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Fußball: Kreisklasse Rhön 2: Lokalderby in Bischofsheim: Jetzt ist die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim der "große Bruder"

Fußball: Kreisklasse Rhön 2

Lokalderby in Bischofsheim: Jetzt ist die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim der "große Bruder"

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    Kapitän Thomas Voll (rechts) und die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim rüsten am Sonntag zum prestigeträchtigen Lokalderby beim VfR Stadt Bischofsheim.
    Kapitän Thomas Voll (rechts) und die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim rüsten am Sonntag zum prestigeträchtigen Lokalderby beim VfR Stadt Bischofsheim. Foto: Anand Anders

    Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft sang bei der WM 1974 in Deutschland "Fußball ist unser Leben". Ein Lied, in das Thomas Voll vom Kreisklassisten SG Unterweißenbrunn/Frankenheim aus voller Überzeugung mit einstimmen kann. Der 27-Jährige ist ein Fußballer aus Leidenschaft und lebt diesen Sport intensiv. Und er übernimmt Verantwortung. Als Kapitän führt er seine Mannschaft, die im bisherigen Saisonverlauf mit Platz fünf überzeugt hat, auf das Spielfeld. Auch an diesem Sonntag, 15 Uhr, wenn das Lokalderby beim VfR Stadt Bischofsheim ruft, das im Hinspiel 1:1 endete.

    Thomas Voll entdeckte früh als kleiner Bub seine Vorliebe für den Fußball. Als Bambini begann er mit fünf Jahren bei der DJK Unterweißenbrunn seine Fußball-Karriere. Ab der U 15 wechselte er zum TSV Großbardorf. Beim dortigen DFB-Stützpunkt war Trainer Hansjürgen Ragati auf den laufstarken Jugendlichen aufmerksam geworden. Bis zur U 19 blieb Voll Grabfeld-Gallier, ehe der Trainingsaufwand aus beruflichen Gründen nicht mehr zu leisten war.

    Den Heimatverein nie aus den Augen verloren

    Voll hatte eine Ausbildung zum Zollbeamten am Hauptzollamt in Schweinfurt absolviert und war 2014 nach München an den Flughafen versetzt worden. "Wenn ich an den Wochenenden heimfahren konnte, habe ich für die DJK gespielt", verlor er seinen Heimatverein nie aus den Augen. 2019 verließ er München, es folgte ein halbes Jahr (Januar bis Juli 2019) in Nürnberg, wo er per Zweitspielrecht für den TSV Burgfarrnbach, damals Bezirksliga Mittelfranken, am Ball war. Danach hat sich sein beruflicher Kreis mit der Rückkehr zum Hauptzollamt Schweinfurt geschlossen.

    Kern der Mannschaft ist im besten Fußball-Alter

    Worin sieht er die Gründe für das gute Abschneiden der 1. Männermannschaft? Da fällt der Name Thomas Freier. "Unser Trainer ist eine absolute Respektsperson durch seine Vita", sagt Voll. Freier hat in der damals drittklassigen Regionalliga Süd für Borussia Fulda gespielt. Zuletzt hatte Freier den TSV Poppenhausen trainiert, bevor er in der Rhön die Nachfolge von Karsten Schilling antrat, der nach fünf Jahren als Coach bei der SG aufhörte. "Thomas Freier richtet den Fokus auf die Basics – Zweikämpfe, Passübungen und Kurz-Intervalle", sagt Voll und ergänzt mit einem Schmunzeln: "Spurts". Für Voll ebenfalls ein ganz großes Plus: "Der Kern unserer Mannschaft befindet sich im besten Fußball-Alter zwischen Mitte und Ende 20."

    "Man muss vorne weggehen, die Mannschaft auf dem Platz führen und Präsenz zeigen", beschreibt er seine Aufgabe als Kapitän. Die Weiterbildung erachtet er ebenfalls als wichtig. Die C-Trainer-Lizenz hatte er in München erworben, die B-Trainer-Lizenz im vorigen Jahr. Als Trainer, erst der C- und inzwischen der A-Junioren, sieht er sich als Bindeglied zwischen der Jugend und dem Männerbereich. Voll ist oft an sechs Tagen in der Woche auf dem Fußballplatz. "Das ist durchaus anspruchsvoll, bereitet mir aber angesichts der Erfolge meiner Jugendmannschaft viel Freude." 

    Thomas Voll ist Fan der Offenbacher Kickers

    Für wen sein Fußball-Herz schlägt? Er hält es mit Kickers Offenbach, dem einstigen Bundesligisten und aktuell, wie seine Mannschaft, auf dem fünften Platz. Die Kickers allerdings in der Regionalliga Südwest, was "aufgrund des Stadions und der meist über 6000 Zuschauer pro Heimspiel leider zu wenig ist". 

    Das Duell der "Großen" am Sonntag läutet für Voll eine Derby-Woche ein. "Am kommenden Mittwoch bestreiten unsere A-Junioren dann ihr Punktspiel in Bischofsheim." Voll erwartet ein umkämpftes, aber faires Derby. "Die Rivalität wird von den Zuschauern gelebt." Natürlich wolle man gewinnen und Platz fünf bis zum Saisonende halten.

    Julian Klemm, Fußball-Abteilungsleiter der DJK Unterweißenbrunn.
    Julian Klemm, Fußball-Abteilungsleiter der DJK Unterweißenbrunn. Foto: DJK Unterweißenbrunn

    SG Unterweißenbrunn/Frankenheim mit großem Gemeinschaftsgeist

    Als "sehr erfreulich" bewertet DJK-Fußball-Abteilungsleiter Julian Klemm die sportliche Entwicklung. Den neuen Trainer Thomas Freier bezeichnet er als "Hauptgewinn. Er bringt als Trainer wie Spieler viel Erfahrung mit." Spielerisches Potenzial, eine jahrelange, gute Nachwuchsarbeit sowie eine gesunde Mischung aus jüngeren und älteren Spielern: Darin sieht Klemm den Schlüssel für den Erfolg. Beim Streben, Leistung zu bringen und erfolgreich zu sein, sei aber eines existenziell: "ein großer Gemeinschaftsgeist". Dieser Teamspirit sei vorhanden.

    Nach dem jüngsten 5:4-Sieg gegen die SpVgg Sulzdorf mit dem Last-Minute-Siegtreffer des "Seniors" der Mannschaft, Mario Faulstich (33), herrschte ausgelassene Freude. Warum? "Weil wir selten zu diesem Zeitpunkt einer Saison mit unseren jetzt 32 Punkten gerettet sind und befreit aufspielen können."

    Die Derbys gegen Bischofsheim sind immer ein Highlight

    "Die Derbys sind jedes Jahr ein Highlight", ist Klemm voller Vorfreude. Die Anspannung sei schon Tage vorher spürbar. "Da weht die Derbyluft durch Unterweißenbrunn und Frankenheim." Zum Glück aber, so weiß der 28-Jährige aus Erzählungen, "ist es nicht mehr so wie vor 20, 30 Jahren. Da gab es große Rivalitäten und es ist mitunter ganz schön auf die Knochen gegangen. Heute kennen und verstehen sich die Spieler." Dennoch werde natürlich in den 90 Minuten die Freundschaft ruhen, "da ist Kampf angesagt". 

    Klemm wünscht sich für seine Mannschaft "hinten ein zu null und vorne mehr als ein Tor für uns". Pläne, die der VfR Stadt Bischofsheim, im Moment nur Tabellenzehnter, durchkreuzen möchte. Die SG Unterweißenbrunn/Frankenheim kommt nämlich mit 13 Punkten Vorsprung und hat den früher "großen", weil erfolgreicheren "Bruder", abgehängt. Zumindest in dieser Runde. 

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