Die erhoffte Revanche für die Hinspiel-Niederlage misslang dem TSV Aubstadt in der U15-Bezirksoberliga Ost im Derby bei den U14-Junioren des TSV Großbardorf. Stattdessen ging auch das Rückspiel, in dem auf beiden Seiten einige Spieler Corona-bedingt nicht eingesetzt werden konnten wieder mit 1:3 (0:1) verloren. Das Erfreulichste an dieser sehenswerten Samstag-Nachmittag-Veranstaltung war aber, dass sich beide Teams seit dem Hinspiel weiterentwickelt haben. Das sahen auch die Trainer beider Teams so: "Die Jungs haben sich nicht nur mächtig ins Zeug gelegt, sondern auch die spielerischen Elemente sind nicht zu kurz gekommen."
Aubstadts überfallartige Offensive bleibt erfolglos
Das Grabfeld-Derby begann mit einer überfallartigen Offensive der Aubstädter, die auch nicht durch die glückliche Großbardorfer Führung gedämpft wurde. Nach dem ersten gefährlichen Angriff der Gallier konnte Aubstadts Keeper Colin Graf einen 16-Meter-Schuss von Finn Hourle parieren. Die anschließende Ecke von Luis Straub prallte vom langen Pfosten an Grafs Rücken und trudelte von dort ins Netz zum 1:0. Damit war noch mehr Ehrgeiz und Laufbereitschaft der Jungs der Trainer Nico Grunau und Charly Götz provoziert. Das Spiel lief überwiegend in Richtung Gallier-Tor, die erst einmal immer weniger Nadelstiche setzen konnten – so weit die Füße die Aubstädter trugen.
Das Spiel lief so, wie es die Großbardorfer Trainer Michael Jäger und Thomas Radina erwartet hatten: Aubstadt würde mit dem Duo Julius Englert/Emil Weigand den gefährlicheren Angriff haben, der aber von den beiden Bardorfer Innenverteidigern Finn Verholen/Paul Semineth wie schon im Hinspiel in den Griff zu bekommen sein sollte – und so kam es auch. Dazu spielten die beiden Außenverteidiger Luis Straub und Elias Bürger ihre Position so modern, so offensiv wie möglich, dass der mehr oder weniger Ein-Mann-Sturm Finn Hourle reichlich Unterstützung bekam. Besonders in der zweiten Halbzeit, als bei den Gästen die Kräfte nachließen und sich selbst Finn Verholen immer öfter in die Offensive mit einschaltete. Da Straub die ersten beiden Treffer gelangen und Verholen der dritte, trug das Glanzstück an diesem Samstag, die Viererkette, in doppelter Hinsicht zum Sieg bei.
Hinten ließen sie nichts anbrennen, wobei die Duelle Verholen/Semineth gegen Englert/Weigand das Salz in der Suppe dieser interessanten Begegnung waren. Straub und Bürger halfen zudem mit, das Spiel im zweiten Abschnitt immer mehr über die Außenbahnen in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Dagegen beschränkte sich die Aubstädter Dreierkette Luca Then/Leo Volkheimer/Alwin Haala überwiegend auf ureigene Abwehraufgaben, und im Mittelfeld bekamen die Gastgeber zunehmend die Oberhand. So sehr die Aubstädter eineinhalb Halbzeiten lang alles rein hauten, so richtig gefährlich wurde es nie vor dem Tor von Laurin Eckert.
Großbardorf hat hinten raus mehr Kraftreserven
Straubs zweiter Treffer fiel sehr schnell in der Phase, als die Spiel-Initiative mehr und mehr an die Jung-Gallier überging. Nach dem etwas unglücklichen 2:1-Anschlusstreffer durch Tom Hildebrandts 25-Meter-Freistoß schien es noch einmal richtig spannend zu werden. Dann fiel aber fast postwendend auf vergleichbare Weise das 3:1 durch Finn Verholens Distanzschuss. "Großbardorf hat hinten raus mehr Kräfte gehabt und deshalb auch verdient gewonnen", befand Gäste-Trainer Charly Götz, das Spieler- und Trainer-Urgestein aus Sulzdorf. "Das Spiel stand lange auf des Messers Schneide und war wirklich ein tolles U15-Spiel."
Großbardorfs Coach Michael Jäger gab das Kompliment zurück: "Ein Unentschieden wäre vielleicht auch verdient gewesen. Der Glücklichere hat diesmal gewonnen. Es war ausgeglichener als im Hinspiel. Trotz bissiger Zweikampfführung war es immer sehr fair." Auch Nico Grunau war trotz der Niederlage nicht unzufrieden: "Es war ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften mit vielen guten Kombinationen und ordentlich Tempo. Es ist schön zu sehen, wie die Jungs dazu lernen und sich verbessern. In zwei Wochen ist das Ergebnis gar nicht mehr so wichtig. Da werden wir vielleicht froh sein, dass wir überhaupt noch spielen durften."
Tore: 1:0, 2:0 Luis Straub (7., 49.), 2:1 Tom Hildebrandt (65.), 3:1 Finn Verholen (66.).