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Fußball: Benefizspiel: Eintracht-Altstars voll im Saft

Fußball

Benefizspiel: Eintracht-Altstars voll im Saft

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    Fussball (-sel)

    Benefiz-Spiel Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft – FC Sternstunden 6:1 (2:0)

    Stolze 67 Jahre ist Karsten Wettberg inzwischen alt, aber das Fußball-Feuer brennt immer noch in der Trainer-Legende des TSV 1860 München. So war Wettberg am Freitag beim Bergrheinfelder Benefiz-Spiel der prominenteste Kicker, den das Sternstunden-Team aus München mitgebracht hatte. Dazu gesellten sich lokale Fußballgrößen wie Reiner Wirsching, Rainer Kilian, der unverwüstliche Claus Reitmaier (jetzt Torwarttrainer beim HSV) oder FTS-Co-Trainer Ralf Fritscher und Schwebenrieds Coach Thomas Niesner.

    Luft für 90 Minuten hatte der mit Abstand älteste Benefiz-Kicker natürlich nicht mehr. „Mit 67 wird das langsam schwieriger“, aber dabei sein ist für Wettberg alles, wenn es um Kinder in Not geht. „Das ist mir eine Selbstverständlichkeit. Ich bin habe seit 1994 über 100 Sternstunden-Spiele mitgemacht. Aber es geht auch darum, Freundschaften zu pflegen. Den Reiner Wirsching hätte ich gerne mal trainiert, aber er hat dann immer bessere Angebote bekommen.“ Auch aus dem aktiven Fußballgeschehen will sich der pensionierte Postbeamte nicht zurückziehen, auch wenn er nach den Turbulenzen bei 1860 München nicht mehr dem Präsidium angehört. „Ich soll nun in den Aufsichtsrat und möglicherweise ins Scouting eingebunden werden“, sagte Wettberg. „Aber ich habe noch nicht zugesagt, nur zum Frühstücksdirektor eigne ich mich nicht. Lieber arbeite ich wieder woanders.“

    Fest eingebunden zu sein, das ist auch eine der Stärken der Traditionsmannschaft von Eintracht Frankfurt. „Wir haben das vor zwei Jahren neu organisiert“, sagt Karl-Heinz Körbel, bis heute mit 602 Bundesliga-Partien Rekordspieler der Eintracht und auch Kopf der Frankfurter Al(l)tstars. „Unserem Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen war das sehr wichtig. Deshalb sind jetzt jedes Mal mindestens zehn ehemalige Frankfurter Größen dabei. Wir sind ein wichtiger Bestandteil des Vereins und werden, was auch die Ausrüstung angeht, gefördert wie die Bundesligamannschaft auch. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt. Früher haben unsere ehemaligen Spieler gegen und geschossen, jetzt werden sie in den Verein eingebunden.“ So arbeitet Ralf Weber als Scout und Uwe Bindewald als U-19-Trainer.

    Reitmeiers Autorität

    In der Tat stehen die ehemaligen Stars der Frankfurter Eintracht immer noch „gut im Saft.“ André Wiedener, Manni Binz, Dietmar Roth, Norbert Nachtweih & Co. hatten auf dem Platz gegen die Sternstunden-Elf klar das Sagen. Die meisten Treffer – nämlich drei – erzielte allerdings mit Markus Bähr (Ex-KSC und 1.FC Köln) ausgerechnet ein Akteur, der früher nie das Trikot der Eintracht getragen hatte. Vermutlich hätten die durchaus spielfreudigen Frankfurter das Ergebnis in zweistellige Höhen geschraubt, wenn nicht Reitmaier mit einigen sehenswerten Paraden mehrere Großchancen zunichte gemacht hatte. Und wahrscheinlich lag es rein an der Autorität des aus Würzburg stammenden Torwarttrainers des HSV, dass Ralf Weber (35.) und Manni Binz (45.) noch je einen Foulelfmeter weit in den Bergrheinfelder Abendhimmel jagten.

    Die Partie machte Reitmaier so richtig Spaß und es schien fast, als hätte er nur widerwillig seinen Kasten geräumt, als Bergrheinfelds Abteilungsleiter Rüdiger Erhard in der 75. Minute heftig auf seine Einwechslung drängte. „Die Sternstunden wollen Revanche“, sagte Körbel nach dem 6:1-Sieg grinsend, „die wird es auf jeden Fall geben. Wir werden auch gerne weitere Spiele für Sternstunden und die Organisation KIWI bestreiten.“

    Immerhin blieben 6000 Euro für den guten Zweck übrig. „Da können wir wirklich hoch zufrieden sein“, sagte FTS-Trainer Ernst Gehling, der das Match maßgeblich organisiert hatte. „Bei etwa 300 anwesenden Erwachsenen sind das 20 Euro pro Nase.“ Und das, obwohl das parallel laufende EM-Spiel mit italienischer Beteiligung und zwei Regengüsse kurz vor Spielbeginn doch den einen oder anderen Zuschauer abgehalten hatten. So waren nur knapp 400 Zuschauer gekommen.

    Stichwort EM: Der deutschen Nationalmannschaft trauen sowohl Körbel als auch Wettberg nicht allzu viel zu. „Ich hoffe, dass wir uns mit einem 1:1 gegen Österreich durchmogeln“, sagte der Ex-Nationalspieler. „Dann kommt Portugal und dann ist wieder alles möglich.“ „Ins Viertelfinale werden wir kommen“, sagte Wettberg. „Aber dann muss gegen Portugal schon eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz stehen, als zuletzt gegen Kroatien.“

    Frankfurt: Steinle – Wiedener, Weber, Körbel, Roth, Zampach, Nachtweih, Binz, U. Müller, Mohr, Greul, Appel, Bindewald, Tobollik, H. Müller, Bähr. Teamchef: Karger.

    Sternstunden: Reitmaier (75. Erhard) – Brockschläger, Wettberg, Haas, Böck, Altinger, von Aufseß, Wirsching, Kilian, Welter, Schädl, Hahn, Meßenzehl, Dillmann, Fritscher, Niesner. Teamchef: Walter.

    Tore: 1:0 Bähr (38.), 2:0 Bindewald (42.), 3:0 Bähr (67.), 4:0 Wiedener (70.), 5:0 Greul (78.), 6:0 Bähr (82.), 6:1 Niesner (88.). Schiedsrichter: Reimche (Schweinfurt). Zuschauer: 400 (in Bergrheinfeld).

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