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Leichtathletik: Stöckerts sammeln die Favoriten ein

Leichtathletik

Stöckerts sammeln die Favoriten ein

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    Zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze: So liest sich die Ausbeute der drei Ostheimer Läufer bei den deutschen Berglaufmeisterschafen im südbadischen Müllheim. Gold und Silber gingen in der Juniorenwertung an die Brüder Manuel und René Stöckert. Silber und Bronze völlig überraschend ebenfalls an das Brüderpaar, diesmal in der Wertung der Aktiven. Die größte Überraschung aber für die Läufer, den Trainer, den Betreuer und auch die Experten war der Titel in der Teamwertung zusammen mit Sascha Wingenfeld.

    Im Gesamteinlauf mussten die Stöckerts nur den Titelverteidiger auf dem Weg zu seinem nationalen Hattrick ziehen lassen. Aber nicht einmal 30 Sekunden hinter dem Europameisterschaftsvierten des letzten Jahres Timo Zeiler (Frankfurt) sorgte Manuel Stöckert als Sieger der Junioren für Furore auf dem 1165 Meter hohen Hochblauen, dem höchsten und bekanntesten Aussichtsberg im südlichen Schwarzwald. Bis auf 15 Meter war der 22-Jährige zwischenzeitlich an den Führenden herangelaufen. Gemeinsam mit Bruder René führte er die Verfolgergruppe an. Um den späteren Sieger hatten sich mehrere Favoriten auf die Medaillen geschart, die die Brüder jedoch nach und nach einsammeln konnten. „Wenn ich mehr am Berg trainiert hätte, wären diese Sekunden eventuell drin gewesen. Ich bin aber zufrieden, schließlich bin ich Juniorenmeister geworden“, resümierte Polizeimeisteranwärter Manuel Stöckert bei der Siegerehrung. Bei seinem Titelgewinn der deutschen Halbmarathon-Meisterschaften hatte er dem Berglaufmeister noch ganze vier Minuten abnehmen können.

    Im Jahr 2007 hatte der damals noch der Jugendklasse angehörende Manuel Stöckert am Hochblauen seinen ersten nationalen Titel gefeiert und eine erfolgreiche Berglauf-Ära für den TSV Ostheim eingeleitet. In den folgenden Jahren ging der Titel bei den Junioren stets an den TSV Ostheim. Denn auch René Stöckert, der jüngere der Brüder, kam im letzten Jahr in den Genuss des Titelgewinnes. Der Fachoberschüler unterstrich seine bestechende Form auch in diesem Jahr durch den Gewinn der Vize-Meisterschaft und machte den Ostheimer Doppelsieg perfekt. Mehr als 40 Sekunden nach ihm kam erst der nächste Läufer ins Ziel, auch den anderen Favoriten zeigten die Brüder mit mehr als zwei Minuten Vorsprung locker die Hacken.

    Spannend wurde es dann um den Titel in der Mannschaftswertung. Mit einer Medaille hatten die Ostheimer schon geliebäugelt. Auch Trainer und Betreuer Eberhard Helm, der von Dieter Stöckert unterstützt wurde, wagte nach Abschluss des Rennens noch keine Prognose. Erst wenige Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe bei der Siegerehrungszeremonie wurde es Gewissheit: Die deutsche Berglaufmeisterschaft in der Teamwertung geht an den TSV Ostheim. „Überraschender Mannschaftserfolg für den kleinen Verein in der Rhön“ heißt es auf der offiziellen Verbandsseite.

    Für Berglaufexperten kam dieses Ergebnis gar nicht so überraschend. Betrachtet man die Entwicklung von Manuel und René Stöckert, so ist der Titelgewinn die lohnende Konsequenz der zeitraubenden Mühen. Mit Sascha Wingenfeld konnten die Ostheimer ein Ass aus dem Ärmel zaubern, das Mühen und Strapazen nicht scheut. Der Gesundheitspädagoge startet national und international als Triathlet und Mountainbiker und kann sich durchbeißen, auch wenn die Oberschenkel brennen. Läuferisch tritt er bereits seit mehreren Jahren ausschließlich für den TSV Ostheim in Erscheinung.

    Eine besondere Belastung für Manuel Stöckert stellt die im März begonnene Ausbildung bei der Polizei dar. Viele seiner nationalen Konkurrenten erhalten eine Förderung bei der Bundeswehr in der Sportfördergruppe. Der Polizeimeisteranwärter klemmt sich auch auf strapaziösen Wettkampffahrten hinter seine Bücher, um den Stoff für seine Ausbildung zu pauken. Sein neuer Dienstherr, Polizeidirektor Werner Freidhof aus Würzburg, freut sich über die gute Entwicklung des Bereitschaftspolizisten in Ausbildung und fördert den sportlichen Werdegang des jungen Ostheimers. In vier Wochen steht das nächste Großereignis an. In der Nähe von Bulgariens Hauptstadt Sofia werden dann die europäischen Titelkämpfe ausgetragen.

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