Dreimal haben die Gastgeber in ihrer Höhle der Löwen bereits das Nachsehen gehabt. Die Schweinfurter wollen nun Niederlage Nummer vier nachschieben. Dazu braucht es eine ähnlich engagierte Leistung wie zuletzt im Heimspiel (5:4-Sieg nach Verlängerung) oder im zweiten Drittel vor einer Woche in Waldkraiburg (4:7-Niederlage). Ein bisschen Glück und eine gute Torwart-Leistung schaden natürlich auch nicht. „Und wenn dann noch wenig Strafzeiten und das psychologische Moment dazu kommen, dann können wir das Finale erreichen“, so Abteilungsleiter Steffen Reiser. Letzteres sieht er derzeit auf Seite der Mighty Dogs: „Wir sind mit dem Sieg am Sonntag zurückgekommen. Unsere Fans werden das Spiel außerdem zu einem Heimspiel für uns machen.“
Drei Busse, die teilweise von Sponsoren bezuschusst wurden, sollen 180 ERV-Anhänger nach Oberbayern bringen. 140 Plätze waren gestern Mittag bereits vergeben. „Wer noch mit möchte, sollte heute gegen 14 Uhr zum Icedome kommen oder privat fahren.“ Und auch bei den übrigen Faktoren ist Reiser zuversichtlich.
„Normalerweise wechselt man in der Play-off-Serie nicht den Torwart“
Steffen Reiser über die Chancen von Bastian Niedermeier
„Bastian Niedermeier hat im Tor eine gute Leistung gezeigt. Ich gehe davon, aus, dass er heute Abend im Tor steht, da man normalerweise in der Play-off-Serie den Goalie nicht wechselt.“ Möglich sei aber auch, dass Trainer Sergej Waßmiller, der einen grippalen Infekt unter der Woche auskuriert hat, kurz vor dem Spiel eine überraschende Entscheidung trifft.
Klar sind dagegen die Reihen, mit denen die Mighty Dogs ab 19.45 Uhr antreten werden. „Wir spielen mit vier Verteidigern.“ Kapitän Steffen Görlitz ist nach Ablauf seiner Sperre ebenso gesetzt wie Simon Knaup und Andreas Kleider. „Dazu wird Martin Beck wohl wieder in die Verteidigung rücken. Ich habe zwar nach der Verletzung von Ploss am Sonntag hinten gespielt, die vielen Drehungen, die man als Verteidiger machen muss, waren aber ein wenig viel für mein Knie“, sagt Reiser.
Auch bei den Gastgebern dreht sich das Personal-Karussell für die heutige Partie noch kräftig. „Sicher ausfallen wird Verteidiger John Noob, der mit einer Grippe im Bett liegt“, sagt EHC-Teammanager Dirk Gümpler. Außerdem stehen hinter den Stürmern Sergej Hatkewitch, Florian Feistl und Tobias Hanöffner verletzungsbedingt noch Fragezeichen.
Neben der Hoffnung, dass diese drei aber doch spielen können, „setzen wir natürlich auf unsere Heimstärke“. Insgesamt rechnet man mit etwa 2 000 Zuschauern in Waldkraiburg, weil sich nicht nur zahlreiche ERV-Fans angekündigt haben, sondern auch Eishockey-Freunde aus Dorfen oder Passau, wo die Saison bereits beendet ist.
Dies gilt auch für Dogs-Verteidiger Ploss: „Er ist in dieser Woche im Leopoldina-Krankenhaus an seinem gebrochenen Finger operiert worden. Der Finger musste verdrahtet werden, weil der Knochen sonst immer wieder verrutscht. Für Plossi ist bereits Sommerpause“, stellt Reiser klar. Am Umfang des Kaders wird sich im Vergleich zum letzten Spiel also nichts andern. „Qualitativ werden wir vielleicht ein bisschen besser, da Görlitz über viel Erfahrung verfügt.“ Wie wichtig das sein kann, hat der punktbeste Verteidiger der Mighty Dogs bereits vor einer Woche bewiesen, als er den guten Waldkraiburger Goalie Nico Bunck gleich zweimal bezwang. „Gerade in Überzahl haben wir mit Mikhail Nemirowsky und Görlitz ein paar schöne Varianten einstudiert, bei denen 'Nemo' zwei Leute auf sich zieht und Steffen dann Platz zum Schießen hat.“
Bleibt zu hoffen, dass die Mighty Dogs diesmal mehr mit nach Schweinfurt bringen, als Spaghetti aus dem Hause Hämmerle. Die Mutter des aus Waldkraiburg stammenden Mighty-Dogs-Verteidigers arbeitet nämlich in der Gaststätte der Eishalle und dürfte das hungrige Team des Sohnemanns auch diesmal für den langen Rückweg nach Unterfranken versorgen.
Online-Tipp
Einen aktuellen Spielbericht vom Auftritt der Mighty Dogs gibt es wie jeden Freitag kurz nach Spiel-Ende unter www.mainpost.de im Bereich Sport – Schweinfurt.