Die Einführung der Zehn-Minuten-Strafe und der Einsatz von Spielern aus dem Kader der ersten Mannschaft in der zweiten Mannschaft stand bei der Spielgruppentagung des Fußball-Kreises Rhön in Wollbach im Mittelpunkt. Auf dem Verbandstag in Bad Gögging war die Zeitstrafe mit großer Mehrheit eingeführt worden. Sie gilt bereits aktuell bei den Vorbereitungsspielen sowie später auch bei den Verbands- und Pokalspielen mit Beteiligung von Teams von der B-Klasse aufwärts bis einschließlich Landesligaklubs.
Anwendung der Zehn-Minuten-Zeitstrafe wird erklärt
Bei der Anwendung der Zeitstrafe lässt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) den Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern einen großen Ermessensspielraum. Die Zeitstrafe ist für Vergehen vorgesehen, in denen eine Gelbe Karte zu wenig und eine Rote Karte zu viel wäre. Wurde eine Zeitstrafe verhängt, kann der betroffene Spieler anschließend keine Gelbe Karte mehr bekommen. Bei einem weiteren zu sanktionierendem Vergehen ist dann nur Gelb-Rot oder Rot möglich. Erhält ein Torwart eine Zehn-Minuten-Zeitstrafe, muss ein Feldspieler zwischen die Pfosten, nach Ablauf der zehn Minuten darf wieder getauscht werden.
Veränderungen gibt es auch bei den Regelungen zum Einsatz von Spielern in mehreren Mannschaften. Hier gilt, dass lediglich ein Spieler aus der höher spielenden Mannschaft in den folgenden 15 Tagen in der zweiten oder dritten Mannschaft eingesetzt werden darf. Zusätzlich dürfen allerdings bis zu fünf weitere Spieler nach unten gezogen werden, sofern sie bei der ersten Mannschaft in den letzten 15 Tagen in der ersten Halbzeit nicht zum Einsatz gekommen waren. Dies führte bei der Versammlung in Wollbach zu Diskussionen der Vereinsvertreter hinsichtlich einer drohenden Wettbewerbsverzerrung.
Frauen dürfen künftig auch in Männerteams mitspielen
Weitere Neuerungen sind die Abschaffungen der Papierspielerpässe, die Spielberechtigung von Frauen in Männermannschaften und die Notwendigkeit, dass nun auch die Gastmannschaft einen Leiter des Ordnungsdienstes im Spielberichtsbogen namentlich benennen muss. Dieser muss natürlich beim Spiel auch vor Ort sein. Neu ist auch, dass nun nur noch der letzte Spieltag zeitgleich angepfiffen werden muss. Die Verlegung eines Spiels von Sonntag auf Samstag sei zudem ohne Zustimmung des Gastvereines möglich.
Als relativ problemfrei bezeichnete der Rhöner BFV-Kreisvorsitzende Rainer Lochmüller die abgelaufene Saison. Nicht so positiv fiel der Bericht von Ludwig Weisenseel, dem stellvertretenden Schiedsrichterobmannes der Gruppe Bad Kissingen, aus. Problematisch sei vor allem die Nachwuchsgewinnung. Die im Sommer geplanten Neulingslehrgänge der Bad Kissinger und der Bad Neustädter Gruppe wurden mangels Teilnehmerzahl jeweils abgesagt. "Wir werden wohl kurzfristig nicht alle B-Klassen-Spiele besetzen können", kündigte Weisenseel an. Seine Bitte galt daher allen Klubs, nun Neulinge zu den geplanten Lehrgängen im Herbst zu schicken.
Bezüglich der Freundschaftsspiele bat er um rechtzeitige Mitteilung "und nicht wie zum Teil geschehen, erst am Vormittag des Spieltages". Zudem würden bei circa 20 Prozent aller Spiele die notwendigen Ordnungskräfte fehlen. Die Schiedsrichter seien jedoch verpflichtet, dies zu melden. Das wiederum zieht Geldstrafen für die Vereine nach sich. Kreis-Sportgerichts-Vorsitzender Manfred Schneider musste in der vergangenen Saison drei Vereine wegen dreimaligen Nichtantritts aus der Spielwertung werden. In der neuen Spielzeit führt übrigens erst der viermalige Nichtantritt zum Ausschluss.