Der sehr guten Leistung beim 2:1-Sieg im Unterfranken-Derby beim Würzburger FV ließ Fußball-Bayernligist TSV Großbardorf unter der Woche im Pokalspiel gegen den Regionalligisten Würzburger Kickers eine hervorragende Vorstellung folgen und zwang den Favoriten ins Elfmeterschießen, das verloren ging. "Das war ein Wahnsinnsspiel meiner Mannschaft, die eine Hammerleistung geboten hat, sich aber leider dafür nicht belohnte", gab es von Cheftrainer Andreas Brendler ein dickes Lob.
Der Alltag hat den TSV Großbardorf wieder
Nun geht es für die Grabfeld-Gallier im Bayernliga-Nord-Alltag weiter. Sie empfangen an diesem Freitag (Anstoß: 18.30 Uhr) den Tabellenzweiten FC Eintracht Bamberg. Für Brendler "wieder eine Hammeraufgabe. Bamberg ist eine Spitzenmannschaft und gehört zu den Top 5." Trotzdem hofft Brendler auf einen Dreier. "Es wäre traumhaft, wenn wir nachlegen und den Sieg in Würzburg vergolden könnten." Ziel sei auf jeden Fall ein Punktgewinn. "Oder sogar noch mehr", fügt er hinzu. Vor allem ist der TSV-Coach froh darüber, dass mit diesem Bamberg-Spiel die englischen Wochen ein Ende finden. "Jetzt können wir endlich wieder normal trainieren."
Ohne Training gespielt und gleich gewonnen
Zu den Spielern, die zuletzt im Pokalspiel überzeugten, gehörte auch Jannik Binder, der ältere Bruder von Luca, die beide in der Startformation standen. Obwohl ihm von Brendler ein gutes Spiel attestiert worden war, zeigte sich Jannik, der am liebsten im rechten Mittelfeld spielt, selbst nicht so begeistert von seiner Leistung. "Ich selbst war nicht so zufrieden, weil mir im Spiel nach vorne einiges misslang."

Dabei war der 21-jährige Student der Logistik erst kurz vor der Würzburg-Partie aus einem sechs-monatigen Aufenthalt in Norwegen in die Heimat zurückgekehrt. "In Drammen absolvierte ich ein Praktikum im Rahmen meines Studiums. Ohne Training gespielt und dann gleich gewonnen. Vielleicht sollte ich das immer machen", sagt er mit einem Schmunzeln.
Jannik Binder hat im Grabfeld Eindruck hinterlassen
Bei seinem Heimatverein TSV Grafenrheinfeld begann er im zarten Alter von vier Jahren, sein Vater war sein erster Trainer, mit dem Kicken. Über die Stationen FC Schweinfurt 05, TSV Aubstadt und SV Euerdorf/Kützberg kam er zum TSV Großbardorf. Anscheinend hat er die Verantwortlichen, als er im Winter schon mittrainierte, von seinen Fähigkeiten überzeugt.
Für Jannik Binder sind die Bamberger, bei denen der in Großbardorf fußballerisch groß gewordene Björn Schönwiesner derzeit spielt, der Favorit. "Wir müssen uns aber auf keinen Fall verstecken. Wir haben bewiesen, dass wir auch guten Fußball spielen können." Zwei Wünsche hat er an diesem Freitag: Er möchte wieder in der Startelf stehen und mithelfen, einen Punkt zu holen.