Große Erleichterung herrschte bei den Drittliga-Handballern des HSC Bad Neustadt nach dem Heimsieg gegen den TV Gelnhausen letzten Samstag, der die ersten zwei Punkte auf das Konto der Bad Neustädter brachte. Die Valkovskis-Sieben hatte in den letzten Minuten einen 16:19-Rückstand in eine 20:19-Führung verwandelt, musste aber noch den letzten Angriff des TVG überstehen, um beide Punkte sicher zu haben.
Das gelang, obwohl die Rot-Weißen die Partie in Unterzahl beenden mussten. Franziskus Gerr hatte Gelnhausens Linkshänder Alen Kulenovic auf Höhe der Freiwurflinie angegangen. Weil er den Gegner dabei im Gesicht getroffen haben soll, war Gerr vom Schiedsrichtergespann Felix Magalowksi/André Schwieger aus Magdeburg 17 Sekunden vor Schluss disqualifiziert worden. Eine strittige Entscheidung.
Ebenso strittig war die Spielfortsetzung nach dem Pfiff. Der HSC hätte sich nicht über einen Siebenmeter für die Hessen beschweren können. Im Gegenteil: Die Handballregeln besagen, dass bei einer Disqualifikation eines Spielers in den letzten 30 Sekunden einer Partie der gegnerischen Mannschaft ein Strafwurf zugesprochen werden muss. In der Bürgermeister-Goebels-Halle ging es freilich mit einem Freiwurf für Gelnhausen weiter, das die Überzahl nicht zum Ausgleich nutzen konnte.
„Schiedsrichter machen Fehler, genauso wie Spieler“, sagt Christian Luther, der Schiedsrichterwart des HSC. Und gibt zu bedenken, dass Fehlentscheidungen natürlich vorkommen können. Gerade in engen Spielen wie letzten Samstag, bei denen von den Bänken und der Tribüne großer Druck auf die Unparteiischen erzeugt werde. Falsch plus falsch ergab in diesem Fall das richtige Ergebnis für den HSC Bad Neustadt. „Für mich war auch nach dem Videostudium die rote Karte nicht nachvollziehbar. Somit war der Freiwurf die richtige Entscheidung und die Disqualifikation die falsche“, sagt Mannschaftsbetreuer Daniel Seith.