Fußball
Bayernliga Nord
ASV Cham – TSV Großbardorf 2:6 (2:3)
Bester Laune bestiegen die Grabfeld-Gallier den Bus, der sie nach mehrstündiger Fahrt aus der Oberpfalz zurück nach Hause brachte. Der TSV Großbardorf hatte den ASV Cham auf dessen Platz nach einer tadellosen Vorstellung mit 6:2 (3:2) entzaubert und damit die Serie zu Beginn der Saison mit vier Siegen in Folge auch in der Rückrunde wiederholt. Cheftrainer André Betz war stolz auf seine Jungs. „Das war eine überragende Vorstellung meiner Mannschaft. Wir waren total überlegen, griffiger, zielstrebiger, zweikampfstärker und den Hausherren in allen fußballerischen Belangen überlegen.“
Mit einer Ausnahme – für den verletzten Valentin Reitstetter stand Ronny Mangold in der Startelf – hatte Betz den Akteuren, die zuletzt Gebenbach mit 4:0 bezwungen hatten, sein Vertrauen geschenkt. Bezeichnend die sportliche Aussage von André Rieß, der, wieder genesen, ebenso auf der Auswechselbank saß wie Dominik Zehe und Adrian Reith: „Alles, außer die gleiche Elf spielen zu lassen, wäre frevelhaft gewesen.“
Nach Rückstand hellwach
Dabei hatte das Match denkbar schlecht für den TSV begonnen: Er geriet nach zwei Minuten in Rückstand, als Friedrich Lieder einen Foulelfmeter („Den kann man geben“, so Betz) verwandelte. „Aber dieser Rückstand interessierte meine Mannschaft nicht. Sie wollte ihr Ding machen“, sagte Betz. Und dies gelang vorzüglich: Nur acht Minuten später schlug Torjäger Simon Snaschel erstmals zu. Nach einem Einwurf ließ er ASV-Schlussmann Tobias Vogl mit einem herrlichen Seitfallzieher keine Abwehrchance.
Lukas Dinkel nimmt Maß
„Das war für meine Jungs der ,Wir sind da-Effekt'. Jetzt waren wir drin im Spiel“, so ein gut gelaunter Coach. Es spielte nur noch sein Team bis zur Pause. Und das mit Erfolg. Als Simon Snaschel im Strafraum gefoult wurde, verwandelte Christoph Rützel den fälligen Elfmeter („Schnipp sagte, dass er sich sehr sicher fühle“, so Betz) zur erstmaligen TSV-Führung. Diese baute Lukas Dinkel mit einem herrlichen Schuss in den Giebel des ASV-Gehäuses nach 19 Minuten aus. „Da zeigte Lukas seine gute Schusstechnik und wurde für seinen Mut belohnt.“ Die Gäste verkrafteten auch den Handelfmeter, für Betz eine Fehlentscheidung, der zum 2:3 führte, sehr gut. Xaver Müller hatte noch vor der Pause die große Möglichkeit, auf 4:2 zu erhöhen.
Die ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit gehörten den Hausherren, die in dieser Phase spielerische Vorteile besaßen. Doch es blieb bei der knappen Gästeführung bis zur 72. Minute. Da markierte Simon Snaschel mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag, insgesamt seinem 17. in dieser Saison, das 4:2 für den TSV. Nachdem der eingewechselte André Rieß das Leder erobert hatte, bediente er Snaschel, der sich nicht lange bitten ließ und für die Entscheidung sorgte. Die Betz-Elf spielte die restliche Zeit kontrolliert zu Ende und erzielte noch zwei Treffer.
Feiner Heber von André Rieß
Erst war es wieder André Rieß, der sich kurz hinter der Mittellinie das Leder angelte, sah, dass Vogl sehr weit vor seinem Tor stand, und ihn ihn wunderschön mit einem Heber überlistete. Den Schlusspunkte setzte Mannschaftskapitän Stefan Piecha, der mit seinem zehnten Saisontreffer für den 6:2-Endstand sorgte. „Es war ein mehr als verdienter Sieg. Über die Höhe lässt sich sicher streiten. Wir haben wenig zugelassen. Die Mentalität und die Einstellung meiner Jungs war vorbildlich.“ Nach dem Erfolg dachte Betz bereits an das letzte Punktspiel im Jahr 2019 am Samstag gegen den ATSV Erlangen. „Da wollen wir Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage und unseren fünften Dreier in Folge erringen. Denn das gab es noch nie.“ (gmad)
Cham: Vogl – Engl, Lieder, Meyer, Namir, Zollner (46. Lamecker), Kufner, Kordick (62. Hvezda, 72. Schafberger), Plänitz, Bierlmeier, Faltermeier. Großbardorf: Schneider – Kaufmann, Kirchner, Mangold (88. Hölderle), Heusinger – Illig (53. Rieß), Rützel – Müller, Piecha, Dinkel – Snaschel (81. Reith). Schiedsrichter: Conrad (Aschheim). Zuschauer: 270. Tore: 1:0 Lieder (2., Foulelfmeter), 1:1 Snaschel (10.), 1:2 Rützel (16., Foulelfmeter), 1:3 Dinkel (19.), 2:3 Lieder (29., Foulelfmeter), 2:4 Snaschel (72.), 2:5 Rieß (75.), 2:6 Piecha (79.).