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Fußball: Wie Carsten Eckart für die SG Sulzdorf/Bundorf den Weg zum Klassenerhalt skizziert

Fußball

Wie Carsten Eckart für die SG Sulzdorf/Bundorf den Weg zum Klassenerhalt skizziert

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    Carsten Eckart (Mitte) bringt neben viel Qualität als Spieler auch persönlich als Trainer die Ruhe mit, um die Geduld zu bewahren nach dem ernüchternden Auftakt seiner SG Sulzdorf/Bundorf in der Kreisklasse Rhön 2.
    Carsten Eckart (Mitte) bringt neben viel Qualität als Spieler auch persönlich als Trainer die Ruhe mit, um die Geduld zu bewahren nach dem ernüchternden Auftakt seiner SG Sulzdorf/Bundorf in der Kreisklasse Rhön 2. Foto: Rudi Dümpert

    Die ehemaligen TSV-Turnerheim-Wirtsleute von Bad Königshofen, Walter und Mally Eckart, wären stolz, wenn sie noch erlebt hätten, was ihrem Enkel Carsten Eckart mit der SG Sulzdorf/Bundorf gelungen ist. Und sein viel zu früh verstorbener Vater Bernd ebenso. Sein Bruder Thorsten Eckart ist ja schon seit Jahren der Vorsitzende des TSV Bad Königshofen und zudem Ergänzungsspieler der ersten Mannschaft in der Kreisliga.

    Einst kamen die Brüder Carsten und Thorsten aus Sulzdorf zurück zu ihrem Heimatverein, wo Thorsten geblieben ist. Am Lahnbergblick bauten sie ihren Familien schmucke Häuser. Carsten hat sich aber wieder Richtung Sulzdorf verabschiedet und wird von dort aus weniger oft in der Fußballszene wahrgenommen.

    In der Relegation gelingt der SG Sulzdorf/Bundorf der Aufstieg in die Kreisklasse

    Dies, obwohl er seit 2018 Spielertrainer ist und jede Saison zusammen mit David Büschelberger, seinem kongenialen Partner als Spielertrainer und Offensivkollege, die Torjägerliste seines Vereins und der jeweiligen Liga anführte. Dann kam Mitte Mai der dritte Platz in der A-Klasse Rhön 2 und das Aufstiegsrelegationsspiel gegen die SG Obererthal, das mit 3:0 souverän gewonnen wurde: Aufstieg in die Kreisklasse Rhön 2.

    Büschelberger reizte ein noch größerer Sprung, es zog ihn in die Bezirksliga zum TSV Trappstadt. Carsten Eckart blieb Sulzdorfer, blieb Spielertrainer, blieb Torjäger in der Mannschaft, die sich nach dem Verlust zweier absoluter Leistungsträger - Büschelberger und Christoph Wasser (Laufbahn-Ende) - qualitativ ein Stück weit verschlechtert hat.

    Zwei Neuzugänge kamen aus längeren Verletzungs- bzw. Spielpausen. Gleichwohl gab man das Ziel den Klassenerhalt aus, sprach sogar von den "Top 8". Von Eckart stammt diese Zielformulierung garantiert nicht. Er ist eher der bescheidene, demütige Typ. Sein Vorsitzender René Scheider nennt ihn "empathisch gegenüber seinen Spielern. Er legt sehr viel Wert auf Gemeinschaft und Zusammenhalt, ist ein ruhiger, besonnener Typ, von der Mannschaft akzeptiert und respektiert. Die Trainingsbeteiligung hat sich sichtlich erhöht".

    An den ersten beiden Spieltagen setzt es zwei Klatschen für die SG Sulzdorf/Bundorf

    Carsten Eckart moderierte auch die zwei Klatschen an den ersten beiden Spieltagen richtig, sah den Sturz seiner Truppe aus der Euphorie-Wolke: "Sonst wäre dieses Lebenszeichen letzten Sonntag nie möglich gewesen." Wie hatte man sich über den lang ersehnten Aufstieg gefreut! Der Spielplangestalter hatte ihnen zum Auftakt die DJK Salz/Mühlbach serviert. Die Feuertaufe ging 2:6 verloren. Dann empfingen sie den Wunsch-Derby-Gegner FC Eibstadt: verloren, 0:5. "Das waren zweierlei Welten, völlig anderes Tempo", war man überrascht.

    Jubelnder Kreisklassen-Aufsteiger SG Sulzdorf/Bundorf mit dem  Vorsitzenden der SpVgg Sulzdorf, René Scheider (rechts).
    Jubelnder Kreisklassen-Aufsteiger SG Sulzdorf/Bundorf mit dem  Vorsitzenden der SpVgg Sulzdorf, René Scheider (rechts). Foto: Rudi Dümpert

    Beim FC Bayern Fladungen vergangenen Sonntag gab es wenigstens den ersten Punkt beim 4:4. "Es hätten aber drei sein müssen", hadern Scheider wie Eckart über "vier Gegentore nach Standards". 4:1 hatte man geführt, durch vier Tore von Spielertrainer Carsten Eckart persönlich. Mehr Vorbild geht kaum. Es waren schließlich zwei weitere Top-Kräfte mit Mateo Wolf und Adrian Kriegsmann zu ersetzen. "Urlaub und Festival, so was muss man den jungen Leuten gönnen, wenn sie sonst alles reinwerfen. Es fehlten vier, die uns noch helfen werden. Wir mussten also am Sonntag gegenüber unserer Stammelf vom letzten Jahr sechs Mann ersetzen, und so breit ist unser Kader auch nicht."

    Die Umstellung hin zu mehr Sicherheitsdenken klappt nicht von heute auf morgen

    Eckart gibt auch zu bedenken: "Letztes Jahr hatten wir acht oder zehn Spiele, bei denen wir den inneren Schweinehund besiegen mussten. In dieser Saison sind es halt alle 24." Und mit der Umstellung der Taktik zu etwas mehr Sicherheitsdenken klappt das von heute auf morgen auch nicht. Nach dem Obererthal-Spiel hatte Scheider bestätigt: "Wir legen immer von Beginn an so ein Tempo vor, als ginge es nur über 30 Minuten. Da müssen aber auch Tore fallen, wie heute. Hintenraus gilt: so weit die Füße tragen."

    In Fladungen gelang Teil eins, führte man 4:1. "Dann hat man gemerkt, dass wir konditionell noch nicht auf dem erforderlichen Niveau sind. Es waren aber auch einige Dummheiten, Platzverweis, unnötiger Elfmeter und so weiter, dass wir noch eingebrochen sind. Ein bisschen länger, und wir hätten noch verloren."

    15 Gegentore in drei Spielen sind aber alarmierend. "Das kann man so oder so sehen", relativiert Carsten Eckart: "Besonders Eibstadt und Salz/Mühlbach waren schon Gegner der besonderen Art. Es gibt auch andere. Wir müssen natürlich dazulernen, zulegen und nicht die Ruhe verlieren. Ich sehe absolut Chancen, dass wir uns schnell akklimatisieren und den Klassenerhalt schaffen."

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