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EISHOCKEY: An der Bande soll es krachen

EISHOCKEY

An der Bande soll es krachen

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    Am Ziel seiner Träume:  Der neue ERV-Coach Michael Dippold wollte schon immer mal Trainer in Schweinfurt werden.
    Am Ziel seiner Träume: Der neue ERV-Coach Michael Dippold wollte schon immer mal Trainer in Schweinfurt werden. Foto: Foto: Steffen Krapf

    Die Sonnenbrillen saßen beim ein oder anderen Spieler der Mighty Dogs – bei der offiziellen Mannschaftsvorstellung des Eishockey-Bayernligisten im Schweinfurter Restaurant Hirschkeller – besonders tief. Das lag zum einen daran, dass die Veranstaltung aufgrund des guten Wetters bei strahlendem Sonnenschein in den Biergarten verlegt wurde, zum anderen war's der „Teambuildingmaßnahme“ auf dem Stadtfest am Abend zuvor geschuldet, wie einige Akteure vor den rund 150 Fans aus dem Nähkästchen plauderten.

    Empfangen wurden die Spieler zu Klängen der amerikanischen Punkrock-Band Dropkick Murphys – mit der passenden Textzeile „The Boys are back and they're looking for trouble“. Zu deutsch: „Die Jungs sind zurück und suchen Ärger“. Eine Ansage, die zum Eishockey-Sport wie die Faust aufs Auge passt – zum neuen Spirit der Mighty Dogs ebenso. „Es soll wieder krachen an der Bande“, verkündete der ERV-Vorsitzende Sergej Chevalier gleich mehrfach. Noch so eine Saison wie die vergangene, in der man erst in „vorletzter Sekunde“ den Klassenerhalt klarmachen konnte, will man rundum den Icedome nicht noch einmal erleben.

    Neuer Coach schwärmt vom ERV

    Neben den acht neuen Spielern konnten sich die Mighty-Dogs-Fans auch einen ersten Eindruck vom neuen Trainer Michael Dippold machen, der es mit einem sympathischen Auftreten auch gleich verstand, sich in der neuen Heimat Freunde zu machen. „Ich hatte immer den Wunsch, irgendwann mal in Schweinfurt Trainer zu sein“, sagte der „Ur-Bayreuther“: „Als Spieler oder später als Trainer hatte ich immer das Gefühl, dass hier immer Feuer drinnen war. Ich mag es wenn es brodelt und man keine Stecknadel fallen hört. Das motiviert mich und sicherlich auch die Mannschaft.“ Wild und angriffslustig präsentiert sich der ERV – zumindest schon einmal abseits des Eises.

    „Wir wollen auf jeden Fall eine bessere Saison als die letzte spielen“, fügt der Coach an. Für den Job in Schweinfurt muss Dippold einige Strapazen auf sich nehmen. Zu den Trainingseinheiten wird er pendeln. Das ist er aber schon von seinen vorherigen Stationen gewohnt. Zuletzt saß er bei seiner Anstellung als Trainer von Pfaffenhofen alleine für den Weg zum Training und zurück nach Bayreuth über 500 Kilometer im Auto. Nicht nur die Fahrt hat sich deutlich verkürzt für den 50-Jährigen, auch die Bedingungen und Strukturen empfindet er bei den Mighty Dogs deutlich professioneller als beim Ligakonkurrenten aus Oberbayern.

    Auf dem Feld wird er auf neue Akteure zurückgreifen können. Unter anderem auf viele junge Spieler, die er ins Bayernliga-Team einbauen möchte – darauf legte Dippold schon bei den Vertragsverhandlungen viel wert. Besonders viele Augen waren bei der Teampräsentation auf den Kontingentspieler Domantas Èypas gerichtet. Der 23-jährige litauische Nationalspieler kommt vom Rivalen aus Bad Kissingen und wird die Verteidigung verstärken. Vier weitere Neue kommen alleine vom Oberligisten Hochstädter EC.

    Ein Kanadier als Spielmacher

    Des Weiteren gesellen sich mit David Adam und Kevin Heckenberger zwei Nachwuchsspieler zum Kader. Als zweiten Kontingentspieler konnten die Verantwortlichen Jeff Murray vorstellen, der allerdings noch nicht vor Ort in Schweinfurt ist, sich aber zumindest mit einer Facebook-Nachricht schon einmal an die ERV-Fans wandte.

    Der 24-Jährige wird erstmals in Europa auflaufen. „Er wird uns weiterhelfen“, ist sich der Trainer der Mighty Dogs sicher: „Er ist aber niemand, der 50 Tore für uns schießen wird. Eher ein Spielmacher.“ Auf „Stars“ hat man beim ERV bewusst verzichtet.

    Mit Leidenschaft und hungrigen Spielern wollen die Verantwortlichen zurück in die Erfolgsspur kommen. „Hinter vorgehaltener Hand sind die Playoffs schon das Ziel“, verrät Dippold noch am Rande der Veranstaltung. Das würde dann auch wieder bedeuten, dass es künftig viel zu feiern gibt – und dann ganz bestimmt am „Tag danach“ auch wieder viele tief sitzende Sonnenbrillen in den Gesichtern der Spieler.

    Der Kader der Mighty Dogs im Überblick Abgänge: Patrik Rypar (Höchstädter EC), Marc Zajic (ESC Moskitos Essen), Jan Lukas Haack, Jamie Akers (beide EC Bad Kissingen), Simon Knaup (Karriereende), Christopher Schadewald (Karriereende, nun Sportleiter), Josef Straka (EHC Waldkraiburg), Stephan Trolda (EHC Bayreuth Tigers 1b), Alex Andrusovich, Martin Oertel, Ferdinand Dürr (alle Ziel unbekannt). Zugänge: Philipp Schnierstein, Markus Babinsky, Oleg Seibel, Lucas Fröhlich (alle Höchstädter EC), David Adam (EHC 80 Nürnberg Young Ice Tigers), Domantas Èypas (EC Bad Kissingen), Kevin Heckenberger (eigene Jugend), Jeff Murray (Brampton Beast/Kanada). Kader, Tor: Kevin Keßler (Rückennummer 31), Philipp Schnierstein (89). Verteidigung: Lucas Kleider (2), Maurice Köder (7), Domantas Èypas (29), Andreas Kleider (51), Markus Babinsky (73), Kevin Faust (85). Sturm: David Adam (8), Kevin Heckenberger (10), Jonas Manger (13), Oleg Seibel (17), Viktor Ledin (18), Daniel Tratz (20), Marcel Grüner (21), Maximilian Rabs (87), Jan Kouba (93), Lucas Fröhlich, Jeff Murray. Trainer: Michael Dippold (seit 2019, zuletzt EC Pfaffenhofen).

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