Bei den bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften der Jugend U 23 lief Isabell Hergenröther (LAC Quelle Fürth/Bad Kissingen) über 400 Meter Hürden zu einem überlegenen Sieg. Ebenso souverän dominierte Maja Betz vom TSV Ostheim die Konkurrenz über 2000 Meter der Schülerinnen W 14 (wir berichteten). Besonders die technischen Wettbewerbe litten in Hösbach unter den wechselhaften Wetterbedingungen. Unterschiedliche Windbedingungen und immer wieder schauerartiger Regenfall kennzeichneten die Landesmeisterschaften der Jugend U 23 und U 16.
Für Oliver Baumbach vom FSV Hohenroth ging bei diesen Titelkämpfen eigentlich alles schief. Angereist mit Titelchancen im Sprint, Staffellauf und Weitsprung musste er ohne Medaille und Platzierung die Heimreise antreten. Eingesetzt als zweiter Sprinter in der 4x100-Meter-Staffel sorgte er mit seinen Kollegen Fabio Feidel, Christian Lamprecht und Christopher Löffelmann für die mit Abstand schnellste Vorlaufzeit der Schüler M 15. In 45,76 Sekunden setzte die Startgemeinschaft Main-Saale-Sprinter ein dickes Ausrufezeichen. Gleichzeitig liefen sie mehr als eine Sekunde schneller als bei ihrem Sieg bei den süddeutschen Meisterschaften vor zwei Wochen. Dass sich eine solch starke Staffel meist nur selbst schlagen kann, mussten die Jungs im Finale leidvoll feststellen.
„Ich spürte den Stab noch nicht in meiner Hand, weshalb ich auch nicht zufasste“, zeigte sich Oliver Baumbach enttäuscht, nachdem er den Staffelstab beim ersten Wechsel nicht zu fassen bekam und vom Boden erst wieder aufheben musste. Dennoch nahm er das Rennen aussichtslos wieder auf. Aber mehr als der sechste Rang wurde es dann nicht mehr. Zu allem Übel verletzte sich Schlussläufer Christopher Löffelmann auch noch und für Oliver Baumbach, der ohnehin an einer leichten Oberschenkelzerrung leidet, wäre es sicherlich auch besser gewesen, nicht weiterzulaufen.
Am zweiten Tag setzte sich der Hohenrother zwar im Vor- und Zwischenlauf über 100 Meter durch. Auf das Finale musste der bis dato schnellste bayerische Sprinter der Altersklasse M 15 dann aber verletzungsbedingt verzichten. Genauso wie auf den Weitsprung, bei dem er sicherlich ebenso Medaillenchancen gehabt hätte. Bleibt die Hoffnung, dass er bis Mitte August, wenn dann die deutschen Meisterschaften im Blockmehrkampf stattfinden, wieder fit ist. Marie-Kristin Sopp vom VfL Spfr. Bad Neustadt startete über 300 Meter der Schülerinnen W 15 und platzierte sich in 46,13 Sekunden auf den 15. Platz.
Nach der verpassten WM-Quali und drei Wochen Wettkampfpause zeigte sich Isabell Hergenröther über 400 Meter Hürden wieder in guter Verfassung. Eine Woche vor den deutschen Jugend-Meisterschaften in Mönchengladbach dienten die bayerischen Titelkämpfe als ein letzter Formtest, bei dem sich die 18-Jährige auch in der höheren Altersklasse auf ihrer Paradestrecke durchsetzte. „Bis zur sechsten Hürde war ich so schnell wie noch nie“, freute sich die Badestädterin, die es dann aber im Gefühl des sicheren Sieges versäumte, weiter Druck zu machen.
„Ich brauche auf der Zielgerade einfach noch die eine oder andere Läuferin vor mir“, begründete sie den Zeitabfall über die letzten Hürden. Dennoch darf sie mit ihren 61,04 Sekunden durchaus zufrieden sein. Am zweiten Tag ging sie auch noch über die 200 Meter an den Start und verbuchte in guten 25,60 Sekunden einen ordentlichen sechsten Rang unter den besten bayerischen Sprintspezialistinnen.
Jessica Schottorf vom TSV Bad Kissingen hatte sich das Finale über 80 Meter Hürden der Schülerinnen W 15 zum Ziel gesetzt. Das schaffte sie auch, die 14-Jährige erzielte in 12,54 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit und wurde hervorragende Vierte. Das Finale war auch das Ziel, das die Staffel des TSV Bad Kissingen über 4 x 100 Meter im Visier hatte. Mit Lena Schröder, Jessica Schottdorf, Anne Maria Brandl und Lynn Humbert schaffte das Quartett im Endlauf Platz fünf in 51,86 Sekunden. Über 800 Meter der Schülerinnen W 15 wurde von Beginn an richtig viel Tempo gemacht. Johanna Witschel vom TV/DJK Hammelburg lag da lange Zeit am Ende des Feldes. Mit einem starken Finish verbesserte sie sich aber zum Schluss doch noch deutlich. In 2:31,38 Sekunden durfte sie sich im Ziel über den fünften Rang freuen.