Am letzten Vorrundenspieltag der Handball-Oberliga Nord empfängt der HSC Bad Neustadt (9./6:14) den Tabellenzweiten HBC Nürnberg (18:2). "Wir müssen gar nicht um den heißen Brei herumreden", meint Coach Michal Panfil, "da sind wir klare Außenseiter, was uns aber den nervlichen Druck nehmen sollte. Wir können eigentlich befreit aufspielen und dann vielleicht doch überraschen".
In der kurzen Winterpause haben sich die Gastgeber noch einmal verstärkt. Mit Luka Barbir wurde ein dritter Torhüter in den Kader aufgenommen. Der junge Keeper – "den ich als Junioren-Auswahltrainer des Bayerischen Handballverbandes unter meinen Fittichen hatte", so Panfil – wurde von ihm nicht nur als charakterlich tadellos und ehrgeizig bezeichnet. "Er besitzt auch handballerische Fähigkeiten, die uns weiterhelfen werden."
Barbir kommt vom Regionalligisten SG Regensburg, wo der in der bisherigen Saison durchaus zu überzeugen wusste. Er nahm bereits an den Trainingseinheiten nach Weihnachten teil, was für einige HSC-Spieler nicht möglich war. So fehlen in der anstehenden Partie (Anwurf: Samstag, 19.30 Uhr) weiterhin Benedikt Kleinhenz und Tony Ivankovic, während Nikola Egic zwar immer noch an einer Schulterverletzung laboriert, sich aber das Trikot überstreifen will. Beim Donnerstagstraining musste auch der erkrankte Simon Finke passen, er hat allerdings seine Einsatzfähigkeit gegen die Mittelfranken signalisiert.
Diese, eine Spielgemeinschaft des Post-SV Nürnberg und des TV Eibach 03, sind in der vergangenen Bayernligasaison zwar sang- und klanglos abgestiegen, peilen nach einer Verjüngungskur im Sommer aber den sofortigen Wiederaufstieg an. Ihr Coach Stefan Mittag baut auf die Wurfkünste des aktuell Führenden in der Torjägerliste, Tiogo Couto (95 Saisontreffer), und des Rückraumakteurs Maximilian Mittag (63). Er kann sich aber auch auf eine starke Defensive verlassen.
Dies bekam zuletzt die SG Kernfranken zu spüren, die beim 33:15-Erfolg des HBC aus der Halle gefegt wurde. "Der Gegner hat jedenfalls in allen Mannschaftsteilen große Qualität", erklärt Michal Panfil, der erst einmal von einem eigenen Einsatz auf dem Parkett absehen will. "Ich habe mich nur als Notlösung gesehen, was der zum Teil katastrophalen Verletzungsproblematik im bisherigen Saisonverlauf geschuldet war. Sie hatte ihren Höhepunkt in der Spielabsage des Unterfrankenderbys in Marktsteft." Kampflos wollen sich die Bad Neustädter jedenfalls nicht ergeben, verspricht Panfil: "Mit einer anständigen Leistung und einem vernünftigen Ergebnis wollen wir uns Selbstvertrauen für die Rückrunde verschaffen."