Als Initiator und dreifachen Weltmeister kündigte Moderator Frank Korn den Gastgeber an, dann ertönte "Simply the best" von Tina Turner aus den Lautsprechern. Sven Kirsten, der Vorsitzende des Fightclub, hat im Kickbox-Geschäft schon Geschichte geschrieben. Mit dem Vergleichskampf will er nun neue Akzente setzen, junge Talente fördern und Interesse für den Kampfsport wecken. Dass gerade viele Jugendliche in den Reihen der Zuschauer zu finden waren, überraschte nicht.
Mit einer kleinen praktischen Demonstration in Sachen Kickboxen startete Kirsten den Kampfsport- Event. Im Ring präsentierte er Techniken wie Rundkick, Axtkick oder auch Houk Kick, die später auch im Kampf live zu beobachten waren. Immer drei Runden über jeweils zwei Minuten wurde ein Fight ausgetragen, drei Punktrichter werteten nach Treffern und Techniken. Kampfrichter Philipp Schindler, selbst auch deutscher Meister, führte im Ring das Kommando und sorgte für einen fairen Kampf der Teilnehmer. Ein Sieg brachte für die Mannschaft zwei Punkte ein, mit einem Punkt wurde ein Unentschieden bewertet.
Unterschieden wird auch zwischen Voll- und Leichtkontakt, beim ersteren geht es mit K.o.-Schlägen richtig zur Sache. Zu einem Nerven zerreibenden Vollkontakt- Kampf in der Gewichtsklasse 86 kg kam es zwischen dem deutschen Meister Clemens Ruder und dem Vizemeister Fikret Topic aus Schweinfurt. Nur wenige Zuschauer hielt es da noch auf den Sitzplätzen. Der Favorit aus Erding behielt die Nase haarscharf vorn. Das Mikro mit den Boxhandschuhen tauschte beim letzten Fight des Abends Frank Korn, als er im Superschwergewicht (ab 91 Kilogramm) Norbert Russ vom KBV Erding herausforderte. Als Ringer-Legende bekannt, stieg er diesmal als Kickboxer in den Ring und hielt sich über weite Strecken gut. Minuspunkte durch den Ringrichter machten seine Siegchancen aber zunichte. Zwar verloren die Gastgeber diese zwei Prestigeduelle, der Pokal für den Gesamtsieg ging aber trotzdem an den Fightclub mit einem 15:5 in der Gesamtbewertung.
Salti aus dem Stand
Zweifellos der Höhepunkt der Fight-Night war der Besuch des Bundestrainers und Weltmeisters im Formenlaufen, Michael Möller. Wer Filme wie Matrix und Computerspiele wie Tekken kennt, kennt auch die Bewegungen von Möller. "Formenlaufen ist ein Kampf gegen einen imaginären, illusionären Gegner", beschreibt der Weltmeister kurz und bündig seinen Sport. Immer wieder wird Möller für Kampfsport-Videospiele namhafter Hersteller gebucht, um bei der Entwicklung direkt mitzuarbeiten. Als er dann in den Ring stieg und Dreifach-Salti, Schrauben und Kopfstände aus dem Stand in atemberaubender Schnelle zeigte, waren die Zuschauer aus dem Häuschen und verlangten Zugabe.
Vollauf zufrieden war Veranstalter Kirsten am Ende des Abends, die Botschaft war klar: Es wird nicht die letzte Fight-Night gewesen sein. Zwei bis drei Wettkämpfe will Kirsten im kommenden Jahr in Schonungen austragen lassen, auch eine bayerische Meisterschaft wäre unter gewissen Umständen denkbar.
Informationen zum Schonunger Kickboxen unter www.fightclub-svenkirsten.de