Der SV Schwanfeld belegt in der A-Klasse Schweinfurt 1 derzeit den Platz an der Sonne. Lediglich ein Unentschieden, das 2:2 gegen Gänheim, steht nach sechs Partien in der ansonsten makellosen Bilanz. Dennoch mag der neue Trainer, der ehemalige Landesligaspieler und Bezirksliga-Trainer Marco Forner, den Erfolg nicht zu sehr mit seiner Person verknüpft sehen. „Mein Co-Trainer Thomas Hofmann ist eine sehr wertvolle Unterstützung“, sagt der 35-jährige Hauptschullehrer, der selbst seit dieser Saison wieder regelmäßig aufläuft. Von den 29 Toren gehen sechs auf sein Konto.
Hoffmann warnt vor allzu viel Euphorie angesichts des guten Laufes, denn er kennt auch schlechtere Zeiten, als die Moral am Boden war, die Trainingsbeteiligung bei vier oder fünf Mann gelegen haben soll. Heute sind es um die 20. „Vor zwei Jahren, als Hoffmann die Mannschaft übernommen hatte, war sie tot“, sagt Forner und zollt dem 47-Jährigen Respekt, dass er seinerzeit überhaupt das schwierige Amt annahm.
Man lässt sich nicht blenden: Die hohen Siege seien auch dadurch begünstigt worden, dass es die jeweiligen Gegner bereits früh resigniert hätten. Und mancher Sieg, wie beispielsweise das 3:1 bei der Reserve vom SV-12 Türkiyemspor, sei nicht besonders überzeugend eingefahren worden. Aber dafür gibt es dann die Mannschaftsbesprechungen, kurz und knackig mit klaren Ansagen. „Mehr als fünfzehn Minuten hört keiner zu“, weiß der Coach von seiner Berufspraxis als Lehrer.
Auch Fußballerisch gehe es voran, nicht zuletzt aufgrund neuer Trainingsimpulse, berichtet Spielführer Thomas Lutz. Von anspruchsvollen Übungen, die Konzentration und Technik gleichermaßen erfordern, ist die Rede. Dinge, die Forner aus einer höherklassigen Fußball-Erfahrung einbringt. Der angesprochene Coach selbst gibt sich bescheiden, lobt die Lernwilligkeit und Motivation seiner Spieler. Die sind überwiegend Anfang 20. Jüngere Spieler wie Martin Reitwießner oder Christian Seuling seien wertvolle Neuzugänge aus der Jugend. Überhaupt braucht man sich beim SVS über den Fußball-Nachwuchs keine Sorgen zu machen. „Hier ist die Chance da, mittel- und langfristig etwas aufzubauen“, sagt der ehemalige Trainer des SV Mühlhausen/Schraudenbach.
Auch gut dabei: Bis zum Sportplatz ist es nur ein Katzensprung. Es sind es nicht einmal 200 Meter bis zu seiner Haustür. Richtig Neuland ist der SV Schwanfeld für den früheren FTS-Spieler ohnehin nicht. „Es ist eine Rückkehr nach 22 Jahren“, sagt er. Zu verdanken habe er diese vor allem dem Vorsitzenden Klaus Scheuring, der „nach gutem Fußball lechzt“, wie es der Spielertrainer formuliert. Eingeübt und gespielt werde mit einer „raumorientierten Viererkette“ – keine Selbstverständlichkeit in der A-Klasse.
Am Sonntag steht die Partie bei der Waigolshäuser Reserve, deren erste Mannschaft schlecht in die Saison startete, an. Das Ziel lautete drei Punkte, wobei man den Gegner keineswegs unterschätzen mag.