem Schlussmann, der in den vier Partien sechs Mal hinter sich greifen musste, aber durch etliche Glanzparaden sichere Gegentreffer verhinderte. „Julian befindet sich in ausgezeichneter Verfassung. Er bereitet sich auf jede Partie sehr gut vor. Ich bin überaus froh, dass wir ihn haben.“
Vorne treffen, hinten dicht halten
Auch in der Partie an diesem Mittwoch in Erlangen wird einige Arbeit auf den aus Großbardorf stammenden Schneider zukommen. Der ATSV Erlangen ist fest entschlossen, den Grabfeldern den ersten Fleck auf der bis dato weißen Weste zuzufügen. „In der abgelaufenen Saison haben wir dort zwar 2:1 gewonnen, aber dieser Dreier kam überaus glücklich zustande“, erinnert sich der TSV-Keeper, der ein einfaches Erfolgsrezept nennt: „Vorne die Chancen verwerten und hinten stabil stehen.“ Schneider weiß aber genau, dass an der Kompaktheit in der Defensive noch gearbeitet werden muss. Er strahlt dennoch Zuversicht aus. „Wenn wir es schaffen, an unseren Auftritt in Gebenbach anzuknüpfen, ist der fünfte Sieg machbar. Aber klar ist, dass wir ihn nicht geschenkt bekommen.“
„Siege sind keine Selbstverständlichkeit“, sagt André Betz. Für ihn ist das Team von Shqipran Skeraj ein spielstarker Kontrahent, der sich enorm verstärkt hat. So stießen mit Bastian Herzner und Sebastian Lindner zwei ehemalige Stützen des SC Eltersdorf zum ATSV. „Die könnten den Unterschied machen. Der ATSV ist auf jeden Fall keine Laufkundschaft, sondern ein harter Brocken. Wir können aber mit unseren Siegen im Rücken selbstbewusst hinfahren und wollen Zählbares mit auf die Heimfahrt nehmen.“ Dabei muss Betz auf Björn Schönwiesner, der sich beruflich in die USA verabschiedet hat, und auf Lukas Illig (Knöchelverletzung) verzichten. (gmad)