Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten

SCHACH: Bundesliga: Duell mit dem Weltmeister

SCHACH: Bundesliga

Duell mit dem Weltmeister

    • |
    • |
    Zu den geladenen Schachspielern beim Simultan-Spiel gegen Weltmeister Magnus Carlsen zählte auch Politiker Peer Steinbrück, er saß neben Jana Schneider.
    Zu den geladenen Schachspielern beim Simultan-Spiel gegen Weltmeister Magnus Carlsen zählte auch Politiker Peer Steinbrück, er saß neben Jana Schneider. Foto: Foto: Ingo Schneider

    Jana Schneider ist die jüngste Spielerin des Frauenteams des SC Bad Königshofen, das derzeit an der Tabellenspitze der Schach-Bundesliga steht. Für das 13-jährige Schachtalent von der SpVgg Stetten (Lkr. Main-Spessart) wurde jetzt ein Traum wahr: Sie durfte gegen Weltmeister Magnus Carlsen bei einer Simultan-Veranstaltung spielen.

    Magnus Carlsen trat in Hamburg gleichzeitig gegen 70 Gegner an. Jana Schneider erhielt durch Vermittlung des „Schachtickers“ einen der begehrten Plätze. Neben Prominenten wie Peer Steinbrück und Felix Magath wurde sie als Nachwuchstalent eingeladen. „Vorher hatte ich mir so viele Gedanken gemacht, in dem Moment habe ich aber einfach nur noch Schach gespielt. Er war nicht mehr der Weltmeister, der stärkste Spieler der Welt, sondern einfach nur noch mein Gegner“, erzählte Schneider. Er habe eine starke Partie gespielt und erwartungsgemäß gewonnen. „Letztendlich wurde ich einfach überspielt. Ich habe keine wirklichen Fehler gemacht, nur etwas ungenaue Züge, aber ich hatte trotzdem keine Chance. Tröstlich, dass ich damit nicht die einzige war.

    “ Nach mehr als sechs Stunden hatte Carlsen 67 Gegner bezwungen, es gab zwei Remis und eine Niederlage gegen Jens-Erik Rudolph, Stadtliga-Spieler beim Barmbecker Schachklub und Schachbuch-Verleger.

    Nach der Partie schrieb der Weltmeister ein Autogramm auf das Brett, das durfte sie mit nach Hause nehmen. Ein wirkliches Kennenlernen war nicht möglich, Carlsen war von Kameras und Gästen umringt oder stand vor den Brettern. „Er hat auf mich sehr normal, menschlich gewirkt. Nicht überheblich, wie man ihn sich vielleicht vorstellt, sondern freundlich und nett“, berichtete Schneider. „Das war ein wirklich besonderes Erlebnis, das ich noch lange in Erinnerung behalten werde.“

    Ein weiteres Erlebnis waren für Jana Schneider Duelle mit Schachgrößen beim internationalen „Pfalz-Open“ in Neustadt an der Weinstraße. Knapp 500 Teilnehmer aller Altersstufen und aus 20 Nationen kämpften im A- und B-Turnier um die Platzierungen. Gleich in der ersten Runde ging es für Jana mit einem Paukenschlag los: Ihr Gegner war der Setzplatzlistenerste und Turnierfavorit, der serbische Großmeister Ivan Ivanisevic. Nach mehr als fünfeinhalb Stunden wurde Jana für ihre zähe Verteidigung mit einem Unentschieden belohnt, das war die Sensation der ersten Runde.

    Auf die 13-Jährige wartete jedoch ein weiteres Highlight: In Runde zwei saß sie Mikhail Zaitsev gegenüber, der das Spitzenbrett beim Zweitligisten SG Bochum spielt. Jana war in Kampflaune, lehnte sogar ein Remis-Angebot ab und gewann mit einem Angriff auf die gegnerische Königsstellung. Zaitsev gab im 41. Zug auf. Am Ende des Turniers hatte Jana fünf Punkte aus neun Partien gewonnen und erhielt den zweiten Preis bei den Frauen hinter Filiz Osmanodja.

    Jana Schneider hat im Alter von vier Jahren Schach von ihrem Vater Ingo gelernt. Seit ihrem sechsten Lebensjahr ist sie in der SpVgg Stetten aktiv. Sie ist amtierende U14-EU-Meisterin. Bei den EU-Meisterschaften gewann sie bereits zweimal Gold und einmal Silber. Sie ist in der jeweiligen Altersgruppe zweifache deutsche Meisterin sowie mehrfache bayerische Meisterin. Sie gehört zum Kader des deutschen Schachbundes und durfte bereits mehrmals für die Nationalmannschaft antreten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden