Im Grabfeld-Derby der Fußball-A-Klasse Rhön 2 behielt in Merkershausen die heimische SG Sulzfeld/Merkershausen mit einem etwas glücklichen 4:2-(3:0)-Erfolg über die SG Trappstadt II/Gabolshausen-Untereßfeld I/Alsleben I die Oberhand. Eine Punkteteilung hätte dem Spielverlauf noch am ehesten entsprochen.
Insgesamt 60 bis 70 Minuten aber war die Gastmannschaft von Trainer Jörg Jakob am Drücker. Etwas verschlüsselt beurteilte der Sulzfeld/Merkershäuser Kapitän Stefan Schmitt das Geschehen: "Katastrophe! Trappstadt war ebenbürtig, okay, sogar besser. Wir waren halt eiskalt vor dem Tor." Wobei er lachte, als hätte er soeben beim Schafkopf ein Solo ohne Vier mit 61 gewonnen.

Sein Trainer Jochen Kress meinte deshalb gewonnen zu haben, "weil wir die Tore in entscheidenden Momenten gemacht haben. Die Trappstädter waren nicht viel schlechter als wir. Letzte Woche haben wir die Tore nicht gemacht, heute waren wir dran. Wie beide Ergebnisse zustande kamen, interessiert bald keinen mehr."
Während Jörg Jakob "die Effizienz" zum Sieger erklärte: "Wir hatten eine sehr starke erste Halbzeit mit drei Lattentreffern und zwei weiteren Chancen. Aber unser Gegner führte 3:0, weil sie eiskalt und ungeheuer effizient waren. Als wir dann zum 2:3 dran waren und noch eine halbe Stunde zu spielen war, da dachte ich, da ist noch was drin. Dann machen die das 4:2 mit der fünften Chance, womit die Luft raus war."
Vollbeschäftigung für die Abwehr der SG Sulzfeld/Merkershausen
Auf der rechten Außenbahn entfachte Trappstadts Louis Markelstorfer mit hohem Tempo einen solchen Wirbel, dass man dachte, er habe in dieser Spielklasse nichts verloren. Später legte sich das und man sah ihn kaum noch, zumindest nicht mehr so auffällig. In der achten Minute aber flankte er so präzise vors Tor von Daniel Dümpert, dass der nicht an den Ball kam, dafür erst Johannes Sauer mit einem Schuss an die Latte und im Nachschuss Philip Röß, ebenfalls an den Querbalken. Wenig später (16.) wurde ein Röß-Kopfball von einem Verteidiger von der Linie gekratzt. Die Gastgeber bekamen Vollbeschäftigung am und im eigenen Strafraum, die Gäste gaben eindeutig den Ton an und das Tempo vor.
Vielleicht war es aber für sie selber zu hoch, investierten sie zu bald zu viel und mussten dem in der zweiten Halbzeit Tribut zollen. Die Truppe von Jochen Kress indes demonstrierte höchste Effizienz für diese Spielklasse. Den gegnerischen Angriffswellen hatten sie in größeren Abständen Nadelstiche entgegenzusetzen. Drei ernstzunehmende führten zum 3:0.
Der Ex-Aubstädter David Bauer besorgte das 1:0, Nico Wirsing das 2:0 oder war es doch ein Eigentor von Julian Roth bei einem Gewühl und Gestocher? Und Louis Meder zirkelte einen Freistoß fast vom Strafraumeck in den hinteren Giebel zum 3:0 – in der 45. Minute.
Jörg Jakob päppelt die SG Trappstadt II/Gabolshausen-Untereßfeld I/Alsleben I in der Pause auf
Dieser Treffer war aber alles andere als der vorzeitige Knock-out. Jörg Jakob hatte seine Elf in der Pause wieder aufgepäppelt und teils ausgewechselt. Mit der Überlegenheit von vorher war es aber dahin. Sulzfeld/Merkershausen kam ebenfalls mit viel Moral aufs Feld zurück und verdiente sich seine Führung nachträglich. Doch Daniel Leicht erzielte bei einem Nadelstich seinerseits das 3:1 und Philip Röß nach Flanke von Lukas Stahl das 3:2 – und noch 30 Minuten zu spielen.
Wer würde kräftemäßig mehr zuzusetzen haben? Die Sulzfelder und Merkershäuser bekamen die zweite und dritte Luft, befreiten sich wieder und zogen spätestens in der 75. Minute mit dem 4:2 durch Kapitän Philipp Schneider den Gästen den Stecker.
Sulzfeld/Merkershausen: Dümpert – Wirsing, St. Schmitt, Pohl, N. Schmitt, Rothaug, Herchet, Bauer, Meder, Schneider, Betz. Wechselspieler: Dümling, Haubold, Zell.
Trappstadt II/Gabolshausen-Untereßfeld/Alsleben: Apler – Haag, A. Wagner, Röß, Hofmann, L. Wagner, Weikert, Sauer, Geiling, Markelstorfer. Wechselspieler: Dömling, Stahl, Leicht, Werner.
Schiedsrichter: Brian Secor (Knetzgau). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 David Bauer (26.), 2:0 Nico Wirsing (30.), 3:0 Louis Meder (45.), 3:1 Daniel Leicht (57.), 3:2 Philip Röß (60.), 4:2 Philipp Schneider (75.).