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Leichtathletik: Nadine Richter genießt

Leichtathletik

Nadine Richter genießt

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    (mg) „Das war bisher mein tollstes Lauferlebnis“, strahlt Nadine Richter aus Leutershausen nach ihrem Marathon-Debüt. In Berlin wagte sie sich wie 40 000 andere Sportler auf die Strecke. „Fast jeder Läufer hält den Marathon in der Bundeshauptstadt für ein gigantisches Event und das hat sich auch für mich bewahrheitet.“ Damit ging für sie ein lang gehegter Traum in Erfüllung, fast ein ganzes Jahr lang hatte sich die zierliche Läuferin auf dieses Spektakel vorbereitet.

    Sechsmal Training pro Woche, neben den Lauf- standen auch Krafteinheiten auf dem Plan, schließlich wollte sie die magische Vier-Stunden-Grenze unterbieten. So ganz nebenbei spielte sie noch das eine oder andere Tennisturnier und fährt Fahrrad. „Dass die Uhr für mich dann sogar bei 3:35:34 Stunden stehen geblieben ist, ist fast sensationell“, freut sich Richter. Denn das Unterfangen Berlin stand kurz vor dem Wettkampf auf wackeligen Füßen. „Beim Halbmarathon in Rannungen bin nach einigen Kilometern umgeknickt. Seitdem war der Knöchel angeschwollen und ich konnte nur unter Schmerzen laufen. Nach einer Laufpause wurde es aber Gott sei Dank in den letzten Tagen deutlich besser.“ Umso bemerkenswerter ist diese tolle Leistung, denn mit ihrer Laufzeit kam Nadine Richter als 89. ihrer Altersklasse und 532. des Frauen-Gesamtklassements in die Wertung.

    Am Start musste sich die 27-Jährige in Block G einreihen, was auf den ersten Kilometern ein großer Nachteil war, musste sie sich doch in der dicht gedrängten Läuferschar Platz für Platz nach vorne arbeiten. Dies kostete zunächst viel Kraft und Zeit, doch nachdem die Leutershäuserin ihren Laufrhythmus gefunden hatte, wurde sie immer schneller. Dass unterwegs einige Teilnehmer mit Muskelkrämpfen und aufgrund anderer Unannehmlichkeiten stehen bleiben mussten, beeinträchtigte sie nicht. Sie genoss ab Kilometer 20 ihren Lauf in vollen Zügen und erfuhr das sogenannte „Runners-high“.

    Zwar lief man bei Dauerregen unentwegt mit klatschnassen Füßen, doch das schlechte Wetter tat der tollen Stimmung auf den Straßen Berlins keinen Abbruch, mehr als 700 000 Zuschauer feuerten die Läufer kräftig an. Ständig auf verschiedenen Stationen unterwegs versuchte Nadines Mutter Ingrid Richter immer wieder, in der riesigen Läufermenge einen Blick auf ihre Tochter zu erhaschen – leider meist vergeblich. „Es war trotzdem schön, dass sie mit dabei war und mich zumindest moralisch unterstützte. Außerdem hat Mama mich im Ziel am Brandenburger Tor dann ganz stolz in Empfang genommen“, berichtet die begeisterte Läuferin. Am Abend waren die Strapazen der 42 gelaufenen Kilometer schon wieder fast vergessen, auch wenn die Beine noch etwas schwer gewesen seien. Tags darauf nahm man sich die Zeit, zu zweit die Stadt zu erkunden und die vielen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt genauer zu besichtigen. „Dafür blieb ja beim Marathon keine Zeit“, grinst die Allrounderin.

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