(gufi) Nachdem die Regionalliga-Handballer des HSC im letzten Jahr den größten personellen Schnitt der Vereinsgeschichte machten, gilt es vor der kommenden Saison nur einen Neuzugang zu integrieren: Den lettischen Kreisläufer Margots Valkovskis.
Er kann als echter handballerischer Spätzünder bezeichnet werden, denn Valkovskis startete seine ersten handballerischen Gehversuche erst im Alter von 18 Jahren an der Rigaer Sportuniversität. „Davor habe ich Volleyball gespielt und ein bisschen Leichtathletik betrieben.“ Was folgte war ein rasanter Aufstieg von der Uni-Handballstunde über die – in der höchsten lettischen Liga vertretene – Universitätsmannschaft zum nationalen Vorzeigeverein ASK Riga, mit dem er zweimal den Baltic-Cup (2003, 2004) gewann und einmal Militär-Weltmeister (2004) wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte der inzwischen 32-jährige Kreisläufer auch schon längst den Sprung in Nationalmannschaft geschafft, für die er bis jetzt 99 Länderspiele absolvierte. Demnächst dürfte ein persönliches Jubiläum fällig sein. Margots Valkovskis hatte seine Karriere nach der vergangenen Saison eigentlich schon beenden wollen, um„ein gutes Angebot der Sport-Uni in Lettland“ anzunehmen. „Aber in der Wirtschaftskrise kann man sich da auch nicht mehr sicher sein, was dann in einem Jahr ist.“ Daher habe er kurzerhand den Entschluss gefasst, doch weiterzuspielen und ist von seinem bisherigen Arbeitgeber Alpla HC Hard aus der Handball League Austria an die Fränkische Saale gewechselt.
Wie es Ende März zur Einigung mit dem HSC kam, bei dem er einen Zwei-Jahres-Vertrag mit einjähriger Zusatzoption unterschrieben hat? „Ich glaube, der Kontakt ist über einen lettischen Torhüter hergestellt worden, den Rostislav Badura kennt. Jedenfalls hat mir der HSC ein konkretes Angebot gemacht.“ Und da er nicht nur „eine neue Herausforderung gesucht“, sondern auch Planungssicherheit sowie seine Ruhe gewollt habe, sei man sich schnell einig geworden. Maßgeblich an diesem Transfer scheint auch HSC-Coach Fritz Zenk beteiligt gewesen sein. Durch jahrelanges Kennen der Szene habe Zenk gewusst, dass Valkovskis Vertrag ausläuft und der 1,88 Meter große Kreisläufer mit einem Wettkampfgewicht von „94 bis 95 Kilogramm“ in Hard eventuell auch nicht mehr 100prozentig zufrieden sei.
Mit Hilfe von Alfred Handlos und Ronny Selbmann hat Margots Valkovskis zusammen mit seiner Ehefrau Sarmite (27) sowie den beiden Söhnen Janis Pavels (5) und Leonards (3) inzwischen sein neues Domizil in Brendlorenzen bezogen. Neben Sport („Mein Leben“) ist die Familie zugleich das größte Hobby des Letten. Den Sillanpää-Nachfolger hält Zenk für einen „sehr starken, kompromisslosen Abwehrmann und sperrigen Kreisspieler“.