Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten

FUßBALL:: Früher kam die Einteilung per Postkarte

FUßBALL:

Früher kam die Einteilung per Postkarte

    • |
    • |
    Georg Rott, Schiedsrichter mit Leidenschaft. Seit 1992 war er für den VfR Stadt Bischofsheim weit über den Landkreis hinaus als Schiedsrichter tätig.
    Georg Rott, Schiedsrichter mit Leidenschaft. Seit 1992 war er für den VfR Stadt Bischofsheim weit über den Landkreis hinaus als Schiedsrichter tätig. Foto: Foto: Marion Eckert

    Wer kennt den Bischofsheimer Schiedsrichter Georg Rott eigentlich nicht? Zumindest in der bayerischen und hessischen Rhön ist er in Fußballerkreisen bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Seit 1992 war Rott als Schiedsrichter im Dienste des VfR Stadt Bischofsheim Wochenende für Wochenende unterwegs. Viele nette Begegnungen und Erlebnisse prägten seine Schiedsrichterjahre. „Sonst hätte ich es so lange nicht gemacht“, blickt das Ehrenmitglied des VfR Stadt Bischofsheim zurück.

    Rott: „Wenn es Probleme gab, dann mit Eltern“

    Schiedsrichter wurde Georg Rott, nachdem er verletzungsbedingt nicht mehr Fußball spielen konnte. Nach der Theorie ging es sogleich in die Praxis. Zehn Spiele musste er unter den strengen Augen eines Mentors pfeifen, bevor er den Schiedsrichterausweis bekam und selbstständig unterwegs war. „Ich war damals schon 39 Jahre alt, es war klar, dass ich als Schiedsrichter keine Karriere mehr machen werde“, erinnert er sich. „Am Anfang habe ich nur Jugend gepfiffen. Das hat mir immer viel Freude gemacht.“ Gut kann er sich noch an sein erstes Spiel erinnern, bei dem er so nervös war, dass ihm sein damaliger Betreuer Paul Hentschel sagte: „Junge, pfeif mal richtig rein, dich hört man ja gar nicht.“ Georg Rott hatte immer einen guten Draht zur Jugend. „Ich bin mit den Jugendlichen, den Betreuern und Trainern immer gut ausgekommen. Mein Feedback war vielmals gut. Wenn es Probleme gab, dann mit Eltern.“

    In fast 30 Jahren nur neun rote Karten gezeigt

    Wirklich unliebsame Erfahrungen hat er keine machen müssen, es kam unter seiner Regie nie zum Spielabbruch. Einmal musste er ein Spiel unterbrechen, aber nicht wegen ungebührlichem Verhaltens, sondern aufgrund von Starkregen und Gewitter. Rott hat sich auf dem Platz aber auch nie etwas gefallen lassen. Wobei er mit roten Karten sparsam umging. „An jede einzelne kann ich mich erinnern. Es waren insgesamt neun.“

    Ein Schiedsrichter könne sich keines der Spiele aussuchen. Die Einteilung erfolge über die Schiedsrichtergruppe. In den ersten Jahren hat Georg Rott noch Postkarten mit der Information bekommen, zu welchen Mannschaften und Spielen er am jeweiligen Wochenende musste. Später gab es das übers Faxgerät und heute per E-Mail. Von 1992 bis 2010 hat er Listen über seine Spiele geführt, 444 waren es in dieser Zeit. In seiner gesamten Zeit waren es wohl gut 700 Spiele. „Ich war immer mit großem Idealismus dabei. Ich habe auch einige Jahre Hallenturniere gepfiffen, das war immer anstrengend mit viel Aktion und Zuschauern.“

    Einsätze auch in Oberfranken und Hessen

    Regelmäßige Fortbildungen gehörten für ihn dazu. Um bei Neuerungen im Regelwerk immer auf dem neuesten Stand zu sein und den Austausch untereinander zu fördern. Apropos Austausch: Nach seinem Aufstieg in die Kreisliga pfiff Rott auch weiter weg Spiele, zum Beispiel in Haßfurt oder Coburg. Auch ins Hessische ging e bis nach Fulda. „Es waren schöne Jahre, ich habe viele neue Leute kennen gelernt.“ Kaum ein Sportplatz in der näheren und weiteren Umgebung ist ihm unbekannt. Gerne fuhr er nach Thüngersheim, da gab es als Dank fürs Kommen oftmals einen Bocksbeutel, den er mit seiner Frau Doris verkostete. Denn ohne das Verständnis seiner Frau und ihrer Bereitschaft ihn Wochenende für Wochenende ziehen zu lassen, wäre die Schiedsrichterei über so viele Jahre nicht möglich gewesen. „Für mich war jedes Spiel ein Highlight, das gut gelaufen ist“, sagt er. Unvergessen bleibt allerdings das internationale Jugendturnier in Mellrichstadt, bei dem er Ende der 1990er Jahre einige Male als Schieds- und Linienrichter dabei war.

    Ab sofort bei allen Spielen des VfR Stadt Bischofsheim dabei

    Dass er heute kein Schiedsrichter mehr ist, ist für Rott eine Frage des Alters und der passenden Zeit gewesen: „Ich wollte aufhören, bevor ich es aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr machen kann und sich Fehler einschleichen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt.“ Dem Fußball und vor allem dem VfR Stadt Bischofsheim wolle er treu bleiben. „Ich kann jetzt endlich bei den Heim- und Auswärtsspielen mit dabei sein. Das war ja nicht möglich, wenn ich als Schiedsrichter unterwegs war.“

    Der nächste Schiedsrichterlehrgang der Gruppe Bad Neustadt beginnt am Freitag, 6. März, 19.30 Uhr. Infos/Anmeldung: Harald Schreiber, E-Mail haraldschiri@gmail.com.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden