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Fußball:: "Fitter im Kopf werden"

Fußball:

"Fitter im Kopf werden"

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    Der Meister spricht, die Jünger lauschen: Ex-Profi Hans Sarpei (rechts) gibt den Kickern der DJK Kothen wertvolle Tipps.
    Der Meister spricht, die Jünger lauschen: Ex-Profi Hans Sarpei (rechts) gibt den Kickern der DJK Kothen wertvolle Tipps. Foto: Foto: Sebastian Heurich

    Der ehemalige Bundesligaprofi Hans Sarpei trainierte in dieser Woche die Kreisklassen-Fußballer der DJK Kothen. Der Verein hatte sich beim TV-Sender Tele 5 für die Sendung „Hans Sarpei – das T steht für Coach“ beworben. Mit Erfolg. Denn nun besuchte Sarpei, der in der Bundesliga bis 2012 für den VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und Schalke 04 gespielt hatte, den Verein, gab Ratschläge auf dem Patz und stärkte durch seine lockere Art die Mannschaft auch außerhalb der Sportanlage. Am Sonntag wird der 36-fache ghanaische Nationalspieler mit Kothens Trainer Jerry Wanke gegen Sulzthal auf der Bank Platz nehmen. Sein liebster Hans-Sarpei-Witz: „Hans Sarpei – das L steht für Gefahr“. Es wird sich zeigen ob er diese Gefahr auf die DJK übertragen konnte.

    Frage: Wieso stellt sich Hans Sarpei bei nassgrauem Wetter auf verschlammte Kreisklassen-Plätze?

    Hans Sarpei: Ich möchte meinen Freunden auf Twitter und anderen Internetplattformen etwas zurückgeben. Da ist es in meiner Position am einfachsten, etwas mit Fußball zu machen und deshalb besuche ich Fußballer in niedrigen Klassen, um diese sportlich zu unterstützen.

    Wie schaffen sie es, die Distanz zwischen Profifußballern und waschechten Amateurkickern zu durchbrechen?

    Sarpei: Ich spreche viel mit den Spielern, stelle viele Fragen und nehme den Spieler so schnell die Angst. Ich bin auch schon Menschen begegnet, vor denen ich zunächst etwas Scheu hatte. Nach der WM 2010 mit Ghana besuchten wir als Mannschaft Nelson Mandela, eine Persönlichkeit, die man nicht alle Tage sieht. In solchen Situationen fehlen einem auch mal die Worte. Deshalb verstehe ich auch die Jungs, die mir gegenüber zunächst etwas distanziert sind.

    Was können Sie als erfahrener Ex-Profi bei einem Amateurteam bewirken?

    Sarpei: Man merkt, dass die Jungs Lust haben. Es ist mir klar, dass die Spieler in einer Woche nicht den großen Sprung machen, aber der ein oder andere nimmt hier auf jeden Fall etwas mit.

    Wo liegen die Entwicklungsmöglichkeiten bei der DJK Kothen?

    Sarpei: Es ist eine gute junge Mannschaft, die konditionell und fußballerisch ganz gut ist. Hier arbeite ich hauptsächlich an der Reaktionszeit. Die Jungs müssen fitter im Kopf werden, schneller reagieren, sodass man einen Tick schneller ist als der Gegner. Das entscheidet möglicherweise den engen Aufstiegskampf.

    Wie schätzen Sie denn die Rhöner Kreisklasse fußballerisch ein?

    Sarpei: Ich kann die Klasse über die Trainingseinheiten nicht genau einschätzen. Aber ich erwarte guten Durchschnitt. Doch das sehe ich tatsächlich erst im Spiel am Sonntag.

    Sie hatten in letzter Zeit häufiger bei Amateurvereinen in der Provinz Einblick. Ist der Amateurfußball auf dem Land gefährdet?

    Sarpei: Es ist natürlich schwer, wenn der Nachwuchs fehlt. Wenn die Jugendarbeit fehlt, suchen sich die Nachwuchsspieler die letzten Vereine, bei denen sie spielen können. Man muss sich einfach mit benachbarten Dörfern zusammentun, um gemeinsam das Spiel zu erhalten.

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