Der HSC Bad Neustadt bricht ohne jeglichen Druck in den Landkreis Offenbach zum Spiel der 3. Handball-Liga, Staffel E, bei der HSG Rodgau Nieder-Roden auf, das an diesem Samstag um 19.30 Uhr in der Rodaustrom Sportarena angepfiffen wird. Unbeschwert deshalb, weil für den HSC jetzt auch rein rechnerisch die Teilnahme an der Abstiegsrunde besiegelt ist, wo er dann weiter um das sportliche Überleben in der 3. Liga kämpfen wird.
Noch viele Optionen für den Gastgeber
Dagegen greift der Gastgeber nach dem begehrten sechsten Platz, der die Meisterrunde garantiert. Und die Aussichten stehen nicht schlecht. Mit 15:11 Punkten auf Platz sieben, einigen Nachholspielen in der Hinterhand (Ausfälle wegen Corona) und mit mehrheitlich noch Heimrecht im Rücken liegt sogar Platz zwei in Reichweite, wobei die HSG-Verantwortlichen nicht an einen Aufstieg in die 2. Bundesliga denken. Vor allem auch deswegen, weil das Team vor einem personellen Umbruch steht.
Der 34-jährige Keeper Marco Rhein, der auch als sportlicher Leiter fungiert, hat seinen Vertrag zwar noch einmal verlängert. Fix ist aber, dass die Hessen in der nächsten Saison auf drei langjährige Leistungsträger verzichten müssen. Linksaußen Michael Weidinger beendet nach Ablauf dieser Runde seine Karriere und engagiert sich nur noch im Bereich der sportlichen Leitung. Der langjährige Torgarant und Spielmacher Philippe Kohlstrung steht allenfalls nur noch als "stand-by-Akteur" zur Verfügung. Mit Timo Kaiser hängt ein weiterer gefürchteter Angreifer die Schuhe erst einmal an den Nagel.
Eine der schlechtesten Leistungen der letzten fünf Jahre
Da ist ein Neuaufbau mit jungen Spielern, die sich bereits im Kader befinden, notwendig. Diesen müssen Coach Jan Redmann und sein Co-Trainer Andreas Knaf, die ihren Vertrag verlängert haben, gestalten. In den letzten Wochen war das Duo mit den Leistungen seiner Schützlinge recht unzufrieden. Drei sieglose Partien sorgten für einen Dämpfer. Nach der letztwöchigen 20:24-Niederlage bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II sprach Redmann von einer der schlechtesten Leistungen der letzten fünf Jahre. Unerklärlicherweise soll es dem Team an der notwendigen Einstellung gefehlt haben.
Konzentration hoch- und Fehlerquote niedrig halten
Auf eine Fortsetzung dieser Negativserie hoffen die Gäste, die sich ordentlich vorbereitet haben und auf Revanche für die 24:29-Hinspielniederlage sinnen. Es wird wichtig sein, insbesondere die damaligen besten HSG-Schützen, den zentralen Rückraumakteur Ketil Horn sowie den Kreisläufer Florian Stenger, auszuschalten. In personeller Hinsicht gibt es bei den Gästen gegenüber dem letzten Match in Bayreuth keine wesentlichen Veränderungen. "Wenn wir die Konzentration über 60 Minuten hoch- und die Fehlerquote niedrig halten, besonders aber klare Chancen endlich verwerten können, gibt es keinen Grund, nicht mit Optimismus in die Partie zu gehen", sagt Trainer Frank Ihl, der möglicherweise wieder auf den zuletzt erkrankten Benjamin Herth zurückgreifen kann.