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Alle Gegenwehr ist umsonst

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Alle Gegenwehr ist umsonst

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    Keine Chance für Eltmanns Kapitän Christian Nowak (links) und Timo Wilhelm (rechts): Leipzigs Gil Ferrer Cutino findet genau die Lücke für seinen Schmetterball. Auch Andras Geiger (hinten rechts) und Huib den Boer (hinten links) können nichts mehr machen.
    Keine Chance für Eltmanns Kapitän Christian Nowak (links) und Timo Wilhelm (rechts): Leipzigs Gil Ferrer Cutino findet genau die Lücke für seinen Schmetterball. Auch Andras Geiger (hinten rechts) und Huib den Boer (hinten links) können nichts mehr machen. Foto: FOTO Ralf Naumann

    Volleyball (-sel)

    SG Eschenbacher Eltmann – VC Leipzig 1:3 (20:25, 25:21, 22:25, 19:25)

    Eltmanns Trainer Milan Maric ist wirklich ein geduldiger Mensch, der seine Emotionen meist gut im Griff hat. Doch nach dem dritten Satz gegen Leipzig brach es aus dem Bosnier heraus, und er kickte einen der Plastikstühle weg, die bei der SG Eschenbacher Eltmann die Spielerbänke bilden. „Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Maric, „die ganze Woche über trainieren wir eine spezielle Taktik für dieses wichtige Spiel – und dann liefern wir so eine unkonzentrierte Leistung ab.“

    An der Konzentration mangelte es in der Tat beim völlig verdienten 1:3 gegen den VC Leipzig. Bezeichnend, dass die SGE keinen einzigen „Big Point“ machte, sprich: Bei allen langen Ballwechseln punkteten die Sachsen. „Eine reine Kopfsache“, schimpfte Maric. Das untermauerte auch die Tatsache, dass gerade in wichtigen Situationen den Unterfranken haarsträubende Fehler unterliefen.

    Ärgerliche Unfälle

    Drei Beispiele: Beim Satzball für Leipzig im dritten Durchgang (22:25) ließ ausgerechnet der sonst so beständige Andras Geiger einen Leipziger Sicherheits-Aufschlag beim Pritschen durch die Hände gleiten. Im vierten Satz hinkten die Hausherren den Gästen lange Zeit einen Punkt hinterher, und als VCL-Libero Vernon Podlewski einen „Danke-Ball“ in höchster Not übers Netz baggerte, stolperte ein Eltmanner bei der Annahme und schubste Huib den Boer um, der unter dem Netz auf der Leipziger Spielfeldseite aufkam. So ging der Punkt wegen Übertretens an die Gäste, die danach davon zogen. Und schließlich verließen sich bei der Annahme Michael Neumeister und Libero Jens Werner jeweils aufeinander, so dass beide zuschauten, wie ein hoher Ball unmittelbar vor ihnen zu Boden fiel. Es war das 18:24; Folge: der erste Matchball für Leipzig.

    „Das sind Unfälle, die passieren in jedem Spiel“, rätselte SGE-Mittelblocker Jaromir Zachrich. „Dass sie ausgerechnet in so entscheidenden Szenen passieren, liegt auch am fehlenden Glück.“ Wie sehr die Konzentration bei den Wallburgstädtern von Satz zu Satz schwand, zeigt auch ein Blick auf die Statistik. Schafften Christian Nowak, Alexander Mayer (vier Blocks) & Co. im ersten Satz noch sehr gute fünf Blockpunkte, so war es im vierten kein einziger mehr. Oldie Lutz Mühlisch (der mit 39 Jahren älteste Bundesliga-Spieler war mit 19 Punkten bester Scorer auf dem Feld) und Kollegen schlugen Marics Mannen die Bälle nur so um die Ohren: 71 Prozent der Angriffe führten zum Punkt.

    Knackpunkt war der dritte Satz. Da lagen die Eltmänner bereits 11:16 hinten, glichen aber zum 20:20 aus, um durch leichte Fehler den Satz doch noch 22:25 abzugeben. „Wir haben uns immer wieder kleine Einbrüche von zwei, drei Punkten erlaubt“, so Zachrich, „das hat uns das Genick gebrochen. Wenn wir den dritten Satz für uns entscheiden, gewinnen wir das Spiel“.

    Die Konzentration fehlt

    Entscheidend war auch, dass sich Leipzig in kritischen Phasen nie aus der Ruhe bringen ließ. „Und wenn mal einer einen Fehler macht, sind sofort zwei, drei andere da, die ihn absichern“, erklärte Trainer Michael Mücke, „einen großen Vorteil brachten uns aber auch unsere Aufschläge“. In der Tat waren die überaus druckvoll und sorgten dafür, dass die Annahme der SGE nicht zu gewohnter Sicherheit fand. „Die Aufschläge haben uns ganz schön unter Druck gesetzt“, gab Libero Jens Werner zu. Umgekehrt konnten die Wallburgstädter Leipzig dabei nicht in Gefahr bringen. „Im Training bringen Andras Geiger und Alex Mayer tolle Sprungaufschläge – und jetzt machen sie wieder Flatteraufschläge“, rätselte Werner. „Es fehlt in der Tat ein wenig an der Konzentration. Wir haben fünf Studenten im Team, die ausgerechnet in dieser Woche Prüfungen schreiben. Training, Spiel, Lernen, Klausuren, das geht eben nicht spurlos an einem vorbei.“

    Und Marics Kommentar? „Wir haben im Kampf um die Play-offs einen schmerzhaften Rückschlag erlitten.“ „Immerhin einen, den wir noch reparieren können“, so Werner. „Dazu müssen wir die nächsten drei Spiele aber unbedingt gewinnen. Dann sind wir trotzdem dabei.“

    Eltmann: Zachrich, den Boer, Geiger, Nowak, Mayer, Wilhelm, Werner (Libero). Eingewechselt: Neumeister, Staab. Schiedsrichter: Geukes (Mainz), Hartwich (Bruck). Zuschauer: 1000.

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