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TISCHTENNIS:: Mainfrankens Top-Tischtennisteams wollen Saisonabbruch

TISCHTENNIS:

Mainfrankens Top-Tischtennisteams wollen Saisonabbruch

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    Der SB Versbach (im Bild Daniel Geist) und die Mehrheit der Tischtennis-Drittligisten plädieren für einen Saisonabbruch.
    Der SB Versbach (im Bild Daniel Geist) und die Mehrheit der Tischtennis-Drittligisten plädieren für einen Saisonabbruch. Foto: Foto: Hans Will

    Die Entscheidung war wenig überraschend. Der Spielbetrieb in den höheren Tischtennis-Ligen wird so schnell nicht wiederaufgenommen. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) hat nach einem Präsidiumsbeschluss bekanntgegeben, dass der Spielbetrieb von der Oberliga bis zur Zweiten Bundesliga mindestens bis zum 28. Februar unterbrochen bleibt. Noch offen ist die Frage, wie es danach weitergeht. Ferner hat der Bayerische Tischtennis-Verband (BTTV) für 11. Februar eine Entscheidung über einen möglichen Abbruch bzw. eine Fortsetzung der Saison 2020/21 unterhalb der Oberliga angekündigt. Wie es danach weitergehen soll, darüber haben die Verantwortlichen der höherklassigen Vereine in der Region mehrheitlich eine klare Meinung, wie eine Umfrage dieser Redaktion ergab.

    Skepsis in Bad Königshofen

    Beim TSV Bad Königshofen, dessen zweite Mannschaft in der Regionalliga Süd im Tabellenmittelfeld steht, gibt man sich zurückhaltend. „Ich bin sehr skeptisch. Derzeit kann man nichts wirklich planen und ich glaube auch nicht, dass bald wieder gespielt werden kann“, sagt TSV-Manger Andy Albert. Für ihn stehe die Gesundheit der Spieler an erster Stelle. Daher solle man auch kein unnötiges Risiko eingehen. „Die Spieler sind seit Monaten nicht mehr im Training und falls die Saison doch fortgesetzt werden würde, müsste man die verbleibenden Spiele in kürzester Zeit irgendwie absolvieren“, gibt Albert zu bedenken.

    Kister für Annullierung

    Jochen Wilhelm, Teammanager beim Oberligisten TTC Kist, macht klar: „Diese Saison gehört abgebrochen und annulliert. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, warum man überhaupt noch in Erwägung zieht, weiterzuspielen. Das wäre unzumutbar.“ Seit Weihnachten hat sich Wilhelms Einstellung zur Ausübung von Hallen- und Mannschaftssport in diesen Zeiten weiter verfestigt. „Ich habe an Heiligabend mein positives Covid-19-Testergebnis bekommen, obwohl ich sehr vorsichtig gewesen bin“, sagt Wilhelm und schlussfolgert: „Man kann sich fast überall anstecken.“ Kritisch sieht er daher auch, dass im April und Mai im Fall der Fälle sogar Blockspieltage mit mehreren Mannschaften angesetzt werden sollen. „Was passiert, wenn dort Positivfälle auftreten? Wer übernimmt dann die Verantwortung?“

    Die Saison wird nach einem Beschluss vom letzten Sommer nur gewertet, wenn alle Vereine zumindest eine Halbserie absolviert haben, jeder also mindestens einmal gegen jeden Gegner angetreten ist. Doch davon sind viele Klubs selbst in den oberen Klassen noch weit entfernt. Es gibt Teams, die haben im Herbst gerade mal ein einziges Match bestritten. Diese hätten dann im Frühjahr noch acht Spiele vor der Brust.

    Auch Michael Stock, Spieler und Sportleiter beim Drittligisten SB Versbach, hält es für unrealistisch, die Runde noch zu Ende zu bringen: „Wir sind schon seit vielen Wochen dieser Meinung. Denn auf sportlich halbwegs fairen Wegen geht das alles einfach nicht mehr.“ Im Herbst konnte man Partien einseitig abblasen, wenn es einen Positivfall in den eigenen Reihen gegeben hatte, ein ausländischer Spieler in einem Corona-Risikogebiet festgesessen war oder der Inzidenzwert in einem Landkreis bei über 50 gelegen war.

    „Diese Regelungen müsste man ja mitten in der Saison ändern, weil es ansonsten höchst fraglich wäre, dass tatsächlich noch alle Spiele der Halbserie über die Bühne gebracht werden“, sagt Stock, der davon berichtet, dass auch die anderen Vereine der Dritten Liga bei einem eingeholten Stimmungsbild überwiegend für einen Abbruch plädieren würden.

    „Eine absolute Schnapsidee“

    Dafür spricht sich auch Christoph Sasse ohne Wenn und Aber aus. Er ist Mannschaftsführer beim Neu-Regionalligisten TV Etwashausen. „Es ist eine absolute Schnapsidee, weiterspielen zu wollen“, so Sasse in einer ersten Reaktion auf den DTTB-Präsidiumsbeschluss. Seit Ende Oktober hätten er und seine Mitspieler keinen Schläger mehr in der Hand gehabt. Sasse erwartet auch nicht, dass man vor Mitte März wieder in der Halle trainieren kann – und dann liege auch noch Ostern dazwischen. Sasse, Stock und Wilhelm halten auch nichts davon, die Saison nach hinten in den Mai zu verlängern. Schließlich betreibe man Tischtennis nicht unter Profbedingungen, sondern habe auch noch berufliche und private Verpflichtungen. „Man sollte den Tisch abräumen und frisch aufdecken“, findet Sasse. Will heißen: ein Neustart im September.

    Gelassenheit in Wombach

    Davon würden die Drittliga-Frauen des RV Viktoria Wombach profitieren. Schließlich stehen sie mit null Punkten am Tabellenende. Drei ihrer fünf Niederlagen fielen allerdings knapp aus – mit 3:5. „Wir können in der Liga mithalten und würden erneut dort melden, zumal gerade die jungen Spielerinnen noch viel Potenzial haben“, sagt Betreuer Hans-Joachim Schmidt. Dennoch sieht er die Lage relativ entspannt. „Wir nehmen es so, wie es kommt.“ Schmidt erinnert sich gerne an den Herbst zurück, als unter Einhaltung der Hygieneregeln bis zu 30 Zuschauer bei den drei Heimspielen im Wombacher Vereinsheim mit dabei waren. „Wir freuen uns darauf, wenn es wieder losgehen kann.“

    Das DTTB-Präsidium will bis zum 8. März entscheiden, ob die Saison tatsächlich fertiggespielt wird. Die Mannschaftsmeldung für die kommende Runde wurde um einen Monat auf den 15. April verschoben.

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