Dank zweier Tore in den Schlussminuten hat der TSV Großbardorf im Bayernliga-Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof nach einem 0:2-Pausenrückstand zumindest noch ein 2:2-Unentschieden geholt. So richtig zufrieden sahen die Spieler und Verantwortlichen der Grabfeld-Gallier nach Spielende dennoch nicht aus. „Vor dem Spiel war unser Ziel ganz klar ein Dreier. Letztlich bin ich zwar froh, dass sich die Mannschaft in der Schlussphase noch belohnt hat und das 2:2 gefallen ist. Unter dem Strich war aber mehr drin“, sagte TSV-Trainer André Betz.
Chance zur frühen Führung
Zu sehr wurmten ihn nach Spielende noch die beiden Gegentreffer kurz vor der Pause, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht unbedingt angedeutet hatten. Denn die Hausherren wussten im ersten Durchgang durchaus zu überzeugen, ließen in der Defensive wenig zu und setzten auch in der Offensive immer wieder Akzente. Bereits nach drei Minuten war Lukas Dinkel, der diesmal neben Adrian Reith in der Sturmspitze auflief, auf der linken Seite durchgebrochen. Sein Schuss ging allerdings knapp am langen Pfosten vorbei. „Wenn wir in dieser Situation das 1:0 machen, nimmt das Spiel einen ganz anderen Verlauf“, mutmaßte Betz.
Doch auch die Hofer versteckten sich in der temporeichen Anfangsphase nicht und kamen nur eine Minute später erstmals zum Abschluss. Auf der anderen Seite war es erneut Dinkel, der nach einer Hereingabe von Adrian Reith aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, den Ball aber nicht richtig erwischte. „Wir haben am Anfang gut den Ball laufen lassen und sind einige Male hinter die Hofer Abwehrreihe gekommen, waren im Abschluss aber nicht zielstrebig genug“, sah es Betz. Die Gäste tauchten hingegen vor allem bei Standards gefährlich vor dem TSV-Gehäuse auf, doch das Innenverteidiger-Duo Ronny Mangold und Valentin Reitstetter behielt in den zahlreichen Kopfballduellen zumeist die Oberhand.
Doppelschlag vor der Pause
Mitte der ersten Halbzeit nahm das Tempo dann etwas ab und das Geschehen spielte sich überwiegend im Mittelfeld ab. Als bereits vieles auf eine torlose erste Hälfte hindeute, schlugen die Gäste dann jedoch eiskalt zu. Patrick Kavalir schlug von rechts eine scharfe Flanke auf den langen Pfosten, wo Adam Sevcik völlig allein gelassen wurde und den Ball per Volleyabnahme im Tor versenkte. Die Bardorfer hatten sich kaum von diesem Schock erholt, da lag der Ball bereits ein zweites Mal im Netz. Diesmal spielten die Hofer über die linke Seite nach vorne. Über Umwege prallte der Ball schließlich an den Rücken von Moriz Heusinger und von dort ins Tor.
„Die beiden Gegentreffer kurz vor der Pause waren natürlich bitter. Dennoch haben wir weiter an uns geglaubt und wollten die zweite Halbzeit so hoch wie möglich gewinnen“, gab Betz die Marschroute vor. Zunächst mussten die Grabfeld-Gallier jedoch den nächsten Rückschlag hinnehmen, als Lukas Dinkel unglücklich umknickte und verletzte ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Florian Dietz, der seine ersten Minuten in dieser Saison bestritt, ins Spiel. Über einige gewonnene Zweikämpfe im Mittelfeld fighten sich die Gastgeber zwar zurück ins Spiel, gute Torchancen waren aber zunächst Mangelware. Erst nachdem Betz den angeschlagenen Simon Snaschel für Moriz Hesusinger ins Spiel gebracht und auf ein 3-4-3-System umgestellt hatte, wuchs der Druck der Hausherren.
Hof in doppelter Unterzahl
Dieser wurde umso größer, nachdem zuerst Elia Bifano (76.) und kurze Zeit später Ondrej Chocholousek (81.) auf Seiten der Gäste mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurden. Hofs Trainer Fulvio Bifano ärgerte sich, dass der Schiedsrichter nun schneller zur gelben Karte griff und das Ballwegschlagen seiner Spieler konsequent bestrafte. „Ich finde diese Regel sinnlos. Es gab in den ganzen 90 Minuten kein grobes Foul und dennoch bekommen wir zwei Platzverweise“. Die Gäste müssen sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, mit ihren eigenen Undiszipliniertheiten das Spiel überhaupt erst noch einmal spannend gemacht zu haben.
Denn die Großbardorfer witterten nun ihre Chance, setzten alles auf eine Karte und kamen drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum Anschlusstreffer durch Adrian Reith. Hof kam nun kaum noch aus der eigenen Hälfte und musste nur zwei Minuten später den Ausgleich hinnehmen. André Rieß führte eine Ecke kurz aus und brachte den Ball scharf nach innen, wo Markus Kirchner am höchsten stieg und zum 2:2 ausglich. Die Grabfeld-Gallier wollten nun mehr, schafften es aber in der fast sechs minütigen Nachspielzeit nicht, das Spiel noch komplett zu drehen.
Das Positive mitnehmen
„Wir müssen dennoch das Positive aus diesem Spiel mitnehmen. Wir haben jetzt auch wieder einige Spieler dazubekommen, was uns in den nächsten Wochen mehr Variationsmöglichkeiten bietet“, blickt Betz auf die nächsten Spiele voraus. Die versprechen allerdings nicht einfach zu werden, geht es doch am Freitag zunächst zum Dritten SC Eltersdorf, ehe in knapp zwei Wochen dann die DJK Vilzing (Zweiter) in Großbardorf zu Gast ist.
Die Statistik des Spiels Fußball: Bayernliga Nord TSV Großbardorf – SpVgg Bayern Hof 2:2 (0:2) Großbardorf: Schneider – Müller, Reitstetter, Mangold, Heusinger (64. Snaschel) – Rieß, Kirchner, Piecha, Zehe – Dinkel (53. Dietz), Reith. Hof: Lang – Seidel, Chocholousek, Feulner, Seifert (35. Schmidt) – Kavalir, Bifano, Schraps, Hajek (83. Drewanz) – Sevcik, Holek (90. + 3 Krantz). Schiedsrichter: Fleischmann (Burglengenfeld). Zuschauer: 200. Tore: 0:1 Sevcik (42.), 0:2 Heusinger (44., Eigentor), 1:2 Reith (87.), 2:2 Kirchner (89.). Gelb-Rot: Bifano (76.), Chocholousek (81., beide Hof).