Es stand ohnehin auf wackeligen Beinen, das letzte Heimspiel des ERV Schweinfurt am Sonntag vor dem "Lockdown light" gegen den Bayernliga-Zweiten EHC Waldkraiburg. Nun herrscht Klarheit: Das Spiel wird nicht stattfinden. Das gilt auch für die Landesliga-Partie des ESC Haßfurt gegen Vilshofen, die ebenfalls für Sonntag geplant war. Die Spielabsagen gingen in beiden Fällen von den Gästen aus, das bestätigten ERV-Abteilungsleiter Stephan Steinert und ESC-Vorstandssprecher Andreas Kurz auf Nachfrage. Der Bayerische Eissport-Verband (BEV) hatte es zuvor den Vereinen überlassen, ob sie an diesem Wochenende noch einmal antreten möchten.
Absagen waren ohne Konsequenzen möglich. "Ob das so glücklich formuliert wurde, muss jeder selbst bewerten", meinte Steinert, auch Kurz erklärte nur, dass "man das Ganze akzeptieren" müsse. Am Donnerstag hatte er schon erfahren, dass der EHC Bayreuth sein für Freitagabend angesetzte Gastspiel in Haßfurt abgesagt hatte. Ab Montag legt der Amateursport bis Ende November ohnehin eine Zwangspause ein.
Die Schweinfurter hätten das letzte Heimspiel gerne noch ausgetragen, auch wenn das mit einigen Kosten verbunden gewesen wäre, versichert Steinert. Ein Verbot durch die Behörden hatte es, Stand Freitagmittag, trotz des hohen Inzidenzwerts in Schweinfurt, noch nicht gegeben. "Wir hätten gerne noch gespielt - für unsere Fans, damit sie auch mal unseren neuen Kontingentspieler zu sehen bekommen." Gemeint ist der Kanadier Dylan Hood, der erst kürzlich angekommen war. Zuschauer wären im Icedome - anders als in Haßfurt - aber keine erlaubt gewesen, dafür hätte der Verein die Begegnung wie zuletzt per Internet-Livestream übertragen.
Die Schweinfurter reisen zum Auswärtsspiel
Zu seiner Premiere kommt Hood vor der Zwangspause dennoch. Das für heute Abend angesetzte Auswärtsspiel gegen Schongau findet wie geplant statt. Eine Absage kam für die Mighty Dogs nicht in Frage, auch wenn man sich dadurch ein paar Ausgaben hätte sparen können. "Wir möchten mit der Situation sportlich umgehen. Sportlich heißt für uns, dass wir die ausstehenden Spiele noch durchführen wollten und uns danach zurückziehen", so Steinert weiter.
Nach dem erfolgreichen vergangenen Wochenende wollte das Team von Trainer Kyle Piwowarczyk eigentlich den guten "guten Lauf", wie es Steiner beschreibt, ausnutzen. Schließlich wisse man auch gar nicht genau, wie es ab Dezember weitergehe. Dem pflichtet auch Kurz bei, dessen ESC bislang schwach in die Saison gestartet ist und am Tabellenende der Landesliga 1 steht. "Die Spieler dürfen sich während der Zwangspause nur individuell um ihre Fitness kümmern. Wenn sie dann Anfang Dezember ohne Teamtraining wieder in den Wettbewerb einsteigen, birgt das ein Risiko."