Zeitweise lag der HSC Bad Neustadt am vergangenen Sonntag im Auswärtsspiel der Handball-Bayernliga beim TSV Rothenburg mit sechs Toren in Führung. Nach einem totalen Einbruch in der zweiten Halbzeit setzte es am Ende aber eine deutliche 27:34-Niederlage, sodass die Rotmilane (5./10:8) im Heimspiel am Samstag (Anwurf: 19.30 Uhr) gegen die SG Regensburg (3./11:7) gehörig unter Druck stehen. "Eine weitere Niederlage können wir uns im Kampf um den vierten Tabellenplatz nicht erlauben", sagt HSC-Coach Frank Ihl und fordert im anstehenden Match, "das für uns fast schon einen Endspielcharakter hat, volle Konzentration über 60 Minuten gepaart mit einer ordentlichen kämpferischen Leistung".
Unglückliche Niederlage im Hinspiel in Regensburg
Die mangelnde Konzentration war auch schon Gesprächsthema nach dem Hinspiel in Regensburg, als der HSC lange in Führung lag, durch einen Strafwurf in der letzten Minute aber doch noch mit 26:27 verlor. Nicht nur aufgrund der Erfahrungen aus dieser Partie wissen die Gastgeber, was am Samstagabend auf sie zukommt. Auch die Erklärungen der SG-Verantwortlichen vor Saisonbeginn, ein Wörtchen im Kampf um den Aufstieg mitreden zu wollen, lässt erahnen, das die Schützlinge von Coach Kai-Uwe Pekrul sich selbst als spielstark und aufstiegsfähig einschätzen.
Pekrul verfügt über einen großen Kader, aus dem sein bislang erfolgreichster Torschütze Johannes Simbeck, im Hinspiel bereits achtfacher Torschütze, herausragt. Aber auch dessen Bruder Bastian sowie Moritz Haß stellen für jeden Gegner einen Gefahrenherd dar. "Das von diesen Spielern entfachte Feuer gilt es gleich im Ansatz zu löschen", fordert Ihl. Ein Wiedersehen gibt es für die Rotmilane und die HSC-Fans mit Konstantin Singwald, der vor einigen Jahren noch das rote-weiße Trikot trug.
Für Frank Ihl ist die SG Regensburg "ein unbequemer Gast", der in dieser Saison auch in fremden Hallen überzeugt hat. Das hat am vergangenen Wochenende auch der HSC 2000 Coburg II zu spüren bekommen, der in eigener Halle mit 28:30 verlor. Allein dieses Ergebnis sollte den Ihl-Mannen eine Warnung sein, die in der momentanen Verfassung erst einmal nur ihren Heimvorteil in die Waagschale werfen können und auf die Unterstützung des eigenen Publikums bauen. "Beim letzten Spiel in Rothenburg haben wir viele falsche Entscheidungen getroffen und, was mich besonders geärgert hat, uns teilweise kampflos ergeben", blickt Frank Ihl zurück.
Kapitän Adrian Wöhler konnte krankheitsbedingt in dieser Woche nicht trainieren
Nach der schwachen Leistung in Rothenburg wurden in dieser Woche die Trainingseinheiten intensiviert und ein ausführliches Videostudium betrieben. Ein Manko während der Woche war allerdings der Ausfall von Adrian Wöhler, der krank ist und hinter dessen Einsatz noch ein Fragezeichen steht. "Sein Fehlen wäre fatal", sagt Ihl.
Während Tony Ilic weiterhin verletzungsbedingt nicht mitwirken kann, kehrt Michal Panfil ins Aufgebot zurück. Auf dessen Routine baut Frank Ihl. "Er versteht es, seine Mitspieler zu pushen, ist außerdem ein wichtiger Faktor in der Deckung, wo ich in Rothenburg nach dem Seitenwechsel die gewohnte und notwendige Aggressivität vermisst habe. Insgesamt müssen wir unseren Matchplan durchziehen. Dass es das Team kann, hat es in der jüngeren Vergangenheit doch schon bewiesen."