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Weltmeisterkulisse für Frank Luck

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Weltmeisterkulisse für Frank Luck

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    Oberhof Ein wehmütiges Lächeln huscht über Frank Lucks Gesicht. Als der 36-Jährige sein Gewehr zum letzten Schießen seiner 17-jährigen Karriere anlegen will, haben ihm die Helfer im Oberhofer Biathlon-Stadion nicht die üblichen fünf schwarzen Scheiben, sondern eine Tafel mit Luftballons aufgebaut, die er zielsicher mit zwei Schüssen zerfetzt: "Good bye Lucki" kommt zum Vorschein.

    Mit einem Gaudirennen auf Skiroller, an dem zahlreiche ehemalige und aktuelle Weltklasse-Sportler teilnahmen, verabschiedete sich Frank Luck von seinem Publikum. "Ich hatte nur mit 2000 bis 3000 Zuschauern gerechnet", bekannte der elffache Weltmeister und zweimalige Olympiasieger. Es wurden 13 000. Wie bei der Biathlon-Weltmeisterschaft im Februar war die Rennsteig-Arena ausverkauft. Ebenso weltmeisterlich gestaltete sich die Stimmung, die Luck die Tränen in die Augen trieb.

    Zwölf Staffeln - gemischt aus Männer, Frauen, ehemaligen Aktiven und Weggefährten Lucks wie Frank Ullrich, Mark Kirchner, Fritz und Sven Fischer, Kati Wilhelm, Petra Behle und Magdalena Forsberg - sorgten für den sportlichen Unterhaltungswert der Biathlon-Party, die letztlich nur einen Sieger kennen sollte. Das Team mit Frank-Peter Roetsch, Martina Glagow, Viktor Majgurow und Ricco Groß lag nach zum Teil erstklassigen Schießergebnissen und knapp zwölf Kilometern zwar uneinholbar in Front, doch wenige Schritte vor der Ziellinie stoppte Groß ab. Mit den anderen 46 Athleten bildete er ein Spalier, durch das Frank Luck als Schlussläufer seines Teams zu seinem letzten Sieg rollte: "Ich habe es hinter mich gebracht", sagte er mit Erleichterung und Wehmut in der Stimme vor der großen Kulisse: "Und ich weiß, was ich in Zukunft vermissen werde."

    Mit einer Ehrenrunde bedankte sich Luck beim Publikum, das mit vielen Transparenten die einzigartige Karriere des 36-Jährigen würdigte, der am 13. Februar an gleicher Stelle seinen wohl größten sportlichen Erfolg feierte. Ursprünglich nur als Ersatzmann nominiert wurde Luck damals Weltmeister mit der deutschen Staffel und holte die letzte seiner 30 Medaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, die ihn zum bislang erfolgreichsten Biathleten überhaupt machten: "Dieses Gold in meiner Heimatstadt zu gewinnen, war für mich auch menschlich sehr wertvoll."

    Luck wird aber weiterhin dem Biathlon verbunden bleiben: Ab Herbst ist er als Schießtrainer für den Nachwuchs des Deutschen Skiverbandes verantwortlich. Zuvor muss der Hobby-Jäger und neue Ehrenbürger von Oberhof die Schulbank der Kölner Trainer-Akademie drücken.

    Der letzte Knall bei Lucks Abschiedsgala stammt nicht aus einem Gewehr, sondern von einer Feuerwerks-Gruppe aus dem Bayerischen. Mit Böller und Raketen zünden sie das Finale, bevor Luck nochmals mit seiner roten Mütze winkt und endgültig die Arena verlässt. Mit einem wehmütigen Lächeln.

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