Die Schiedsrichtergruppe Bad Neustadt hat neben Marcel Krauß und Sven Thoma wieder einen dritten Unparteiischen, der Spiele in den Landesligen leiten darf: Sebastian Cornely. Für den Mühlbacher Sebastian Cornely ist die Landesliga bekanntes Terrain. Bereits von 2013 bis 2019 war er für sechs Spielzeiten in der Landesliga aktiv.
„Nach meinem Abstieg in der Saison 2018/2019 habe ich nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern mir viel mehr das Ziel gesetzt, den Sprung in die Verbandsklassen nochmals zu schaffen. Seit Sommer werde ich wieder als Sonderaufsteiger geführt“, profitierte der 30-jährige Wirtschafsprüfungsassistent von der vom Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) geschaffenen Möglichkeit, pro Bezirk in der unterbrochenen Saison einen Sonderaufsteiger zu nominieren. Cornely pfeift seit seiner Schiedsrichterprüfung im Jahr 2005 für seinen Heimatverein DJK Mühlbach.
Lob von Gruppenobmann Harald Schreiber
„Sebastian Cornely hat sich den Aufstieg in die Landesliga ohne Zweifel redlich verdient. Er verfügt über eine ausgezeichnete Regelkenntnis, ist körperlich topfit und hat die Begabung, mit seiner ruhigen, aber auch bestimmten Art Spielern und Zuschauern seine Entscheidungen nachvollziehbar zu vermitteln“, zeigt sich Gruppenschiedsrichterobmann Harald Schreiber mit seinem stellvertretenden Obmann, der auch die Lehrarbeit aktiv mitgestaltet, sehr zufrieden.
Die gute Nachricht erhielt Cornely im Juli beim Leistungslehrgang im Bezirk, dem ersten Präsenzlehrgang, nachdem monatelang nur digitale Treffen abgehalten werden konnten. „Dass ich mich hier durch meine Leistungen in der Hinrunde anbieten konnte, und als einer von sieben Aufsteigern den Sonderaufstieg geschafft habe, hat mich natürlich sehr gefreut“, ist sich Cornely bewusst, dass nun bis zum Saisonende im Jahr 2021 ein sehr forderndes Programm auf ihn wartet. Für die Restsaison pfeift er fest in der Landesliga.
In der Landesliga startet Cornely bei null
Nach dem Ende der Saison 2019/2021 nehmen die Sonderaufsteiger zusammen mit den bereits bestehenden Schiedsrichtern der Leistungsklasse am regulären Auf- und Abstieg teil. „Jetzt liegt mein Fokus voll und ganz auf dem Klassenerhalt. Das Programm hat es dabei für mich in sich. Die Kollegen, die bereits zum Rundenbeginn 2019/2020 in der Landesliga gelistet waren, haben hier schon einige geleitete Spiele Vorsprung. Für mich stehen jetzt einige Wochen mit Landesliga-Spielen an, um auch in die Nähe der Spielanzahl zu kommen. Ich starte hier zusammen mit den anderen Sonderaufsteigern bei null“, fühlt sich Cornely bestens gerüstet, um in der Landesliga auch künftig eingesetzt zu werden.
Selbstkritischer Blick zurück
„Letztlich waren es zwei Spiele, in denen ich bei kniffligen Situationen leider daneben lag. In den Landesligen gibt es mittlerweile auf nahezu allen Sportplätzen automatisierte Kameratechnik. Im Coaching-Gespräche mit den Beobachtern konnten wir das Ganze gut herausarbeiten. So ärgerlich es für mich auch war, die Entscheidungen waren final leider falsch und der Abstieg am Ende dann auch gerechtfertigt“, blickt Cornely selbstkritisch zurück. Extrem wichtig für eine gute Spielleitung und Beurteilung ist natürlich nicht nur die Leistung des Schiedsrichters, sondern die Arbeit des Teams.
Cornely baut hier auf einen Pool von fünf, sechs Assistenten, die allesamt aus dem Kreis Rhön kommen und mindestens für die Kreisliga qualifiziert sein müssen. „In der jeweiligen Leistungsklasse hat man in der Regel immer die gleichen Assistenten dabei. Es kommt dabei jedoch hin und wieder vor, dass Assistenten selbst oder in anderen Gespannen unterwegs sind. Neben den Regelkenntnissen, die natürlich zu den absoluten Grundlagen gehören, muss es vor allem menschlich im Gespann passen, nennt er die wichtigsten Kriterien seiner Wahl“, sagt er.
Nachdem es in der Coronazeit keinen Fußball gab, war natürlich auch für die Schiedsrichter nichts zum Pfeifen da. Ende Februar war sein letzter Einsatz im Wettkampfbetrieb, ehe dann für mehrere Monate keine Einsätze zu verzeichnen waren. Erst vor kurzem ging es wieder mit Freundschaftsspielen los. Cornely hat sich im Frühjahr und Sommer sein eigenes Fitnessprogramm aufgebaut und fühlt sich körperlich wie regeltechnisch gut vorbereitet. Vor allem die Regelneuerungen zum Juli standen dabei in letzter Zeit natürlich im Fokus, aktuell gilt es, sich über die aktuellen Vorgaben zu informieren.
Hoffnung auf sinkende Infektionszahlen
Mit Interesse hat Cornely auch die sehr intensiven Bemühungen des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) verfolgt, den Wettkampfbetrieb wieder anlaufen zu lassen: „Ich finde, dass uns die Politik bislang wirklich gut durch diese Krise gebracht hat. Und auch die Mitarbeiter des BFV haben wirklich einen guten Job gemacht. Das waren in allen Bereichen große Entscheidungen mit viel Verantwortungen.“ Er hofft, dass die Infektionszahlen zurückgehen und einen geregelten Spielbetrieb zulassen. „Und vor allem auch, dass es nicht aufgrund des Spielbetriebs zu vielen Neuinfektionen kommt. Aber auch hier bin ich positiv gestimmt, wenn man sich überlegt, was wir alle miteinander schon erreicht haben.“