Bei der Bayerischen Meisterschaft im Einzelzeitfahren in Weiden wurde Markus Klier vom RV 1889 Schweinfurt bei den Senioren 3 (50 bis 60 Jahre) Bayerischer Meister über 17,6 km (2 Runden) in einer Zeit von 23:22,56 Minuten (Schnitt 45,2 km/h). Sein Vorsprung betrug 18 Sekunden auf den Zweitplatzierten Thomas Krist, Cycling Team Dorfen und 1:19 Minuten auf den Drittplatzierten Thomas Mattes, TuS Fürstenfeldbruck. Mit einer gefahrenen Zeit von 25:09,77 Minuten und einem Schnitt von 42 km/h belegte Vereinskollege Andreas Katzenberger in der gleichen Klasse den sechsten Platz.
Lisa Fischer konnte nicht teilnehmen. In einem Rennen zur Hollandrundfahrt am Tag zuvor hatte sie im Zielsprint einen schweren Unfall. Sie krachte mit etwa 60 Stundenkilometern in ein Absperrgitter – das von einer Windböe in die Fahrbahn geschleudert wurde – und brach sich beide Arme. Wir wünschen ihr an dieser Stelle baldige Genesung.
Bei der Gehörlosen-Europameisterschaft im Mountainbike (5. – 13. Mai) im belgischen Anhee ging es für Luise Jungnickel (RV 1889 Schweinfurt) um Titel und Medaillen. In Warnant, drei Kilometer von Anhee entfernt, wurde mit der Cross Country-Staffel die Europameisterschaft eröffnet. Neben Deutschland gingen noch Russland, Polen und die Türkei mit je einer Frau und zwei Männern auf die 3,2 km lange Runde mit 100 Höhenmetern. Etwa sechs Runden in anspruchsvollem Gelände waren insgesamt zu bewältigen.
„Eigenes Tempo anschlagen und sauber fahren, als am Limit und mit vielen Fehlern im Gelände. Wer alles gibt hat sich danach nichts vorzuwerfen“, so lautete die Traineranweisung für Luise Jungnickel. Es gelang ihr, sich an Position zwei direkt an das Hinterrad der führenden Russin zu heften. Max Jehle, ihr Teamkamerad übernahm, er fiel trotz nach großem Kampf hinter den polnischen Fahrer zurück. Kilian Deichsel, der zweite Mann im Team, ging als Dritter auf die Strecke. Er hielt den Abstand, sich an Polen vorbei auf Rang zwei zu kämpfen, gelang aber nicht. Für Deutschland hieß das Bronze.
Bei den Frauen im Crosscountry zeigte sich Luise Jungnickel in Topform. Die Schweinfurterin kam ungefährdet ins Finale und wurde Zweite hinter der neuen Europameisterin Yelisaveta Topchaniuk aus der Ukraine. Jungnickel hatte zuvor eine kleine Lücke zwischen sich und die Russinnen auf Platz drei und vier herausgefahren und heiölt den Vorsprung bis ins Ziel.
Beim Marathon war Jungnickel, Europameisterin von 2014 im Cross Country, ebenfalls am Start. Es war nur ein Wimpernschlag, der das Rennen der Frauen entschied, mit einem hauchdünnen Vorsprung erfüllte sich Luise Jungnickel ihren Traum von Gold. Die überglückliche Schweinfurterin freute sich nach dem Rennen: „Ich habe einfach das Bestmögliche aus mir herausgeholt“.
Dabei hatte sich Jungnickel nach verhaltenem Beginn beim Trail mit fünf weiteren Fahrerinnen abgesetzt, ehe die drei Favoritinnen Yelisaveta Topchaniuk (UKR), Aleksandra Evdakimova (RUS) und Jungnickel die Konkurrenz abschüttelten. Topchaniuk hatte Pech, sie stürzte und verlor an Boden. Jetzt ging es um alles: nach einem Kopf-an-Finish lag brachte Jungnickel ihr Rad einen Bruchteil einer Sekunde vor ihrer Konkurrentin über die Ziellinie.