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FUßBALL: BAYERNLIGA NORD: Ein "Leo"-Ruf mit Folgen

FUßBALL: BAYERNLIGA NORD

Ein "Leo"-Ruf mit Folgen

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    Der Feuchter Torjäger Sebastian Schulik setzt sich gegen die beiden Aubstädter Dominik Grader (Mitte) und Julius Benkenstein (rechts) durch und erzielt den 1:1-Ausgleich.
    Der Feuchter Torjäger Sebastian Schulik setzt sich gegen die beiden Aubstädter Dominik Grader (Mitte) und Julius Benkenstein (rechts) durch und erzielt den 1:1-Ausgleich. Foto: Foto: Rudi Dümpert

    Der TSV Aubstadt hatte den Sieg zum Greifen nah und die Rehabilitation für die zwei Heimniederlagen binnen sechs Tagen gegen Seligenporten und Sand vermeintlich geschafft. Bis zur 89. Minute des Spiels der Fußball-Bayernliga Nord stand es 2:1 für Aubstadt. Dann gab es Freistoß für den SC Feucht von der Mittellinie. Aubstadts Keeper Felix Reusch rannte raus an die Strafraumgrenze und schrie „Leo“, im Fußball-Deutsch: „Habe ich.“

    David Bauer ließ Sebastian Schulik laufen. Doch der Feuchter Goalgetter musste es entweder gerochen haben oder er läuft solchen aussichtslos langen Bällen grundsätzlich nach. Als Reusch die Arme fangbereit ausstreckte, brachte Schulik die Fußspitze an den Ball und der rollte seelenruhig die 16 Meter bis über die Torlinie. Dahin war der Heimsieg, „und wir waren glücklich über den zu dem Zeitpunkt unverhofften Punktgewinn“, gestand SC-Coach Klaus Mösle nach dem 2:2 (1:1).

    Wahrscheinlich war das Unentschieden letzten Endes auch das verdiente Ergebnis für dieses nicht überragende, aber auch nicht schlechte Bayernligaspiel. Der Auftakt und Verlauf der ersten Halbzeit verlief aus Aubstädter Sicht wie beim 1:3 gegen Sand: Frühes Führungstor, dann die Dominanz allmählich abgegeben bis hin zum bloßen Reagieren und dem logische Ausgleich noch vor der Pause. Den Aubstädtern waren ihre guten Vorsätze vom Anpfiff weg anzusehen. Bei einer Eingabe von Jens Trunk reklamierten sie schon Handelfmeter, doch Martin Thomanns Fußspitze beseitigte alle Zweifel: 1:0 (5.). Wieder so ein schnelles Tor, wieder ein zu schnelles? Nein, es war bitter nötig, weil die Gäste fortan ihre Klasse im Umschaltspiel demonstrierten und die Anfälligkeit der TSV-Abwehrkette, wieder ohne ihren Chef Christian Köttler, offenlegten. „Wir haben im Fernsehen öfter den schlechten Rasen von Aubstadt gesehen und uns deshalb von Beginn an zu vermehrt langen Bällen entschlossen“, verriet Mösle hinterher.

    Betreuung geht schief

    Einen solchen angelte sich der vom TSV-Verteidiger-Duo Benkenstein/Grader betreute Torjäger Schulik, nahm zwischen den beiden die Kugel an, löste sich und versenkte sie vom Sechzehner aus ins rechte Eck zum 1:1-Halbzeitstand. Durchatmen bei Aubstadt, als bei dem Hochgeschwindigkeitsumschaltspiel der Mittelfranken Leondrit Maraj flankte und Mohamed Shamooots Kopfball im Netz landete, aber die Fahne des Assistenten Abseits anzeigte. Als bei den Aubstädtern auch noch Julius Benkenstein (38.) verletzt raus musste, war der letzte Lange der ehemals längsten Abwehrkette der Liga draußen und Schlimmeres zu befürchten. Das Unentschieden zum Seitenwechsel schmeichelte den Gastgebern.

    Aber nach Wiederbeginn verdienten sie sich den Zwischenstand, ja sie gingen sogar in ihrer besten Phase des Spiels ein zweites Mal in Führung. Erst vergab Jens Trunk noch nach der besten TSV-Kombination des Spiels (52.), als er von Daniel Leicht und dem quicklebendigen David Noack freigespielt worden war: daneben. Dann bediente Kapitän Daniel Leicht Martin Thomann und der versetzte, technisch perfekt bei Ballannahme, Verzögerung und Abschluss, SC-Keeper Kevin Schmidt.

    Und in der Folge fehlte den Grabfeldern der Mumm, nachzusetzen und den Vorsprung auszubauen. Sie trauten doch nicht so recht, dass sie ihre eigenen Verunsicherung im Griff hatten, scheuten das Risiko, weiter mit dieser völlig umgekrempelten Aufstellung weiter nach vorne zu spielen und ließen den Gegner wieder kommen. Als aber Feuchts Leondrit Maraj mit Gelb-Rot (75.) für eine TSV-Überzahl sorgte, schien der Heimsieg in trockenen Tüchern, auch wenn drei Minuten später Martin Thomann wegen Handspiels runter musste. Dennoch hätte es beim Aubstädter Sieg bleiben müssen, weil außer dem Lapsus des unglücklichen Felix Reusch nichts Aufregendes mehr im TSV-Strafraum passierte. Aubstadts Co-Trainer Oliver Merkl war dennoch nicht ganz unzufrieden: „Wir haben heute ein ganz anderes Gesicht gezeigt, uns als Mannschaft präsentiert und trotz der vielen Verletzten eine kämpferisch starke Leistung gezeigt. Wenn wir in der zweiten Halbzeit vor dem Tor etwas cooler gewesen wären, hätten wir den Vorsprung ausbauen und gewinnen können.“

    Statistik zum Spiel

    Bayernliga Nord TSV Aubstadt – SC Feucht 2:2 (1:1)

    Aubstadt: Reusch – Hümmer, Kirsten, Benkenstein (37. Bauer), Grader – Leicht, Bäcker – Trunk, Thomann, Rützel – Noack (86. Grell).

    Feucht: Schmidt – Marx (87. Nikopoulos), Schneider, Gömmel, Maraj – Zischler, Diesner – Tiefel (61. Wessner), Kirbach, Shamoot (46. Zaika) – Schulik.

    Tore: 1:0 Thomann (5.), 1:1 Schulik (12.), 2:1 Thomann (56.), 2:2 Schulik (89.).

    Gelb-Rot: Maraj (75.), Schneider (90. + 1, beide Feucht), Thomann (78., Aubstadt).

    Schiedsrichter: Frohnapfel (Neunhof).

    Zuschauer: 180.

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