Fussball
Relegation zur Regionalliga Bayern 1. Runde, Rückspiel Samstag, 17 Uhr TSV Großbardorf – BC Aichach
Mit einer schweren Hypothek geht der TSV Großbardorf in das entscheidende Rückspiel gegen den Landesligisten BC Aichach. Am Mittwoch verlor er in Schwaben mit 0:1 und schoss nicht das erhoffte Auswärtstor. „Wenn wir wieder so einen Schrott spielen, haben wir keine Chance“, wählte Waios Dinudis kurz nach dem Abpfiff markige Worte. Das ist richtig, aber Kapitän Sebastian Knüttel ist sich sicher, dass das nicht passieren und die Mannschaft sich anders präsentieren wird.
„Noch ist überhaupt nichts verloren. Wir müssen nur das, was wir in Aichach falsch gemacht haben, besser machen. Dann kann es noch gut gehen. Ich verspreche, dass Aichach keinen Spaziergang haben wird. Ich sehe unsere Chancen immer noch bei 50:50. Ich glaube, dass wir das Spiel mit zwei Toren Unterschied gewinnen können,“ sagt Knüttel. Einen Sieg mit zwei Treffern Unterschied benötigt Großbardorf auch, um in die zweite Runde der Regionalliga-Qualifikation einzuziehen. Bei einem 1:0 ginge es in die Verlängerung und gegebenenfalls ins Elfmeterschießen. Ein Großbardorfer 2:1, 3:2, 4:3 usw. würde genauso den Sturz der Grabfelder in die Bayernliga Nord bedeuten wie jedes Unentschieden oder jede Niederlage.
Großbardorfs Trainer Hansjürgen Ragati sieht die Lage wie sein Kapitän: „Das Spiel wird genauso schwer wie das Hinspiel. Viel wird davon abhängen, ob wir Aichach unter Druck setzen können. Dazu sind die bekannten Großbardorfer Tugenden Kampfkraft, Laufbereitschaft und Leidenschaft unbedingt vonnöten“, appelliert er. Außerdem hofft er auf lautstarke Unterstützung durch die Zuschauer. „Wenn die Leute in der Region hochklassigen Fußball sehen wollen, müssen sie erscheinen und voll hinter der Mannschaft stehen. Das hat meine Elf verdient.“ Als Beispiel für die Hingabe der Mannschaft führt Ragati an, dass André Rieß und Pascal Stahl in Aichach aufgelaufen sind, obwohl sie am Donnerstag Abiturprüfungen schreiben mussten: „Das verdient höchste Anerkennung. Dass sie da manchmal andere Gedanken hatten, ist durchaus verständlich.“
Einen leichten Vorteil sieht Aichachs Interimstrainer Volker Weingartner für sein Team. „Allerdings müssen wir wieder so eine geschlossene Mannschaftsleistung wie im Hinspiel abrufen.“ Der mächtige Mann beim Ballspiel-Club (Präsident/Mäzen/Trainer) vermutet, dass Großbardorf mit aller Macht anrennen wird: „Da werden wir die eine oder andere Kontermöglichkeit bekommen. Die müssen wir nutzen. Großbardorf wird sicherlich sein Heil in der Offensive suchen.“
Dagegen wird Weingartner auf die erfolgreiche Taktik des FC Chelsea im Champions-League-Finale setzen: „Wir werden zwei Mauern aufziehen und die Grabfelder anrennen lassen“, kündigt er an. Da wäre es für die Hausherren sehr hilfreich, wenn das Mittelfeld besser als in Aichach agieren würde. Zudem wäre es wichtig, wenn die angeschlagenen Spieler einsatzfähig wären. Simon Heim fehlt definitiv, er hat in Gersthofen eine Schultereckgelenksprengung erlitten und wird am Dienstag operiert. Laut Ragati ist auch der Einsatz von Björn Schönwiesner (Sprunggelenk) eher unwahrscheinlich, das Mitwirken von Markus Kirchner ist noch nicht gesichert. Da gilt die Devise ihres Trainers umso mehr: „Wir müssen jetzt voll zusammenhalten.“ Auch Sebastian Knüttel ist fraglich.