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TISCHTENNIS: BUNDESLIGA: Sponsor und Verband haben andere Pläne

TISCHTENNIS: BUNDESLIGA

Sponsor und Verband haben andere Pläne

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    Kazuhiro Yoshimura wird in der Tischtennis-Bundesliga nicht mehr für den TSV Bad Königshofen aufschlagen. Sein Sponsor und der japanische Verband haben andere Pläne mit ihm.
    Kazuhiro Yoshimura wird in der Tischtennis-Bundesliga nicht mehr für den TSV Bad Königshofen aufschlagen. Sein Sponsor und der japanische Verband haben andere Pläne mit ihm. Foto: Foto: Rudi Dümpert

    Wie erst vor kurzem bekannt wurde, wird der Japaner Kazuhiro Yoshimura in der kommenden Saison in der Tischtennis-Bundesliga nicht mehr für den Aufsteiger TSV Bad Königshofen zum Schläger greifen. Laut TSV-Manager Andy Albert hat der 20-jährige Japaner einen neuen Privatsponsor, der andere Schwerpunkte legt. So soll Yoshimura nicht mehr für eine Mannschaft im Ligabetrieb, sondern demnächst nur noch auf internationalen Turnieren antreten, um so noch schneller als bei einer Aufgabenteilung Turnier/Liga unter die Top 50 der Weltrangliste zu kommen.

    Yoshimura war zur vergangenen Saison als Nummer 145 der Weltrangliste vom TTC Frickenhausen zu den Grabfeldern gestoßen und wechselte sich in der Runde mit seinem Landsmann Mizuki Oikawa als Nicht-EU-Ausländer beim Zweitliga-Meister ab. Im Einzel erreichte er eine Bilanz von 13 Siegen und drei Niederlagen, im Doppel an der Seite von Filip Zeljko ein 7:1. In der Weltrangliste verbesserte er sich inzwischen auf Platz 127. Andy Albert räumt ein, Yoshimura gerne weiter im TSV-Kader gesehen zu haben.

    „Wir haben ja bis zum Schluss um beide Yoshimuras gebuhlt, waren auch an seinem Bruder Maharu dran“, der die Nummer 32 der Welt ist, Olympia-Silber in Rio holte und bei der Weltmeisterschaft in Düsseldorf die Goldmedaille im Mixed gewann, die erste WM-Goldmedaille für sein Heimatland seit 1959.

    Training in China

    „Wir wollten Yoshimura unbedingt behalten. Seit zwei, drei Monaten hat er einen neuen Ausstatter, ist von Butterfly zu Victas unter verbesserten Konditionen gewechselt“, sagt Albert. Er müsse jetzt nach dessen Willen und dem des japanischen Tischtennisverbands alle großen Turniere der Welt spielen. In einer Mannschaft spiele er nur noch gelegentlich für eine Universität in Japan und trainieren müsse er in China. „Er war ja selber hin und her gerissen, hat sich gar nicht getraut damit rauszurücken. Dann haben wir ihm eine Zeitzone eingeräumt und es kam das nein. Selbst gegen den Einsatz für drei oder vier Spiele votierten der Ausstatter und der japanische Verband.“

    Demnach werde Mizuki Oikawa, der bereits seine dritte Saison in Bad Königshofen ist, in der kommenden Saison 15 der 18 Saison-Spiele für den TSV bestreiten. „Dann schlägt die Stunde der Ersatzleute.“ Für die drei anderen Spiele kämen neben Kilian Ort und Darko Jorgic der Abwehrkünstler Kudai Hiraya, Filip Zeljko oder Christoph Schüller zum Einsatz. Schüller solle mindestens einen Einsatz in der Bundesliga bekommen, weil er am Aufstieg des TSV von der Landesliga aus einen sehr großen Anteil hatte und zurzeit während seines Studiums in Prag die besten Trainingsbedingungen und -partner seiner Laufbahn hat. Albert weiter zu Oikawa: „Er hatte zuletzt eine 12:3-Einzel-Bilanz und hat uns zu zwei Meisterschaften geführt und ist meiner Ansicht nach auf Augenhöhe mit Yoshimura. Wir spielen demnach mit Mizuki Oikawa, der Nummer 109 der Weltrangliste, Kilian Ort, der Nummer 162, der Nummer 161 Darko Jorgic und als Ersatzmann Filip Zeljko, der nicht mehr in der Weltrangliste geführt wird, weil er zuletzt keine Turniere mehr spielte.“ Sportlicher Leiter wird Richard Vyborny, der als Spieler zum Drittligisten TTC Wohlbach gewechselt ist.

    „Sportlich und menschlich schade“

    Auch Kilian Ort sieht Oikawa und Yoshimura „auf einem Niveau. Yoshimura bekommt von seinem Sponsor jetzt alle World-Tour-Turniere bezahlt, während ich den Großteil, die ganzen Reisen und Hotelkosten, selber zahlen muss. Dafür muss er aber auch möglichst alle spielen und fällt für uns aus, auch weil sich viele Termine überschneiden. Er hätte gerne erste Liga gespielt. Er hat jedenfalls immer von ,uns' und ,wir gehen da hoch' gesprochen. Dann war er vielleicht bei den japanischen Meisterschaften zu gut, als er Vizemeister wurde. Ich finde es sportlich und menschlich schade, dass er nicht mehr da ist.“ Kilian Ort freut sich indes auf die Bundesliga. „Wir treten so gut wie immer gegen Spieler aus den Top 100 an und das bringt einen jungen Spieler auch weiter. Das hätte Yoshimura auch gerne gemacht. Ich glaube aber, das durfte er nicht alleine entscheiden. Da haben in Japan noch andere Leute ein Mitspracherecht, wenn ich das richtig mitkriege.“

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