Zwölf Spiele noch. Dann endet die Ära Mario Schindler beim Fußball-Landesligisten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach (3./38 Punkte). „Eigentlich schade“, findet der Trainer, „ich habe richtig Lust.“ Aber die Familie geht vor, deshalb hat sich der 40-Jährige selbst eine mindestens einjährige Auszeit verordnet. „Selbstverständlich werde ich alles dran setzen, das hier zu einem ordentlichen Ende zu bringen. Nur wenn ich das selbst vorlebe, kann ich auch von den Spielern verlangen, dass sie hart arbeiten.“ Schließlich habe nur ehrlicher Schweiß dahin geführt, wo die DJK überwintert hat: auf einem bärenstarken dritten Rang.
So kommt es also am Samstag, um 15 Uhr in Schwemmelsbach, wo die restlichen Heimpartien ausgetragen werden, zu einem echten Spitzenspiel gegen die SpVgg Jahn Forchheim (2./41). Wobei Schindler den Bayernliga-Absteiger als die Übermannschaft der Liga ansieht, die am Ende Meister werden wird: „Forchheim kickt in einer Klasse für sich. Da sind wir der absolute Underdog, der nichts zu erwarten hat. Wir haben im Grunde keine Chance, aber vielleicht nutzen wir diese ja.“
Inwieweit die Aufstellung beim letzten Testspiel, dem 0:0 gegen den Bayernliga-Fünften TSV Großbardorf schon identisch mit der Startaufstellung gegen Forchheim ist, mag der DJK-Coach nicht verraten. „Auf der einen oder anderen Position bin ich mir noch unsicher.“ Zudem sollte der zuletzt kranke Simon Weißenberger wieder fit sein. Somit dürfte nur Pechvogel Florian Kempf ausfallen. „Das ist wirklich tragisch“, so Schindler. Schließlich war der Mann für die defensive Außenbahn nach einem langwierigen Schlüsselbeinbruch gerade wieder fit geworden. „In seinem ersten Spiel beim Hochdrücken vom Boden bricht das Schlüsselbein erneut.“
Das war freilich auch schon einer der wenigen Wermutstropfen in dieser Spielzeit. Platz drei, sogar noch mit fünf Zählern Luft auf den vierten Rang, von so einer Position hätte zu Saisonbeginn niemand zu träumen gewagt. Doch nach einem leichten Ruckeln zu Beginn der Spielzeit, lief sogar der Sturm wieder auf Hochtouren. Zuletzt schaffte die DJK elf Spiele ohne Niederlage, darunter sieben Siege. Die letzte Pleite resultiert vom 17. September 2016 (0:4 in Abtswind).
Ein Sieg gegen Forchheim und in Schwebenried und Schwemmelsbach sollten sich die Verantwortlichen ernsthaft mit dem Thema „Bayernliga“ beschäftigen, wenn dies nicht eh schon hinter den Kulissen geschieht. „Ganz ehrlich, da denkt wirklich keiner dran“, beteuert Schindler. „Auch die Vorstandschaft nicht, die genießen genau wie wir die Situation und lassen uns einfach machen, was ich ziemlich cool finde.“ Immerhin ist der Trainer inzwischen von seinem Mantra „Klassenerhalt“ abgerückt. „Wir wollen die Saison auf einem einstelligen Tabellenplatz beenden. Toll wäre unter den ersten Sieben.“ Nicht zulassen will Schindler, dass geschludert wird: „Da würden wir uns die ganze Saison kaputt machen, wenn wir uns jetzt auf Platz zwölf oder 13 durchreichen lassen. Das wird nicht passieren.“
Dazu war die DJK auch gegen Ende der Vorbereitung zu gut drauf. „In den letzten Wochen haben wir sehr gut gearbeitet“, bestätigt der Trainer. Auch die Veränderungen im Kader seien gut aufgefangen worden. Schließlich musste Valentin Vierheilig nach der dritten Knie-OP seine Karriere beenden. Daniel Kasper, der in dieser Saison erst 63 Minuten Einsatzzeit bekommen hatte, kehrte zum TSV Grafenrheinfeld zurück. Neu im Kader sind Felix Lehfer (TSV Reiterswiesen, Kreisklasse Rhön) und Philipp Paul (U19 Würzburger Kickers), beide im Mittelfeld beheimatet. Und beide sind so flexibel, wie das Schindler von seinen Kickern verlangt. „Ob 4-3-3, 4-4-2 oder auch mal Dreierkette, ich stelle gerne auch während der Partie um. Das fordert den Kopf Spieler. Das ist vielleicht ungewöhnlich, aber ich liebe dieses Spiel und habe einfach Bock drauf.“