„Are you ready?“ schallt es über den Trainingsplatz des FC Gerolzhofen. Dort trainiert seit einigen Wochen die neugegründete American Football Mannschaft, die Bulldogs Gerolzhofen. Mit ihren Rufen animieren die Trainer ihre Spieler zu Höchstleistungen. Und das Training ist kein Zuckerschlecken. Nach einer Aufwärmphase stehen vor allem Ausdauer- und Krafttraining auf dem Programm. Liegestütze, Sit-Ups und Kniebeugen sind an der Tagesordnung. Schwere Reifen müssen von den Spielern über den Platz gezogen werden. Auch Pass- und Fangübungen sowie Laufwege werden einstudiert.
„Das Training ist hart, aber das schweißt die Spieler zusammen. Beim American Football kommt es nämlich vor allem auf den Teamgeist an. Die Spieler sind eine Familie“, erklärt Trainer Markus Pekar. Gemeinsam mit seinem Bruder, Matthias Kirchner, war der 31-jährige der Initiator für das Projekt Bulldogs Gerolzhofen. „Es gibt viele Sportvereine in der Gegend, aber American Football wurde bisher vernachlässigt. Dieser Sport war lange Zeit nur in größeren Städten wie Bamberg und Schweinfurt vertreten. Aber auch in Gerolzhofen und Umgebung ist das Interesse am amerikanischen Sport gestiegen.
Deshalb haben wir Handlungsbedarf gesehen und die Bulldogs ins Leben gerufen“, berichtet Pekar. „Es ist unglaublich, wie groß die Beteiligung am Training ist. Schon nach wenigen Wochen kommen bis zu 30 Spieler zu unseren Trainingseinheiten“, ergänzt Kirchner. Eine große Anzahl an Spielern ist in diesem Sport besonders wichtig. Denn anders als beim Fußball stehen nicht nur elf Spieler pro Mannschaft auf dem Platz. Insgesamt kommen 22 Spieler zum Einsatz, elf in der Offensive und elf in der Defensive. Diese stehen im Wechsel auf dem Spielfeld.
Auch über die Qualität der Spieler können sich die Trainer nicht beschweren. „Die Meisten haben noch nie American Football gespielt. Dennoch ist die Qualität jetzt schon enorm. Einige Spieler haben wirklich großes Potenzial. Das wichtigste ist aber, dass sich die Jungs immer zu 100 Prozent reinhängen“, zeigt sich Pekar begeistert. Neben den Neulingen wird das Team von erfahrenen Spielern ergänzt. Auch die Trainer spielen selbst aktiv mit. So auch Pekar und Kirchner, die beide bereits in der zweiten Bundesliga aktiv waren.
Ab April 2016 im Spielbetrieb
Im April 2016 soll die Mannschaft dann am offiziellen Spielbetrieb teilnehmen. Gestartet wird in der untersten Liga, der sogenannten Aufbauliga. Aufgrund der guten Trainingsbeteiligung erhofft man sich aber den raschen Aufstieg in eine höhere Liga. Doch die Bulldogs Gerolzhofen bestehen nicht nur aus einer Männermannschaft. Auch eine Cheerleader-Gruppe wird aufgebaut. Diese besteht aktuell aus 15 Tänzerinnen, die das Team anfeuern sollen. „Langfristig möchten wir auch eine Jugendmannschaft etablieren. Dafür müssen wir aber wahrscheinlich eine Spielgemeinschaft mit Schweinfurt oder Bamberg eingehen“, so Pekar.
Da die Bulldogs künftig als Abteilung des FC Gerolzhofen geführt werden, werden sie ihre Heimspiele ebenfalls im Steigerwaldstadion austragen. „Organisatorisch werden keine Probleme auftreten. Das Spielfeld besitzt die richtige Größe und wird nicht mehr belastet, als bei einem gewöhnlichen Fußballspiel“, erläutert Ansgar Willacker, zweiter Vorstandsvorsitzender des FC Gerolzhofen. „Die American-Football-Abteilung ist nicht nur eine Bereicherung für unseren Verein, sondern auch für die gesamte Region“, fügt er hinzu.
Fans des American Footballs dürfen also gespannt sein, wie sich die Gerolzhofen Bulldogs in Zukunft entwickeln. Wer selbst einmal ins Training reinschnuppern möchte, kann am Montag, Mittwoch und Samstag zu den Trainingseinheiten kommen.