ERV Schweinfurt – TSV Peißenberg (Freitag, 20 Uhr, Icedome), EC Pfaffenhofen – ERV Schweinfurt (Sonntag, 17.30 Uhr).
Die Ausbeute von null Punkten aus dem vergangenen Wochenende, schmeckte ERV-Trainer Michael Dippold auch unter der Woche vor dem Training noch nicht. Freilich weiß er, dass die Niederlagen gegen die Spitzenteams aus Waldkraiburg und Miesbach zu erwarten waren. Allerdings fällt dem Bayreuther auch eine Anekdote aus alten Tagen ein. „Ich war mal in einem Team, das im Schnitt über 35 Strafminuten hatte. Gewonnen haben wir trotzdem jedes Spiel, weil wir einfach gewinnen wollten. Es war für uns keine Option, zu verlieren. Einer stand für den anderen ein“, so Dippold. „Das sind Sachen, die versuche ich meinen Mannschaften heute als Trainer immer zu vermitteln. Die Spieler müssen eine Eigendynamik entwickeln.“
Einer, den man sich ohne viel Fantasie in so einer Mannschaft vorstellen könnte, ist Markus Babinsky. Den Neuzugang aus Höchstadt hat der Coach nach dem letzten Heimspiel explizit gelobt: „Von seiner Sorte hätte ich gerne 15.“ Falls das Wort „Mentalitätsmonster“ irgendwann im Duden auftaucht, könnte man sich Babinskys Bild dazu gut vorstellen. Ein knallharter Verteidiger, der lachend in ein Duell an der Bande geht und auch wieder lachend herausgeht – völlig egal, wie es für ihn lief. Einer mit Nehmer- und Geberqualitäten, der sich vor keinem Gegner auf dem Eis versteckt.
„Ich kenn die Bayernliga gut und weiß auch, dass es hier keine Übermannschaft gibt, die alles wegschießt“, erzählt der gebürtige Nürnberger: „Vor den Wochenenden weiß ich meist nicht einmal, gegen wen wir spielen. Das ist mir völlig egal. Wir können jeden schlagen.“ Kein Wunder, dass „Babo“, wie ihn Mitspieler und Fans rufen, wie schon zuvor beim Höchstadter EC Publikumsliebling ist. „Da spielt mir meine Spielweise in die Karten“, erklärt er mit breitem Grinsen: „Die kleinen Fehler fallen kaum einem auf. Aber wenn ich mal einen Gegner richtig erwische, sieht das jeder.“
Mit 29 Jahren gehört er im jungen Schweinfurter Team schon zu den Leadern. „Ich will einfach Eishockey spielen und mit meiner Einstellung das Team mitreißen“, erklärt er: „Wir haben viel Potenzial. Aber Teamgeist ist mehr wert als vier, fünf Leute die Talent mitbringen.“ Wie viele seiner Kollegen ist Babinsky des Eishockeys wegen viel auf der Autobahn. Direkt nach seiner Arbeit als Sozialpädagoge in Nürnberg, bei der er Präventionsarbeit gegen sexuelle Gewalt und Gewalt im Allgemeinen verrichtet, geht es zwei bis drei Mal die Woche zum Training nach Schweinfurt. „Für mich ist wichtig, dass beides läuft. Aber da habe ich mit meinem Arbeitgeber ein Riesenglück. Die legen mir da keine Steine in den Weg.“
Im Heimspiel am Freitag gegen den Tabellendritten Peißenberg, rechnet sich Coach Dippold etwas aus: „Mit einer konzentrierten Leistung und ein bisschen Glück, ist was drin.“ Am Sonntag geht es dann zum Tabellennachbarn EC Pfaffenhofen. 2016 führte Dippold die Oberbayern zum Klassenerhalt. „Das wird für uns ein Sechs-Punkte-Spiel, das wir unbedingt gewinnen müssen.“