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Handball: Großwallstadt kennt keine Gnade

Handball

Großwallstadt kennt keine Gnade

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    Die Bundesligaspieler staunten nicht schlecht. Da gewannen sie ein Vorbereitungsspiel deutlich mit 50:9 (22:4), bekommen dafür auch artig Beifall, doch nach Spielende werden die Verlierer frenetisch gefeiert. So geschehen am Sonntagabend in der mit knapp 600 Fans ausverkauften Mellrichstädter Dreifachturnhalle, in der die Profis des TV Großwallstadt dem frisch gebackenen Bezirksoberligaaufsteiger eine Lehrstunde erteilten.

    Die war von allen Seiten erwartet worden, zu krass sind die Unterschiede zwischen der höchsten deutschen und der höchsten unterfränkischen Liga. „Ziel der Veranstaltung war, unseren Mitgliedern, den Fans und den Handballfreunden der Rhön einmal einen Handball zu präsentieren, den man sonst in dieser Leistungsdichte nicht zu sehen bekommt“, sagte TSV-Abteilungsleiter Markus Sender. Der hatte mit seinem Organisationsteam wochenlang Vorbereitungen getroffen, um das sportlich hochwertige Ereignis auch in das richtige Ambiente zu versetzen. Das gelang überzeugend, es fehlte an nichts und alles ging reibungslos über die Bühne.

    Bank und Halle toben

    Der TVG fackelte nicht lange, zog ein tempohartes Spiel auf und führte nach genau fünf Minuten mit 6:0. Zu diesem Zeitpunkt waren schon die körperlichen Unterschiede zwischen den Gastgebern und den Mannen von Coach Michael Biegler deutlich. „Das sind ja Prügel“, brachte es ein Zuschauer auf den Punkt. Als Robert Schmidt der erste Treffer zum 1:6 gelang, tobten Bank und Halle, provozierte allerdings den Gegner. Der kannte keine Gnade, spielte bis zur Halbzeit seine Angriffe kaum aus, sondern schloss diese nach ein, zwei Pässen mit einem gezielten Wurf ab. „Die Würfe waren eigentlich nicht so hart, aber sind so präzise geworfen, dass du kaum eine Abwehrchance hast“, fand TSV-Keeper Sebastian Sender, einer von vier eingesetzten Torhütern auf Mellrichstädter Seite. „Ich wollte allen Jungs mal die Gelegenheit verschaffen, gegen einen Gegner zu agieren, der modernen Handball spielt und das schon in die Praxis umsetzt, was wir noch lernen müssen“, sagte TSV-Trainer Heiko Schober, der 17 Spieler einsetzte.

    Die agierten natürlich hypernervös, leisteten sich so einige ungewohnte Ballverluste und waren zum Teil geradezu erstarrt, wenn ihnen mit Nationalspieler Steffen Weinhold einer dieser „Prügel“ entgegentrat. Dabei wurde Weinhold nach seiner USA-Reise mit dem Nationalteam nur dezent eingesetzt. „Diese Partie sollte auch eine Art Abwechslung für meine Spieler sein, wir trainieren momentan jeden Tag mehrmals, da freust du dich über ein Spiel“, weiß Biegler. Der setzte alle mitgereisten 15 Spieler ein, denen es sichtlich Spaß machte, die allerdings auch Einsatz zeigten. „Momentan kämpft jeder um seinen Stammplatz, da darfst du dich gerade in solchen Spielen nicht hängen lassen“, begründete Spielmacher Oliver Köhrmann.

    Der schwedische Nationaltorwart Mathias Anderson und sein Kollege Karim Ketelaer mussten zwar nur neunmal hinter sich langen, doch gerade das verärgerte ihren Trainer: „Neun Gegentore sind gegen einen solchen Gegner zu viel, der uns bei weiteren Abwehrschwächen noch mehr Treffer hätte einschenken können“. Tat er aber nicht, denn den meisten zitterte dann die Wurfhand. Gegen Spielende zeigten die Profis die üblichen Tricks, fein natürlich der erfolgreich abgeschlossene Kempa von Stefan Kneer. „Ich bin mit dem Auftritt meiner Spieler insgesamt zufrieden, es haben sich alle bemüht und es war für die meisten wohl das Spiel ihres Lebens“, so Heiko Schober.

    Statistik des Spiels

    Mellrichstadt: André Reich (bis 15.), Thomas Bieler (16. bis 30.), Sebastian Sender (31. bis 45.), Christoph Schreiner (ab 46.); Daniel Dittmar (2/1), Michael Fritz, Robert Schmidt (1), Johannes Then (1), Tobias Kalla, Pierre Grusla (2), Christian Roth, Stefan Föst, Valentin Bruns (3), Sebastian Mack, Michael Henkel, Stefan Burkhardt, Steffen Fiedler.

    Großwallstadt: Mathias Andersson, Karim Ketelaer; Michael Spatz (7), Steffen Weinhold (2), Stefan Kneer (3), Jens Tiedtke (4), Joakim Larsson (6), Sverre Jacobsson (1), Moritz Schäpsmeier (3), Andreas Kunz (8), Philipp Reuter (3), Oliver Köhrmann (4), Csaba Szücs (3), Felix Kossler (5), Marius Liebald (1).

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