Handball
Testspiel HSC Bad Neustadt – Nationalmannschaft USA (Mittwoch, 19.30 Uhr, Bürgermeister-Goebels-Halle)
In den Handball-Bundesligen ist Länderspielpause. Heißt, die Nationalspieler aller Herren Länder packen ihre Sachen und reisen zu ihren Nationalmannschaften. Auch ein Spieler des HSC Bad Neustadt ist auf Achse: Gary Hines. Am Dienstagmorgen ist er aufgebrochen. In Richtung Mannheim, wo sich die Nationalmannschaft der USA trifft. Am Abend stand ein erstes Testspiel in der Rhein-Neckar-Region an, am Mittwoch messen sich die US-Boys mit dem HSC Bad Neustadt, am Donnerstag geht es weiter nach Coburg und am Samstag steht ein Match in der Schweiz an. Dann ist Gary Hines schon wieder zurück in Bad Neustadt. „Wir haben ja ein Ligaspiel beim Eichenauer SV“, sagt Hines.
Nicht im ganzen Land verbreitet
Handball gehört in den USA nicht zu den großen Sportarten, das Spiel ist noch nicht einmal im ganzen Land verbreitet. Laut der Homepage des Verbands gibt es lediglich in 20 der 50 US-Bundesstaaten registrierte Klubmannschaften. Georgia gehört dazu. Beim Condor Handball Klub außerhalb der der Hauptstadt Atlanta lernte Gary Hines das Spiel. Zuvor war er Basketballer und Hochspringer. Mit übersprungenen 2,08 Metern gewann er die Staatsmeisterschaft und hält bis heute den Rekord seiner High School. Kein Wunder, dass Hangtime Hines, so sein Spitzname, mit seiner Sprungkraft die Zuschauer in deutschen Handballhallen verblüfft. Mit zwei Finalteilnahmen (2016, 2017) bei der RTL-Show Ninja Warrior Germany erlangte er auch außerhalb der Handballszene eine Menge Aufmerksamkeit.
Seit 16 Jahren Nationalspieler
Seit 16 Jahren steht der 34-jährige Hines im Kader der Nationalmannschaft. Deren Erfolge in den letzten Jahren rar gesät waren. Zuletzt ging es aber wieder aufwärts. Unter dem neuen Trainer Robert Hedin glückte vor wenigen Wochen die Qualifikation für die Panamerikanischen Spiele, dem großen Vergleich der olympischen Sportarten Nord- und Südamerikas, die immer ein Jahr vor den Olympischen Spielen ausgetragen werden. 2019 ist die peruanischen Hauptstadt Lima Gastgeber.
„Robert Hedin bringt gute Ideen ein. Er legt viel Wert darauf, dass die Spieler auf mehreren Positionen eingesetzt werden können“, sagt Gary Hines über den Schweden. Der 195-fache Nationalspieler trug in Deutschland die Trikots von GWD Minden, des SV Post Schwerin und der TuS Nettelstedt-Lübbecke. Bei den Ostwestfalen fungierte er in seiner letzten Saison als Aktiver als Spielertrainer. Es folgten Stationen bei Klubs in Schweden, Deutschland (Melsungen), Dänemark und Österreich. Von 2008 bis 2014 war er Nationaltrainer in Norwegen. Er soll die Nationalmannschaft der USA auf ein neues Niveau heben.
„Gute Mischung“
„Wir haben eine gute Mischung“, sagt Gary Hines über das Team USA, „die Spieler kommen von überall. Einige spielen in den USA, andere in Spanien, Ägypten oder Deutschland.“ In Deutschland gab es schon im Sommer ein Trainingslager mit fünf Spielen. Dabei zeigte sich, dass die US-Boys in etwa auf dem Leistungsniveau deutscher Dritt- oder Viertligisten angesiedelt sind. Es könnte also spannend werden zwischen dem HSC Bad Neustadt und dem Team USA. Zumal beide Kontrahenten wohl nur eine Halbzeit lang auf einen ihrer Toptorschützen zurückgreifen können. „Mir wurde gesagt, dass ich für beide Mannschaften spielen soll“, sagt Gary Hines.
Das bestätigt HSC-Trainer Chrischa Hannawald. „Das Spiel dient der Weiterentwicklung der Mannschaft“, kommt Hannawald der Test nicht ungelegen. Schließlich habe seine Sieben noch einen langen Weg zu gehen, bis sie dort ist, wo er sie haben möchte. Er nimmt die Partie ernst, wird ihn mit seiner besten Aufstellung angehen.
Team USA
Aboukar Fofana (Nancy), Alec Zeck (Las Angelas), Alexander Bindiris (Hammarby), Antoine Baup (Mönchengladbach), Erick Finch (Houston), Ethan Picket (New York), Gary Hines (Bad Neustadt), Ian Huter (Dormagen), Patrick Huter (Dormagen), Paul Skorupa (Rhein Vikings), Rene Ingram (Erlangen-Bruck), Samual Hoddersen (Nieder-Roden), Giona Dobrani (Zweibrücken), Max Bindris (Hammarby)